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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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zwischen Ihnen und Zacharias ankommen – Sie würden zwangsläufig den Kürzeren ziehen. Tun Sie, wozu er Sie auffordert: Nehmen Sie die angebotene Wohnung in Stendal, beginnen Sie ein neues Leben, und überlassen Sie Lucie ihm und Daria. Dort ist sie in besten Händen.«
    »Ich habe gestern Abend nein gesagt, und ich tue es auch jetzt. Ich verkaufe meine Tochter nicht«, erwiderte Mandy mit fester Stimme. »Die Zeiten, in denen solche Drohungen bei mir gezogen haben, sind vorbei.«
    Darüber haben die beiden gestern Abend verhandelt, dachte Pippa. Gar nicht fein.
    »Das werden Sie noch bereuen«, zischte Gabriele Pallkötter, »Sie zwingen uns damit, Maßnahmen zu ergreifen …«
    Jetzt reicht es aber, dachte Pippa und marschierte entschlossen los, ich höre nicht weiter zu, wie ein kleines Mädchen als Druckmittel benutzt wird – selbst wenn Lucie Zacharias’ Tochter ist.
    Sie stieß die Haustür auf. Gabriele Pallkötter sprang erschrocken zurück, als diese gegen ihren Rücken prallte.
    »Lucie ist ein Geschenk des Himmels, keine Handelsware«, sagte Pippa wütend. »Frau Klöppel, falls Sie eine Zeugin für diesen Erpressungsversuch brauchen – ich habe alles gehört. Außerdem würde sich unser Herr Brusche gerade im bevorstehenden Wahlkampf alle Finger nach einer solchen Schlagzeile lecken, schätze ich. Ich kann ihn gerne ins Bild setzen. Und der netten Frau Pallkötter hänge ich ein Verfahren wegen Amtsmissbrauchs an den Hals – kraft meines Amtes als besorgte Bürgerin!«
    Zacharias Biberberg pumpte sich auf und holte Luft, klappte seinen Mund aber nach einem kurzen Kopfschütteln der Jugendamtsleiterin wieder zu und stürmte an Pippa vorbei aus dem Haus.
    »An Ihrer Stelle, Frau Bolle, würde ich mich nicht in anderer Leute Angelegenheiten mischen«, erwiderte Gabriele Pallkötter unbeeindruckt. »Ich würde lieber dafür Sorge tragen, dass Christabel nicht noch mehr Nattern an ihrem Busen züchtet. Denn das ist es doch, wofür Sie bezahlt werden, oder nicht?«
    Wovon faselt die Frau?, dachte Pippa alarmiert.
    »Ich sehe Ihrem Gesicht an, dass Sie nicht wissen, wovon ich rede«, fuhr Gabriele Pallkötter triumphierend fort. »Ich meine zum Beispiel einen gewissen Gartenzwergmaler, der versucht hat, nach Berlin zu fliehen. Gott sei Dank konnte ich sein Verschwinden verhindern. Ich kam gerade vom Jugendamt in Stendal zurück und war auf dem Bahnhof, als er die Fahrkarte löste. Und dabei sollten wir uns doch alle zur ständigen Verfügung der Polizei halten und das Storchendreieck nicht verlassen. Auch ich bin eine besorgte Bürgerin, Frau Bolle.«
    »Und deshalb haben Sie …«
    »Die Polizei informiert, ganz richtig.«
    »Anonym«, sagte Pippa angeekelt.
    »Man will sich schließlich nicht in den Vordergrund drängen. Florian Wieks Versuch, sich den ermittelnden Behörden zu entziehen, ist heute in aller Munde. Hier spricht sich eben alles sehr schnell herum.«
    Pippa kochte vor Wut. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Mandy Klöppel das Streitgespräch aufmerksam verfolgte, während sie sich mit ihrer kleinen Tochter beschäftigte.
    »Florians Probleme sind nichts gegen Ihre, Frau Pallkötter, wenn Kommissar Seeger erst mal Ihre Doppelkopfrunde durchzählt und dabei feststellt, dass außer Ihnen keiner mehr übrig ist«, fauchte Pippa. »Und dann wird er sich nach dem Grund fragen.«
    Pippa wollte einfach nur austeilen, aber Gabriele Pallkötter wurde schlagartig knallrot und keifte:
    »Mir Mord zu unterstellen ist unerhört! Was erlauben Sie sich?«
    Das frage ich mich auch gerade, gab Pippa innerlich zu, aber deine bloße Anwesenheit bringt mich dermaßen auf die Palme, dass ich den Mund nicht halten kann.
    »Kommissar Seeger kennt das Storchendreieck wie seine Westentasche, ihm fällt alles auf, und ihm wird alles zugetragen. Die Menschen vertrauen ihm«, sagte Pippa bissig. »Solange er hier lebt, werden Sie keine ruhige Minute mehr haben, Frau Pallkötter.«
    Die Frau presste die Lippen zusammen, als wollte sie sich davon abhalten, noch etwas zu sagen. Dann drehte sie sich um, verließ das Haus und knallte die Tür hinter sich ins Schloss.
    »Willst du Kekse kaufen?«, piepste Lucie aus dem Wohnzimmer, wo sie mit ihrem Kaufmannsladen spielte.
    »Gerne«, sagte Pippa und ging hinein, froh über die Ablenkung. Während sie so tat, als würde sie bezahlen, und Lucie ihr eine Spielzeugpackung Kekse aushändigte, sagte Mandy Klöppel: »Meine Hochachtung. Das war das erste Mal, dass die Pallkötter in

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