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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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meiner Gegenwart mal nicht das letzte Wort hatte. Und das will etwas heißen. Schließlich habe ich schon mein ganzes Leben mit ihr zu tun.«
    »Genau wie Severin Lüttmann junior und Julius Leneke?«, fragte Pippa überrascht.
    »Genau wie alle, die dank Christabel hier in Storchwinkel leben«, erwiderte Mandy. »Christabel hat durch Professor Meissner von Ihnen erfahren, richtig?«
    »Ja, stimmt.«
    »Gregor ist der Beste, er findet einfach alles und jeden. Seine Geduld ist schier unendlich, das muss er durch die Vogelbeobachtung gelernt haben. Er wühlt sich über Wochen und Monate durch Geburts- und Sterberegister, Archive und verschimmelte Stammbücher. Außerdem hat er die richtigen Verbindungen zu staatlichen Stellen, Selbsthilfegruppen und unterstützenden Vereinen. Er kommt überall rein.« Sie lachte leise. »Und sein Professorentitel ist dabei bestimmt nicht hinderlich.«
    Wovon redet sie?, fragte sich Pippa verdutzt, wurde aber von Lucie abgelenkt, die ihr fröhlich plappernd Waschmittel, Nudeln und winzige Plastiktomaten anbot.
    »Als Sie nach Storchwinkel kamen, war ich nicht sehr glücklich«, fuhr Mandy Klöppel fort. »Nicht noch eine, dachte ich, aber Julius sagte, Sie tun Christabel richtig gut. Und das ist die Hauptsache. Schon deshalb finde ich, wir sollten uns allmählich duzen, ich bin Mandy Elise.«
    »Pippa«, sagte Pippa und ergriff automatisch Mandys ausgestreckte Hand.
    »Ich habe ja schon Pech mit meinem Namen. Mandy Elise … was für eine Kombination.« Mandy kicherte. »Aber deiner ist die Krönung. Wie sind deine Adoptiveltern nur auf Pippa gekommen? Kennst du deinen ursprünglichen Namen? Willst du ihn wieder annehmen?«
    Pippa verstand immer weniger, wovon die Rede war.
    »Einen anderen Namen annehmen? Adoptiveltern? Was meinst du? Ich fürchte, hier liegt ein Missverständnis vor: Ich wohne im gleichen Gebäude wie meine leiblichen Eltern, nur im Hinterhaus.«
    »Du lebst bei deinen richtigen Eltern?«, fragte Mandy verblüfft. »Wie hast du das denn geschafft? Und warum bist du dann hier bei Christabel?«
    Pippa erklärte der jungen Frau, was es mit ihrem Aufenthalt in Storchwinkel auf sich hatte, und Mandy sank fassungslos in einen Sessel.
    »Du bist gar keine von uns? Julius und ich waren uns so sicher. Du kennst Josef – Herrn X –, und Maik durfte dir alles über Christabels und Julius’ Alkoholprobleme erzählen. Und du bist bei ihr eingezogen, nachdem Gregor dich gefunden hat. Alles passte zusammen, du musstest einfach auch eine Zwangsadoptierte sein. Wir hatten überhaupt keinen Zweifel, dass Christabel dich für immer bei uns aufnehmen wollte.« Sie schüttelte entsetzt den Kopf. »Sonst hätte ich doch gar nicht so viel erzählt!«
    »Du sprichst in Rätseln«, entgegnete Pippa verständnislos, aber Mandy hörte schon nicht mehr zu. Sie ging zum Telefon, nahm den Hörer ab und drückte eine Kurzwahltaste.
    Mandy wartete einen Moment und sagte dann: »Warum hast du mich in dem Glauben gelassen, dass Pippa eine von uns ist, Christabel?«
    Sie lauschte konzentriert. Ab und zu nickte sie oder warf Pippa einen überraschten Blick zu.
    »Verstehe«, sagte sie schließlich und legte auf.
    Mandy sah Pippa lange nachdenklich an und sagte endlich: »Komm morgen früh zu mir. Bis dahin habe ich alle, die zu uns gehören, zusammengetrommelt. Dann werden wir dir alles erzählen, was du über uns wissen musst.«
    Nach einer beredten Pause fuhr sie fort: »Christabel glaubt, wir Zwangsadoptierte sind der Schlüssel zu den Morden – und den sollen wir dir übergeben, damit das Töten ein Ende hat.«

Kapitel 28
    P ippa verabschiedete sich von Mandy und ging gedankenverloren durch Storchwinkel, um frische Luft zu schnappen und einen klaren Kopf zu bekommen.
    Auf dem Weg zur Ade-Bar kam sie am verschlossenen Werkstor von Lüttmanns Lütte Lüd vorbei. Die Gebäude lagen still und verlassen da, und sie zuckte zusammen, als jemand in der Pförtnerloge unerwartet von innen an die Scheibe klopfte. Überrascht erkannte sie den rotwangigen Mann namens Ernie, der ihr bei der Diskussion über die Nachfolge Hollwegs im Wartezimmer aufgefallen war. Er winkte sie zu sich heran.
    Ernie nickte ihr freundlich zu und öffnete das kleine Sprechfenster. »Guten Tag, Frau …«
    »Bolle«, unterbrach Pippa, um sich ihm vorzustellen.
    »Weiß ich doch«, sagte Ernie und zwinkerte verdutzt. »Sie sind heute vor einer Woche um 15.12 Uhr in Storchwinkel eingetroffen. In Begleitung von Doktor Wegner und mit

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