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Ins offene Messer

Ins offene Messer

Titel: Ins offene Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Baker
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waren die Penner weg. Barney leckte ihm übers Gesicht. Geordie konnte sich kaum bewegen, gerade genug, um zu sehen, daß das Geld weg war. «Mensch, Barney», sagte er, «du sollst doch auf mich aufpassen.»
     



Kapitel 29
     
    Heute war Jane glücklich bei der Arbeit. Es blieb röcht mehr viel zu tun. Ihr Anwalt hatte gesagt, der Verkauf ging reibungslos über die Bühne, nur noch ein Monat, und die Sache war unter Dach und Fach. Schön, dann konnte sie weg. Sich die Welt ansehen. All die Dinge tun, die sie nie hatte tun können, solange Terry noch lebte.
    Schließlich hatte sie Terrys Kanone gefunden. Gar nicht leicht, irgend etwas im Haus zu suchen, wo Sam die ganze Zeit dabei war. Aber da war sie, immer noch in ihrer Verpackung mitsamt der Munition und einer Gebrauchsanweisung. Ganz oben in seinem Kleiderschrank, eingewickelt in das Frackhemd mit Rüschen, das er nur einmal getragen hatte. Sie hoffte, sie niemals benutzen zu müssen, wußte nicht mal, ob sie es überhaupt konnte. Aber trotzdem, es war gut, sie gefunden zu haben, zu wissen, wo sie war. Es könnte erforderlich werden.
    Ein kleiner Teil von ihr jedoch mochte Sam zunehmend mehr. Sie hatte nichts tun müssen, damit er sie beachtete. Er hatte sie vom ersten Tag an beachtet. Der Mann machte große Augen. Sehr langsam, aber wenn er seinen Augen folgte, würde er sie früher oder später finden.
    Es war keine Liebe. Sie verliebte sich nicht in den Mann. Das wäre kein Problem, würde aber alles komplizieren. Jane wollte kein kompliziertes Leben. Das hatte sie schon gehabt. Jetzt wollte sie, daß alles ganz einfach war. Lust war okay. Eine edle Gefühlsregung.
    Sam würde keine Probleme damit haben. Überhaupt keine.
    Jane hatte sogar mit der Idee gespielt, ihn mitzunehmen, aber irgendwie konnte sie sich ihn nicht auf einem weißen Strand vorstellen. Wahrscheinlich würde er einen Cassettenrecorder mitnehmen wollen und dauernd seine albernen Bänder spielen. Nicht, daß sie was gegen seine Musik hatte - wenn es ihm gefiel, das war allein seine Sache -, aber er war einfach zu rauhbeinig für das Leben, das Jane vorschwebte. Vielleicht konnten sie einfach in Verbindung bleiben, sich treffen, wann immer sie in England war.
    In der Zwischenzeit war es wichtig, nicht zuviel zu träumen. Sam war eine potentielle Gefahr. Sie mußte ihn ablenken, besonders von Frances. Bislang war das nicht sonderlich schwierig gewesen, und Jane war zuversichtlich, daß es auch so bleiben würde. Auch wenn Frances ein wenig unberechenbar war.
    Frances hatte Jane angerufen, nur wenige Minuten, nachdem sie Graham erstochen hatte, und Jane hatte ihr geholfen, die Leiche zu vergraben. Der dumme Mann hatte ein Verhältnis mit irgendeinem kleinen Flittchen gehabt, war nach Hause gekommen und hatte Frances davon erzählt. Frances war schon immer ein wenig unberechenbar gewesen, impulsiv. Graham war ihre ganze Welt. Als er ihr von dem Verhältnis erzählte, vernichtete sie ihn.
    Aber noch bevor sie die Leiche vergruben, hatte Frances begonnen, die Tat zu modifizieren. Sie hatte die blutige Abscheulichkeit des Mordes ausgeblendet und fing an, es ein Töten aus Mitleid zu nennen. Jetzt war sie auf dem besten Weg, Graham zu vergöttern. Manchmal war es, als wäre sie er, als wären die beiden eins geworden, als wären sie spirituelle Rächer. Aber die meisten Menschen, die Frances als Schuldige sah, waren inzwischen tot. Wenn erst einmal alle ausgeschaltet waren, würde Frances sich umbringen, zu ihrem Graham ins Jenseits gehen. Janes Hauptaufgabe bestand darin, Sam Turner lange genug beschäftigt zu halten, bis Frances fertig war. Und Jane wußte, wie sie das anstellen mußte.
    Die Sache bei einem Mann wie Sam war, ihn ins Bett zu bekommen. Wenn er erst einmal dort war, würde er alles andere vergessen. Würde seinen eigenen Namen vergessen. -^«Könnte gut sein, daß ich meinen auch vergesse», sagte sich Jane.
     

Kapitel 30
     
    Gus saß in dem Volvo, zwei Blocks von Frances Goldings Haus entfernt, und studierte die Notizen des vorausgegangenen Tages. Sie war um Viertel nach neun aus dem Haus gekommen, dann in die Stadt gefahren und hatte einen Schaufensterbummel gemacht. Sie ging ins Next und ins Waterstones, kaufte in keinem Geschäft etwas. Um zehn Uhr fünfunddreißig fuhr sie wieder nach Hause. Eine gelangweilte Lady.
    Er sah auf die Uhr, acht Uhr fünfzehn, und wartete. Viertel nach neun verstrich, aber um neun Uhr fünfundzwanzig trat sie aus der Haustür und stieg in ihren

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