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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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erstaunt mich wirklich. Sie hatte einen so wunderbaren Kranz binden lassen.«
    Severin Lüttmann nickte eifrig. »Das stimmt. Auf der Schleife steht: Für immer vereint … Wundervoll.« Ein sehnsuchtsvolles Seufzen entrang sich seiner Brust. Christabel Gerstenknecht zog eine Augenbraue leicht nach oben, und er verstummte.
    »Sie denken also, Frau Heslich geht es gut?«, fragte Hartung die Pallkötter.
    Diese war sichtlich beunruhigt, aber Christabel Gerstenknecht sagte: »Natürlich geht es ihr gut – sie erbt schließlich alles.«
    Bevor einer der Kommissare darauf eingehen konnte, gellte ein markerschütternder Schrei über den Vorplatz. Sekunden später wankte Hilda Krause aus dem Café. Sie war kreidebleich, und in ihrem Blick stand blanke Panik. Krampfhaft schnappte sie nach Luft, stolperte in Christabels Richtung und stützte sich schwer auf den Bistrotisch, an dem Pippa und Mandy Klöppel standen. Der Tisch schwankte, zwei Kuchenteller fielen herunter und zerbrachen klirrend auf dem Kopfsteinpflaster. Pippa und Melitta Wiek griffen zu, um die entsetzte Frau festzuhalten.
    »Hilda? Hilda, was ist passiert?«, rief Christabel Gerstenknecht besorgt.
    Hilda Krause hob kraftlos den Arm und deutete auf die Eingangstür ihres Cafés. Ihre Lippen zitterten, als sie kaum hörbar flüsterte: »Backstube …«
    Dann brach sie ohnmächtig zusammen.

Kapitel 6
    O hne einen Blick zu wechseln, rannten die Kommissare los. In der Tür der Ade-Bar drehte Seeger sich zu Pippa um und rief: »Na los, Sie auch. Worauf warten Sie?«
    Pippa deutete erstaunt auf sich. »Ich? Wieso …«
    »Was denken Sie denn?«, unterbrach Seeger ungeduldig. Er verschwand im Café, aus dem Hartung bereits die Anwesenden nach draußen vor die Tür schickte.
    Christabel Gerstenknecht warf der zögernden Pippa einen undefinierbaren Blick zu. »Na los, nun machen Sie schon.« Dann wandte sie sich an Melitta Wiek. »Und Sie kümmern sich um Hilda. Severin, du holst Doktor Wegner – und das alles vite, vite.«
    Das kommt davon, dass ich an entscheidender Stelle den Mund nicht aufbekomme, obwohl ich sonst zu allem meinen Senf dazugebe, dachte Pippa.
    Auf dem Platz war kein Laut zu hören, als sie sich widerstrebend in Bewegung setzte. Die Besucher des Leichenschmauses machten ihr Platz und starrten ihr stumm hinterher. Die Kerzen der aufgestellten Windlichter flackerten bedrohlich in der einsetzenden Dämmerung und verstärkten die düstere Atmosphäre. Schaudernd bahnte Pippa sich ihren Weg durch die Leute, die aus dem Café strebten. Als sie vor der Tür zur Backstube stand, war der vordere Raum leer.
    Sie atmete tief durch. Dann stieß sie die Schwingtür auf – und wünschte sofort, sie hätte es nicht getan.
    Mit blassen Gesichtern standen Seeger und Hartung neben einer weiblichen Leiche. Die tote Frau lag auf der linken Seite, als würde sie schlafen. Sie trug ein Kittelkleid aus Synthetik mit einem Muster aus vielfarbigen, ineinander verwobenen Kreisen, und ihre rechte Körperhälfte wies schwere Verbrennungen auf. An Stellen, wo die Hitze nicht direkt an den Körper gelangt war, bildeten die Überreste ihres Kittelkleides auf der Haut ein bizarres Tattoo. Der Raum stank nach verbranntem Fleisch und verschmortem Plastik.
    Die Leiche lag auf dem Boden vor einem nach vorne offenen Baumkuchenofen, in dem in ganzer Breite gleichmäßiges Feuer brannte. Vor den Gasflammen drehte sich noch immer die motorgetriebene Kuchenwalze.
    Pippa schloss die Augen und verließ rückwärts die Backstube, aber das Bild hatte sich ihr bereits unauslöschlich eingeprägt. Seeger und Hartung folgten ihr ins Café. Hartung bat telefonisch um Unterstützung und gab sich betont unbeeindruckt, aber auf seiner Stirn stand Schweiß. Seeger nickte Pippa ernst zu und ging an ihr vorbei zur Ladentür.
    Ich muss ihm jetzt sagen, dass ich keine Kollegin bin, dachte Pippa, ich gehe da nicht noch einmal hinein. Ich bin für meine Neugier genug gestraft.
    »Herr Kommissar, ich …«, begann sie.
    Paul-Friedrich Seeger winkte ab, ohne sich umzudrehen. »Später«, sagte er und öffnete die Tür.
    Durch das Schaufenster sah Pippa, dass Hilda Krause sich wieder ein wenig erholt hatte. Sie saß direkt vor dem Café auf einem Stuhl. Melitta Wiek hielt ihr ein altmodisches Riechfläschchen unter die Nase, das sie danach an Christabel Gerstenknecht zurückgab. Schweigend warteten die Trauergäste vor dem Geschäft und blickten den Kommissar gespannt an.
    »Es hat einen bedauerlichen Unfall

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