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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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besprechen. Auch Frau Heslich ist der Meinung, dass …«
    »Das darf ja wohl nicht wahr sein! Sie haben schon wieder mit Frau Heslich über mich geredet?«, fiel Mandy Klöppel ihr empört ins Wort. »Setzen Sie es doch gleich in die Zeitung! Ich wünsche Ihnen beiden die Kuhkrätze an den Hals – und möge sie brennen wie die Hölle! Nichts soll Ihre Schmerzen jemals lindern!«
    Während Pippa versuchte, den Ausbruch der jungen Mutter zu verdauen, entdeckte sie im Gesicht der Jugendamtsleiterin tiefe Befriedigung darüber, dass es ihr gelungen war, Mandy Klöppel zu provozieren.
    »Also dann morgen um zehn Uhr. Auf die Minute! Ich habe nicht unbegrenzt Zeit. Die kleine Lucie dürfen Sie selbstverständlich mitbringen«, sagte Gabriele Pallkötter. Sie machte eine bedeutungsvolle Pause. »Noch ein gutgemeinter Rat: Echauffieren Sie sich nicht immer so, Frau Klöppel, damit schaden Sie nur sich und Ihrem Fall. Denken Sie daran: Ich kann Ihnen wirklich helfen. Es ist noch nicht alles verloren. Immerhin sind Sie ohne Ihre Tochter zur Beerdigung gekommen und setzen die Kleine nicht diesem traurigen Ereignis aus. Ich darf doch annehmen, dass Lucie in adäquater Obhut ist?«
    »Ist sie«, antwortete eine leicht rauchige, völlig unaufgeregte Stimme hinter ihnen, und die drei Frauen drehten sich um.
    Lucie thronte stolz auf dem Schoß von Christabel Gerstenknecht, deren Rollstuhl von Melitta Wiek geschoben wurde. Flankiert wurde die kleine Gruppe auf der einen Seite von den Kommissaren Seeger und Hartung, auf der anderen von Severin Lüttmann und einer rundlichen Frau mit grauem Dutt und freundlich wirkenden Wangengrübchen.
    Den anerkennenden Blick, den Seeger der verdutzten Pippa zuwarf, konnte sie allerdings nicht einordnen. Und noch weniger verstand sie, dass Gabriele Pallkötter plötzlich ihre ohnehin tadellos sitzende Frisur zurechtzupfte und ein strahlendes Lächeln aufsetzte, das ihr Gesicht völlig veränderte.
    »Christabel, ich muss drinnen wieder nach dem Rechten sehen«, sagte die Frau mit den Grübchen nervös, »der Kuchen geht weg wie warme Semmeln. Das müssen ja mindestens zweihundert Trauergäste sein. Wenn nicht dreihundert. Bei diesem Auflauf frage ich mich, ob ich heute Mittag nicht besser in meiner Backstube geblieben wäre.«
    »Du musst auch mal ausspannen, Hilda«, entgegnete Christabel Gerstenknecht. »Wir haben gemütlich gegessen, und die Rechnung für den Leichenschmaus ist besprochen. Deine Backstube kann gut ein paar Stunden ohne dich auskommen. Es läuft doch wie am Schnürchen. Überlass ruhig alles einmal deinen Aushilfen.«
    »Bedienen ja, backen nein.« Hilda Krause wandte sich zum Gehen. »Der Baumkuchen geht zur Neige, und an meine Baumkuchenwalze lasse ich niemanden. Da habe ich einen Ruf zu wahren.«
    »Verstehe«, sagte Christabel, aber ihre unwillig gerunzelte Stirn strafte sie Lügen. Sie unternahm einen zweiten Versuch. »Wenn du noch weitere Hilfe brauchst …« Sie deutete auf Melitta Wiek.
    »Jederzeit gern, Frau Krause«, sagte diese.
    »Wunderbar, vielen Dank, aber das ist nicht nötig.« Hilda Krause nickte noch einmal zum Abschied und ging ins Café.
    Gabriele Pallkötter hatte währenddessen ihren Blick nicht von Kommissar Seegers Gesicht gewandt. »Herr Hauptkommissar – auch mal wieder im Lande? Sie sind doch nicht etwa aus beruflichen Gründen hier?«, säuselte sie schmachtend und sah auf ihre Armbanduhr. »Und selbst wenn, müssten Sie doch jetzt langsam Feierabend machen dürfen. Wie wäre es, wenn wir in der Ade-Bar gemeinsam etwas zu uns nehmen – im Andenken an den lieben Verblichenen?«
    Kommissar Seeger beschloss offenbar, das mehr als deutliche Angebot nicht gehört zu haben, und fragte Gabriele Pallkötter mit unbewegter Miene: »Haben Sie Waltraut Heslich gesehen?«
    »Leider nein, Herr Kommissar. Eine dringende Angelegenheit hat mich heute nach Wolfsburg geführt …«
    Bei der Erwähnung der Stadt glaubte Pippa wahrzunehmen, dass Melitta Wiek leicht zusammenzuckte, und Severin Lüttmann sah aus, als ginge unmittelbar vor ihm die Titanic unter.
    »… und als es später wurde als geplant, habe ich gegen zwölf Uhr versucht, Waltraut anzurufen, um ihr zu sagen, dass ich es nicht schaffe, sie zur Beerdigung zu begleiten. Leider war sie da bereits unterwegs und hat nicht mehr abgenommen. Wieso fragen Sie?«
    »Frau Heslich war nicht auf der Beerdigung«, sagte Seeger.
    Ungläubigkeit malte sich auf Gabriele Pallkötters Gesicht. »Sind Sie sicher? Das

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