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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch]. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Watson
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    Nein. Er
entsicherte Imperators Friede und stürmte in den dunstigen blauen
Tunnel. Seine schweren Stiefel dröhnten.
    Meh'lindi, im
Dunst ...
    Nein, Rakel.
Sie stand zögernd bei der ersten Abzweigung.
    »Bleib stehen,
wo du bist, oder es gibt ein großes Loch im Rücken!« Rakel erstarrte.
    »Dreh dich
langsam um, und lass keine Laserpistole sehen.« Rakel wandte sich um. »Grimm
...« Ihre Stimme klang bittend.
    »Du hättest
nicht stehen bleiben und lange überlegen sollen«, sagte er beinahe
entschuldigend. »Links oder rechts hätte nichts ausgemacht, wenn du nicht
abergläubisch bist. Du hättest rennen und rennen sollen. Jetzt komm mit zurück.«
    »Was soll ich
überlegen?«, erwiderte Rakel. »Welche Wahl bleibt mir in meinem Schicksal? Ich
fürchte mich ...« Etwas an ihrer Hand, ihren Fingern ...
    »He, mach
deine Finger nicht gegen mich krumm!« Die Ringe an ihren Fingern, die
Digitalwaffen. Eine war noch nicht verbraucht.
    »Ich hatte
nicht vor ...« Ihre Haltung verriet Resignation, aber es gab auch einen Rest
zornigen Trotzes. »Grimm, sag mir aufrichtig bei allem, was wir zusammen
durchgemacht haben: Werde ich wirklich in Auflösung übergehen, wenn Jaq mich
nicht verstärkt?«
    Ah, deshalb
hatte sie gezögert und überlegt. Sie hatte ihre Chance wahrgenommen und war
fortgelaufen in ein exotisches Labyrinth, das die Galaxis umspannte, um sich
vor etwas zu retten, das sie selbst nicht wusste. Was, wenn sie entkäme, nur um
an Polymorphinkrämpfen zugrunde zu gehen? »Das ist absolut wahr«, log Grimm
unerschrocken.
    »Nun sei nicht
dumm und komm mit mir zurück — freiwillig, nicht aus Angst vor einer Kugel. Du
wirst leben, nicht sterben.« Ihr Körper würde nicht sterben, so viel war
richtig. Ihr Geist und ihre Seele freilich würden diesen Körper räumen, wenn
Jaqs Zauberei gelang. Vielleicht würde sie versagen. In diesem Fall musste sich
Jaq irgendwie von seinem besessenen Traum entwöhnen.
    »Jaq hat vor,
mich irgendwie zu gebrauchen. Jaq wird mich vernichten, nicht wahr?«
    »Ich schwöre,
dass er es nicht tun wird, Rakel.« Sei freundlich zu ihr, sagte er sich. Ehre sie, mach ihr Komplimente. Hatte Lex gezögert, Rakel nachzugehen,
weil er g ezwungen
sein könnte, sich zu entehren, indem er eine Kameradin belog? Rakel fragte:
»Schwörst du es bei deinen Ahnen, Grimm?« Grimm bekam Herzklopfen. Das war ein
bindender Eid für einen Gedrungenen. Noch immer schmerzte es ihn, wie er von
den Lügen Zephro Carnelians über die angeblichen Söhne des Gott-Imperators und
die wohlwollende Vormundschaft der Eldar in der Langen Wache der Sensei-Ritter
übertölpelt worden war. Belogen und getäuscht. Lügen waren ein Gift, das
bisweilen gegen ein anderes Gift wirken konnte.
    »Du willst
nicht schwören, nicht wahr?«, sagte Rakel.
    »Ein
aufrichtiger Abhumaner bist du, menschlicher als die meisten Menschen.«
    »Oh, natürlich
werde ich es tun.« Grimm bemühte sich, zu improvisieren. »Das ist genau der
Punkt. Ich dachte mir, dass ein auf die geheiligten Ahnen geleisteter Eid
bindend zwischen uns Gedrungenen ist — aber ihr regulären Menschen habt keine Ahnen.«
Er rang sich ein Schmunzeln ab. »Damit will ich nicht sagen, dass reguläre
Menschen allesamt Bastarde wären! Viele große und mächtige Herren wären davon
ausgenommen! Ihr verehrt bloß eure Ahnen nicht so wie wir.«
    »In meiner
Heimat«, erinnerte ihn Rakel, »trinken unsere Schamanen den Flechtensaft, der
ungereinigtes Polymorphin enthält, um das Aussehen toter Vorfahren anzunehmen
und ihre Geister vorübergehend zu bewahren. Die Gemeinschaft mit unseren Almen
ist heilig.« Grimm erinnerte sich, dass sie das schon bei ihrem ersten Verhör
erzählt hatte. Es war vergeblich, weitere Ausflüchte zu machen. Denk an die
gute Sache, hätte Jaq ihm geraten.
    »Rakel
binth-Katzintzkis«, sagte Grimm feierlich, »ich schwöre es bei meinen edlen und
tugendhaften Ahnen. Mögen sie mich geistig und genetisch enterben, wenn ich
lüge. Möge ich nur gliedmaßenlose Missgeburten zeugen. Mögen meine Keimdrüsen
welken, dass ich selbst niemals ein lebender Ahne werden kann.«
    Asche war in
Grimms Herzen, als er Rakel zur Höhle zurückbegleitete. Er glaubte seinem
Fluch. Nun würde er niemals ein wahrhaft reifes Alter erreichen und zu Macht
und Weisheit gelangen. Ein geistiger Wurm würde ihn innerlich verzehren. Nicht
dieses Jahr, nicht nächstes, aber nach einer Weile.
    Wenn er Jaq
von seinem Eid erzählen würde und wie viel er ihn

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