Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

oder
geröstet oder in die Luft gejagt worden sind, werden wir alle einen Ausritt in
einer kolossalen Zielscheibe unternehmen.«

 
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    ME, LINDI!
     
     
    W ie lange hatte
die Schlacht schon getobt? Inzwischen musste neben den blutigen Verlusten auch
die Erschöpfung ihre Opfer fordern — die Erschöpfung von Menschen, aber auch
von Waffen und Gerät.
    Der
Schlachtenlärm dauerte an. Noch immer stampften die Titanen, noch immer
schlugen Energieausbrüche Schneisen in die feindlichen Linien. Panzer
rasselten.
    In mancher
Hinsicht glichen die ineinander verbissenen Armeen zwei angeschlagenen
Faustkämpfern, die sich umklammerten. Wie Lex die Situation analysierte, konnte
dieses verlustreiche Ringen nicht mehr lange durchgehalten werden; die Gegner würden
sich in irgendeiner Form voneinander lösen müssen. Die Streitkräfte des
Imperiums hatten den Tag verloren, doch konnten die Rebellen nicht hoffen,
einen so starken Gegner zu vernichten — es sei denn, alle Disziplin und alles
Vertrauen zur eigenen Führung brächen zusammen.
    Die Entwirrung
würde kaum einfach oder schnell vor sich gehen; eher so, als wären die
Faustkämpfer oder Ringer mit zähem Leim bestrichen.
    Eine
Kombination aus Kampfesmüdigkeit und Glück und Jaqs Aura als Schutz — ermöglichte
den Gefährten schließlich die Annäherung an einen imperialen Titanen.
    Unterwegs
waren sie gezwungen gewesen, Rebellen zu töten. Jaqs geborgter Offiziersmantel
war eine Provokation. Er selbst erhielt mehrere Treffer, denen seine Kettenrüstung
widerstand. Lex wurde am Oberarm durch einen Streifschuss verletzt. Sein Blut
gerann fast augenblicklich zu einer zinnoberroten Kruste, die einem
bescheidenen Rangabzeichen ähnelte.
    Vor ihnen
ragte ein weitgehend intakter Titan auf.
    Schädel und
Doppeladler schmückten die Beinpanzerungen. Das zerfetzte Banner stellte einen
weißen Engel dar, der mit dem Schwert eine grüne Schlange enthauptete. Dieser
Titan war für Infanterieunterstützung ausgerüstet. Ein Waffenarm bestand aus
einer Energiefaust, die jedes Gebäude zertrümmern konnte, der andere war mit
einer Laserkanone ausgerüstet. Die Panzerkuppel über dem Schildkrötenkopf trug
einen radargesteuerten Abwehrlaser, während die Zwillingswaffe zerschossen war.
    Jaq erstieg
das ausgebrannte Wrack eines schweren Panzers. Er breitete die Arme im
Uniformmantel des Kommissars aus und rief.
    Der
Schildkrötenkopf nahm Notiz von ihm. Die unheimlichen grünen Sensoraugen
schienen Jaq anzustarren. Hinter diesen Augen, im gepanzerten Gefechtsstand, saß
der Kommandant des Titanen und starrte auf zwei ovale Bildschirme, welche die
Außenansicht getreulich wiedergaben.
    Der Titan
schritt mit seinen mächtigen Füßen über Trümmer und Leichen auf den Panzer zu
und machte Halt. Der Abwehrlaser in der Panzerkuppel schwenkte von einer Seite
zur anderen, um das Gelände weiter voraus jederzeit bestreichen zu können. Die
Energieabschirmung der rechten Frontseite hörte auf zu schimmern. Die
ungeschützte Energiefaust, groß wie ein Scheunentor, sank abwärts.
    Gewöhnlich
ging die Besatzung über eine einziehbare Eisenleiter an der Rückseite an Bord.
Der Kommandeur d ieses
Titanen war offensichtlich ein Offizier, der improvisieren konnte. Jaq
bedeutete den anderen, zu ihm zu kommen. Lex hob Rakel auf das Panzerwrack.
    Die
Metallfaust öffnete einladend ihre Finger. Die vier kletterten in die
Handfläche. Schon hob sich die Hand und trug sie in die rauchige Luft hinauf.
Der Waffenarm kam in horizontaler Stellung zum Stillstand. Die vier liefen den
titanischen Arm entlang, duckten sich unter den Panzerschild und erreichten über
einen schmalen Laufsteg die Eingangsluke.
    Im Kopf des
Titanen herrschte eine Temperatur, die jener Sabulorbs kurz vor der
Einäscherung kaum nachstand. Heiße Dämpfe vermischten sich mit dem Geruch
frommen Räucherwerks.
    Den
Ankömmlingen brach der Schweiß aus allen Poren, obwohl die wie Wasserspeier geformten
Ventilationsöffnungen mühevoll ein- und ausatmeten.
    Grimm blieb
mit Rakel in der rot beleuchteten Kammer im rückwärtigen Teil, die zum
Notausstieg führte, während Jaq und Lex nach vorn in den Gefechtsstand gingen,
um den Kommandeur zu sprechen. Wenn vier Personen gleichzeitig in den beengten
Raum eindrangen, würde es nur zu Verwirrung und gegenseitiger Behinderung
führen.
    Graffiti
bedeckten jede freie Oberfläche der Notausstiegskammer.
    Tod ist das
Ziel! Den Feinden ein heißer Einlauf! R echts und links zweigten kurze