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Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition)

Titel: Ins Gras gebissen: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (Ein Pippa-Bolle-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller
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Sie jedenfalls nicht, Hollweg, Sie nicht!«
    »Es ist bezeichnend für Ihren Charakter, Herr Bartels«, sagte Hollweg, sichtlich um Gelassenheit bemüht, »dass Sie zwar gerne von den Ideen des Teams profitieren, Ihre erste und einzige kreative Eigenleistung aber ganz für sich allein beanspruchen.«
    Unbeeindruckt von der hitzigen Diskussion seiner Kollegen hob Lohmeyer das Klemmbrett. »Meine Bestandsaufnahme der Kellerbestände hat neun Flaschen Holunderwein, zwölf verschiedene Obstbrände, zwanzig Kisten Apfelcider und ebenso viele mit Most, Mineralwasser, Cola und Brause ergeben. Außerdem zwei riesige alte Fässer, beide randvoll mit dunklem Bier. Keine Ahnung, ob es noch genießbar ist. Ich frage mich wirklich, warum der Wirt das nicht alles zu Geld gemacht hat, bevor er weg ist.«
    »Ist doch klar! Er durfte nicht: Auf allem klebte der Kuckuck«, giftete Bartels. Er hatte sich noch immer nicht beruhigt.
    »Außerdem brauchte er das ja auch nicht, die Chefin hat ihn großzügig abgefunden«, sagte Hollweg. »Ich habe gehört, er hat mit dem Geld irgendwo am Arendsee ein gutgehendes Café übernommen.«
    »Der will mit Hochprozentigem nichts mehr zu tun haben.« Bartels kicherte hämisch. »Mal eine ganz neue Variante, vom Alkohol in den Ruin getrieben zu werden. Hätte Frau Gerstenknecht nicht das Verbot …«
    Lohmeyer unterbrach ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung. »Verschonen Sie uns mit weiteren Ausführungen.« Er tippte mit dem Finger aufs Klemmbrett. »Wir sollten uns lieber darüber unterhalten, wie wir den Getränkebestand aufstocken können. Und welchen Cateringservice wir bestellen. Ich kenne da einen …«
    »Damit beauftragen wir Hilda Krause«, fiel Hollweg ihm ins Wort, »schließlich sind die beiden Damen eng befreundet.«
    »Mir passt nicht, dass Sie ganz allein und selbstherrlich entscheiden, wer das Essen liefert.« Bartels war gleich wieder auf hundertachtzig. »Sie besitzen nicht einmal die Höflichkeit, sich Lohmeyers Vorschlag zu Ende anzuhören. Sie nutzen wirklich jede Gelegenheit, Ihre Machtstellung zu demonstrieren, Hollweg. Und dabei sollte der Herr Betriebsleiter besser ganz leise sein. Er wäre doch nicht einmal dann imstande, Gips blasenfrei in Zwergenform zu gießen, wenn sein Leben davon abhinge!«
    »Wäre mir auch neu, dass das zu meinen Aufgaben gehört«, gab Hollweg zurück, »ich bin für den Überblick zuständig – den ich Ihnen im Übrigen absprechen muss, Bartels. Aus Ihrer Obhut verschwinden immerhin wertvolle Prototypen. Und nicht nur das: Am Dienstag wird Julius Leneke wieder in der Firma erscheinen. Wo war denn da Ihr Überblick?«
    »Dass Sie uns den Auftrag erteilen, das zu verhindern, heißt noch lange nicht, dass Lohmeyer und ich etwas mit Ihrer miesen Intrige zu tun haben wollen.« Bartels schnaubte. »Wir haben doch keine Lust, uns die Finger zu verbrennen! Und kommen Sie nicht auf die Idee, uns mit Kündigung zu drohen, sonst erfährt die Chefin ein paar Dinge, die Ihnen gar nicht gut bekommen würden!«
    Pippa fühlte sich bei der Auseinandersetzung der Männer an die lautstarken Streitereien der Peschkes aus dem zweiten Stock der Transvaalstraße 55 erinnert. Während das Ehepaar sich allerdings immer genauso schnell wieder vertrug, wie es in Streit geraten war, machten die drei Herren den Eindruck, als wären die verbalen Angriffe ein existentieller Teil ihres täglichen Umgangs. Dass Lohmeyer sich daran beteiligte, wunderte sie allerdings. Von ihm hatte sie mehr Rückgrat erwartet.
    Die drei sind sich nicht nur uneins, ob der Adoptivsohn der Chefin in der Firma ein Bein auf den Boden bekommen soll, dachte sie, sie sind sich auch sonst spinnefeind.
    »Reicht es nicht, dass wir Lenekes Entwürfe im Safe verschwinden lassen, ohne sie je zu verwerten?«, sagte Lohmeyer. »Der Mann ist nicht die hellste Birne im Leuchter, aber irgendwann wird selbst ihm aufgehen, dass mehr dahintersteckt als sein Hang zu Ideen, die angeblich technisch nicht umsetzbar sind.«
    »Dann nennen Sie doch mal Ihre Gründe.« Seeger trat aus dem Versteck heraus ins Blickfeld der streitenden Männer. »Ich würde wirklich gern erfahren, warum Sie sich so verhalten.«
    Hollweg, Bartels und Lohmeyer starrten den Kommissar erschrocken an.
    Der Betriebsleiter fasste sich als Erster. »Das ist ja unerhört! Seit wann belauschen Sie uns schon? Was tun Sie überhaupt hier?«
    »Das habe ich doch gerade gesagt, Herr Hollweg.«
    Pippa verharrte still im Schatten. Seeger ist ein

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