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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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zwei Storys gleichzeitig dran sein. Ich arbeite nicht nur an Christabels Hundertstem, sondern auch an meinen Vier-Elemente-Morden .«
    Seine Morde? Glaubt der Mann, diese schrecklichen Todesfälle wären eigens für seine Zeitung inszeniert worden?, dachte Pippa und fragte dann: »Was meinen Sie? Welche Morde?«
    »Tun Sie nicht so scheinheilig – als ob Sie das nicht selbst am besten wüssten. Sie waren doch dabei! Feuer, Wasser, Luft und Erde – tolle Geschichte. Heinrich soll mir noch ein bisschen mehr über seine Theorie erzählen. Ein paar interne Einzelheiten.«
    »Die Polizei hat bisher nicht explizit von Mord gesprochen.«
    »Die Polizei redet auch lange nicht so publikumswirksam wie der alte Heinrich«, erwiderte Brusche ungerührt.
    Gegen ihren erklärten Willen bewunderte Pippa sein Engagement. Ein Reporter, wie er im Buche steht, dachte sie, ich wette, er redet mindestens so gern, wie er zuhört. Aber wenn er schon mal hier ist, kann ich ihn auch ausquetschen. »Wissen Sie, warum Heinrich in dieser einsamen Mühle wohnt?«
    »Warum tun Sonderlinge überhaupt etwas? Die Frage ist doch: Wurde er zum Sonderling, weil er hier haust – oder haust er hier, weil er ein Sonderling ist? Ich bin sicher, dass er keine Miete zahlt. Die Mühle gehört den Lüttmanns schon ewig, und Christabel nimmt von Heinrich ganz bestimmt kein Geld.«
    »Sie sind ja bestens informiert. Dann wissen Sie sicher auch, wie Eva Lüttmann hier zu Tode gekommen ist.«
    Brusche zog sich die Mütze vom Kopf und setzte sich an den Tisch. Während er nachdenklich sein blondes Haar zerzauste, las er die Nachricht an dem Umschlag mit Professor Meissners Adresse. Der junge Reporter steckte die Flasche ins Kuvert und ließ es in seiner Umhängetasche verschwinden.
    Nanu, dachte Pippa, bist du doch nicht nur der hartgesottene, gefühlskalte Starreporter, für den dieses Dorf allenfalls eine Durchgangsstation ist, sondern fest integriert in diesen kleinen Kosmos?
    »Sie wollen dem Professor die Tinktur schicken?«, fragte Pippa.
    Brusche sah erstaunt zu ihr auf. »Was denken Sie, warum ich hier bin? Der Professor hat mich angerufen und darum gebeten, ihm die Medizin per Kurier nach Berlin zu senden. Dafür versprach er mir, dass ich von Heinrich ein paar saftige Informationen bekomme.«
    So funktioniert das also, dachte Pippa. Sie nahm die Streichhölzer von der Untertasse, auf der die Kerze stand, und zündete diese an. Dann schloss sie die Tür, setzte sich zu Brusche an den Tisch und sagte: »Ungewöhnlich, dass ein Wissenschaftler wie Professor Meissner beim alten Heinrich eine Tinktur bestellt, finden Sie nicht? Kaum vorstellbar, dass er hier etwas bekommt, das es in ganz Berlin nicht gibt.«
    Brusche lächelte warm. »Heinrich ist nicht bloß irgendein Naturheilkundler. Er ist ein Gesundbeter der besonderen Art. Die Heilung beginnt schon bei dem Gedanken, dass es diese Medizin nur ein einziges Mal auf der Welt gibt und dass er, während er sie zusammenbraute, allein an dich gedacht hat.«
    Wider Willen war Pippa von den liebevollen Worten des Reporters gerührt. »Sie mögen den alten Heinrich.«
    »Eigentlich lustig, dass wir ihn alle so nennen«, antwortete er ausweichend. »Immerhin ist Frau Gerstenknecht dreißig Jahre älter als er.«
    Pippa akzeptierte, dass Brusche sich um eine ehrliche Antwort drücken wollte, und ließ ihn weiterreden.
    »Diese Gegend ist reich an interessanten Charakteren, die alles andere als konform sind«, fuhr Brusche fort. »Kennen Sie Gustaf Nagel? Er war Wanderprediger und – wie unser Heinrich – ein Asket. Oder Jenny Marx, die kluge Gefährtin Karls. Der alte Bismarck … allesamt gebürtige Altmärker. Ich habe eine Artikelserie darüber gemacht, die überregional Beachtung fand.«
    »Die würde ich gern einmal lesen«, sagte Pippa aufrichtig.
    »Tatsächlich?« Brusche wirkte erstaunt und erfreut zugleich.
    Die Artikel werden mir eine Menge darüber verraten, wie die Serie über Christabel ausfallen wird, dachte Pippa.
    Ihr Interesse schien Brusche in Hochstimmung versetzt zu haben. Eifrig sagte er: »Wann immer Sie etwas wissen wollen, egal, über wen oder was – wenden Sie sich an mich. Sollte ich über Informationen verfügen – und ich weiß einiges, was das Storchendreieck und seine Bewohner angeht –, werde ich sie gern mit Ihnen teilen.«
    »Wunderbar, dann komme ich auf das Thema zurück, das Sie vorhin geflissentlich ignoriert haben: Eva Lüttmann. Wie ist sie gestorben?«
    Der junge

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