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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch]. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Watson
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Wüstengebiet, ungeachtet der
nicht unbedeutenden Zahl derer, die hoffnungslos zurückgeblieben oder gefallen
waren, um nie wieder aufzustehen.
    Aber früher oder später musste
jemand, der Jaqs Gruppe suchte, sie finden.
    Rakel zielte mit der
Laserpistole auf die Frau. »Sag die Worte. Wenn sie falsch sind, werden wir
nicht weit kommen.«
    Das war richtig. Wenn die Tiere
nicht galoppieren oder wenigstens traben wollten, konnte die Frau mit schneller
Bestrafung rechnen.
    Sie bekam es mit der Angst. »Am
Anfang ruft man laut Hut-hut, shutur! Zum Trab ruft man Tez-rau. Zum
Galoppieren ruft man Yald! Soll das Tier stehen bleiben, heißt es Rokna! «
Obwohl die Sonne erkennbar kleiner war als noch am vorigen Tag, war sie noch
immer gigantisch. Ihre Hitze brannte auf das öde Land herab.
    Lex wandte sich zu seinen
Gefährten. »Hört zu, wir können es schaffen. Die Hitze ist nicht so schlimm, wie
es scheint. Noch nicht! Schlimm ist sie nur, wenn man sie mit früheren Zeiten
vergleicht.«
    »Ha!« Lex hatte leicht reden,
war er doch modifiziert und trainiert, extreme Temperaturen auszuhalten.
Immerhin konnten auch Gedrungene die Hitze in den tiefen Stollen von Bergwerken
ertragen. Zweifellos war es verrückt, diese Reise bei Tag fortzusetzen. Was für
eine andere Wahl bot sich ihnen? Einige der Flüchtlinge, die sich Kapuzen aus
abgeschabtem Fell geschnitten hatten, lösten jetzt rohes, tropfendes Fleisch
aus den Kadavern und zogen sich in den leeren Anhänger zurück, um Schatten zu
finden.
    Jaq legte sein Gewand ab, zog
die Kettenrüstung aus, schlüpfte wieder in sein Gewand und rollte die flexible
Rüstung zusammen, um sie wie ein geschrumpftes Gürteltier hinter einen Sattel
zu binden.
    Rakel schwankte, beugte sich
vorwärts, und plötzlich erbrach
sie Blut, als wäre sie unversehens von einem Geschoss getroffen worden, das in
ihr explodiert war. Aber was sie ausspie, war nur Kamelopardenblut.
    Ein seichter Rest flüssigen
Bluts war im Becken geblieben, obwohl sich um die Ränder ein gerinnender
bräunlich roter Rand gebildet hatte. »Verdammt, du musst wieder trinken!«,
sagte Grimm zu Rakel. Er packte sie beim Arm und zog sie zur Schüssel. Sie
gehorchte, kniete nieder und schlürfte.
    Lex begann Kameloparden mit
Stricken hintereinander zu binden.
    Ein Ersatztier für Jaq, eines
für Grimm, eines für Rakel. Und zwei Ersatztiere für sein eigenes schweres
Gewicht.
    Was hatte die Frau gesagt?
Trab? Wenn er versuchte, zu galoppieren? Wenigstens bis sein erstes Reittier
nicht weiterkonnte ...
    Er schnallte die Sättel auf,
ordnete Zaumzeug und Zügel, nahm den Tieren die Maulkörbe ab und vermied es,
gebissen zu werden.
    Zuletzt löste er ihnen die
Fußfesseln und tat es so geschickt, dass er ihren Tritten ausweichen konnte.
Die vier Gefährten saßen auf.
    Ein Reittier blieb übrig.
    »Das letzte ist für dich,
Mama«, sagte Lex zu der fetten Frau, »aus Dankbarkeit für deinen Rat. Hut-hut,
shutur!«, rief er. Sein Kamelopard setzte sich schwankend in Bewegung. Er
rollte mit den Augen, Speichelfäden flogen von weichen, beweglichen Lefzen, die
zurückgezogen waren und große gelbe Zähne entblößten.
    »Hut-hut, shutur!«, rief Jaq.
Grimm und Rakel stimmten ein.
    »Tez-rau!«, rief Lex. »Yald!« Hinter
ihnen konnten sie durch den aufgewirbelten Staub noch für kurze Zeit die fette
Frau sehen, die angestrengt mit dem letzten Reittier rang. Ihre Flüchtlingsgefährten
kamen aus dem Anhänger geeilt, um ihr das Eigentum streitig zu machen.
    Wie traurig, dass so viele
strebsame Leute als entbehrlich behandelt werden mussten! Aber Lex und Grimm und
Rakel wurden sehr wahrscheinlich für ebenso entbehrlich gehalten, bevor der Tag
um wäre.

 
    13
    HITZEWELLE
     
     
    D ie Luft schien aus geschmolzenem Glas zu sein. Das
Glas war unvollkommen, voller Fehler und Verzerrungen. Sie dienten als
Projektionen für Luftspiegelungen von Bildern weit entfernter Fahrzeuge und
Kamelopardenreiter, von sich mühsam zu Fuß dahinschleppenden Flüchtlingen — und
von einer wachsenden Zahl Leichen.
    War diese schwerfällig
dahinstampfende Gestalt in einer eckigen Servorüstung, die ein Boltgewehr
schulterte, irgendwo in der Nähe? Sollten sie Explosivgeschosse auf diesen
Renegaten abfeuern? Das Bild begann zu flimmern und verschwand, bevor sie eine
Entscheidung trafen.
    Ein natürliches Phänomen! Es
schien, dass die Hitze einem das Blut im Gehirn zum Kochen bringen und
verrückte Einbildungen erzeugen konnte.
    Die Kapuze seines

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