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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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den Felsen.
    4.00 Uhr. Der Kleine quengelt in seinem Bettchen drüben. Er hat Hunger. Elasti-Mama befreit sich aus der lebensbedrohlichen Umarmung.
    »Wohin gehst du?« Das Leittier kontrolliert jede Bewegung.
    »Dein Brüderchen hat Hunger. Ich hole ihn her und stille ihn.«
    »Ist gut. Aber du musst gleich wiederkommen.«
    Elasti-Mama nimmt den kleinen Hobbit auf den Arm und kehrt ins Schlafzimmer zurück. Brust-Milch auf der einen, eifersüchtige Muschel auf der anderen Seite.
    »Warum gibst du ihm statt Milch nicht Pullen ?«, flüstert er.
    »Pillen? Wem? Dem Kleinen?«
    »Ja, Pullen. Statt der Milch. Dann stört er uns nicht mehr und wir können in Ruhe schlafen.«
    »Kobold, red keinen Unsinn. Du hast auch Muttermilch bekommen, als du so alt warst wie er jetzt. Kindern gibt man keine Pullen. Wer hat dir bloß so einen Unfug beigebracht?«
    »Der Opa T. Als wir zusammen in Bologna und Neapel wohnten, haben wir alle beide Pullen gegessen und wunderbar geschlafen.«
    »Schluss jetzt! Es ist mitten in der Nacht. Ich will den Blödsinn nicht mehr hören. Wenn du nicht sofort schläfst, schicke ich dich in dein Bett zurück.«
    »Mama, ich habe es dir schon gesagt. Du bist nervös. Wenn du ihm statt der Milch Pullen geben würdest ...«
     
Mittwoch, 28. Februar
    Mister Wonder versus Valentina Diolabenedica - Abgründe zwischen den Generationen, und mehr als das
     
    Die Vorgeschichte. Mister Wonder trägt stets die gleiche schäbige Hose, die gleichen zerrissenen T-Shirts, die gleichen abgetragenen Boxershorts, die gleichen löchrigen Socken. Er sagt, es koste ihn den letzten Nerv, darüber nachzudenken, wie er sich anzieht, es zermürbe ihn, neue Kleidung zu kaufen, und es wäre sein Tod, im Schrank eine größere Auswahl vorzufinden.
    Nachdem Elasti-Mama ein paar Jahre lang vergeblich versucht hat, den Geliebten auf die Straße der Normalität zurückzuführen, hat sie eingesehen, dass dieses Problem sich nur lösen lassen wird, indem sie den Ehemann wechselt. Und diese doch ziemlich drastische Lösung erscheint ihr momentan unangemessen.
    Sich mit seiner eigenen Kleidung zu befassen, ist für Mister Wonder beschwerlich und qualvoll; aber des Morgens zu überlegen, was die Hobbits anziehen sollen, stellt eine Herausforderung dar, der er erst recht nicht gewachsen ist.
    Die Geschichte. Valentina Diolabenedica kommt mit dem kleinen Kobold nach Hause. Irgendetwas stimmt nicht. Valentina ist eine Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt - für Elasti-Mama ein Grund mehr, sie zu bewundern.
    »Wer hat heute Morgen den kleinen Hobbit angezogen? Wer hat dieses unschuldige Kind bloß in so einem Aufzug aus dem Haus geschickt?«, fragt sie, noch ehe sie die Tür hinter sich geschlossen hat. Vor Empörung bleibt ihr fast die Luft weg.
    Und tatsächlich kann sich der Kobold so nirgends blicken lassen. Er trägt schlammgrüne Hosen, lila Socken, ein gestreiftes T-Shirt in Rot- und Orangetönen sowie ein Sweatshirt für Vierjährige, das dem großen Hobbit gehört: himmelblau mit Streifen in phosphoreszierendem Magenta. Jeder Mensch mit Geschmack muss dieses Kind als optische Beleidigung empfinden.
    Mister Wonder ist in die Lektüre von Marxism and Morality vertieft und tut, als sei er gar nicht da.
    »Ich weiß sowieso, dass du das warst, wer könnte es sonst auch gewesen sein?«, bohrt Valentina weiter.
    Mister Wonder hebt gleichgültig die Augenbrauen.
    »Außerdem hatte ich schon gestern Abend alle Kleidungsstücke hergerichtet. Wenigstens das bereitliegende grüne Sweatshirt hättest du ihm anziehen können ... dieses blaue ist eine Schande für deinen Sohn, zutiefst demütigend.« Sie ist vollkommen außer sich.
    »Das grüne Sweatshirt liegt eng an. Es ist dem Kobold zu klein«, rechtfertigt sich der schuldige Mister Wonder.
    »Es liegt an? Es ist zu klein?! Das trägt man heute so! Was verstehst du schon von Mode? Du brauchst bloß mal den Katalog von ›Original Marines‹ durchblättern, um feststellen, dass das grüne Sweatshirt hochmodern ist.«
    »Sehe ich vielleicht aus wie einer, der den Katalog von ›Original Marines‹ studiert?«
    »Nein, das nun wirklich nicht ...«
    Beide schweigen und werfen empörte Blicke in Elasti-Mamas Richtung. Sie hängt über dem Abgrund, der Ehemann und Babysitterin trennt.
    Und wünscht sich, dass niemand sie je vor die Wahl stellen wird, sich zwischen Mister Wonder und Valentina Diolabenedica zu entscheiden.
    Elasti-Exkurs 2
    Die Estivill-Methode, oder: mors tua vita mea
     
    Ein

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