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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch]. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Watson
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nicht für lange.
Wenn sich die Sonneneinstrahlung weiter intensivierte, mochte der glückliche Sommer
der Kameloparden nur ein paar Tage dauern, bevor sie alle an Hitzschlag
starben, wenn auch um einiges später als ihre früheren Eigentümer.
    Ein Dutzend Tiere stand
scharrend im Staub und wartete, durch die Fußfesseln daran gehindert, die
Flucht zu ergreifen, oder zu dumm, um daran zu denken. Benommene Passagiere
beäugten die Tiere begehrlich. Vielleicht hätten sie einen schwächlichen
Versuch unternommen, sich über sie herzumachen, wären die Laserpistolen nicht gewesen.
    »In diesen Höckern wird Wasser
sein«, rief Grimm mit heiserer Stimme. »Eine ganze Zisterne. Wenn man ein Messer
hineinsteckt, kommt es wie aus einem Wasserhahn ...«
    »Herr, Herr«, krächzte eine
staubige Frau, deren Fettleibigkeit ihr große Beschwerden verursachen musste.
    »Herr, so ist es nicht! Die
Höcker speichern Fett, nicht Flüssigkeit.« Der kleine Mann winkte sie näher.
»Erklär mir das.«
    »Fett braucht Hitze, um Wasser
freizusetzen.«
    »Verdammt, wir haben keine
Zeit, Höcker zu kochen.«
    »Das Blut, Herr, das Blut ...«
    »Eine blödsinnige Idee,
salzhaltiges Blut zu trinken!«
    »Blut nicht salzig, Herr. Rote
Blutzellen füllen sich mit Wasser, wenn Kameloparden trinken. Blutzellen dehnen
sich, bis sie zweihundertfünfzigmal so groß sind.«
    »Blutzellen schwellen
zweihundertfünfzigfach an? Unsinn!«
    »Ist aber wahr! Die Tiere
werden vor der Reise getränkt. Sehen Sie, wie geschwollen die Höcker sind ...«
Es stimmte.
    Der Motor des Lastwagens befand
sich größtenteils unter dem Fahrerhaus. Ein Teil ragte vorn heraus und war
durch eine buckelförmige Kühlerhaube geschützt.
    Lex klappte sie hoch, riss sie
aus den Scharnieren und eilte zurück zu den Kameloparden.
    Ein Imperial Fist plante
voraus.
    Mit einer Sandschaufel aus dem
Anhänger grub Lex eine flache Grube, um die Kühlerhaube aufzunehmen.
    Sie war jetzt eine große
Schüssel.
    Eimerweise Blut von zwei
geschlachteten Kameloparden füllte die Schüssel. Rakel, Jaq, Grimm und Lex
löschten ihren Durst unter der unbarmherzigen Sonne. Wer von ihnen nicht trank,
richtete die Laserpistole auf die mit wachsender Verzweiflung zusehenden
Flüchtlinge. Lex füllte den Wasserkanister aus dem Fahrerhaus mit Blut. Dann
überließen sie den noch reichlichen Rest den Flüchtlingen.
    Die anderen Kameloparden hatten
das Schicksal ihrer Stallgefährten mit scheinbar selbstgefälligem Desinteresse
beobachtet. Lex holte Zügel und Stricke und vier Ledersättel aus dem Anhänger.
Dann zog er die dicke Frau auf die Beine. Ihr Gesicht war blutbeschmiert wie das
seine. Getrocknetes Blut und Staub schützten vor Sonnenbrand, den bis dahin
niemand auf Sabulorb jemals erfahren haben konnte.
    Lex hatte in den Straßen
Shandabars des Öfteren Reiter auf Kameloparden gesehen. Gewöhnlich wurde ein Sattel
hinter dem Höcker angeschnallt. Dies aber waren Rennsättel und für Rennen
gezüchtete Tiere. Vielleicht galten hier andere Regeln.
    » Der Sattel gehört hinter den Höcker, wie, Frau?«,
fragte er.
    »Andernfalls biegen sie die
Köpfe zurück, um zu beißen, Herr.«
    »Ist es dann nicht besser, den
Maulkorb zu lassen, wo er ist?«
    »Sie müssen mit offenem Maul
rennen, wegen der Luft!« Sie zögerte mit einem Blick auf seinen muskulösen Oberkörper.
»Ihr Gewicht, Herr, ist zu schwer. Ihr Reittier kann nicht rennen, nur traben.«
Nachdem sie ihren Durst gestillt hatten, richteten die Flüchtlinge ihre
Aufmerksamkeit auf die beiden toten Tiere. Messer kamen zum Vorschein.
Gegenstand des Interesses war weniger das Fleisch als das lange behaarte Fell,
aus dem sich schützende Hauben für Köpfe und Schultern machen ließen.
    »Wie befiehlt man einem Tier,
dass es laufen soll?«, fragte Lex.
    »Welche Worte sind am besten?«
    »Nehmt mich mit euch«, bat die
Frau. »Ich kann hinter dem Zwerg aufsitzen und mich festhalten.«
    »Vielleicht«, meinte Lex.
    »Ich weiß viel über Parden,
Herr.«
    »Was ist mit deinem Gewicht?«,
unterbrach Grimm.
    Die Frau blickte zu den
Stricken, die Lex aus dem Anhänger gebracht hatte.
    »Sie werden Ersatztiere
mitführen«, sagte sie anklagend. Sie merkte, dass die vier nicht daran dachten,
Reittiere für Flüchtlinge zurückzulassen.
    »Vorwärts, mach schon!«, rief
Jaq.
    Sie waren nicht in Gefahr, vom
Flüchtlingsstrom zurückgelassen zu werden. Dieser war noch immer weit verstreut
über das menschenfeindliche und zunehmend heißere

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