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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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Kinderwagen Anzeichen von Ungeduld zeigte und der große Hobbit Bella Ciao sang, beschrieb Maria Elasti-Mama ausführlich, wie wohltuend Fencheltee wirkt bei Blähungen von Neugeborenen.
    Mittlerweile traf Mister Wonder Barbara wieder, seine Verlobte aus den ersten Jahren am Gymnasium.
    Elasti-Mama beäugte Barbara gerade kritisch, als deren Gatte Peppino dazukam. Er hat Ende der achtziger Jahre zusammen mit Mister Wonder die Schule besetzt und ist heute aktives Mitglied der Alleanza Nazionale.
    Ab Haus Nummer 50 ging Mister Wonder dazu über, alle Passanten zu grüßen, als sei er sein eigener Vater.
    Zwei Stunden später erreichte die Elasti-Familie, trunken von dem Gefühl, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, ihr Ziel.
    Auch das anonyme Grau eines Spaziergangs im Zentrum von Mailand, fand Elasti-Mama daraufhin, hat etwas für sich.
     
Freitag, 13. April
    Windpocken für alle, ohne Ausnahme
     
    Genosse Virus,
    dass du kein Geschlecht bevorzugst, hast du ebenso überzeugend bewiesen wie deine Unvoreingenommenheit, was Norden und Süden betrifft. Darum bist du mir ziemlich sympathisch.
    Aber, du Bastard von einem Virus, den kleinen Hobbit, der gestern seine erste Kerze ausgepustet hat und heute getüpfelt aufgewacht ist, hättest du wirklich verschonen können.
     
    In drei Tagen muss die Elasti-Familie nach Hause zurückkehren. Elasti-Mama begibt sich auf die Suche nach einer Burka, unter der sie auf dem Flug Bari-Milano den Hobbit verstecken kann.
     
Samstag, 14. April
    Was treibst du auf dem Internet?
     
    Signora Lina ist die Hausmeisterin von Towanda und Mister Brown.
    »Wie geht es Ihrer Tochter, Signora Lina?«, fragte Elasti-Mama sie.
    »Ach ... sie ist voll auf Internet und schattet«, erwiderte Lina unglücklich.
    Das Mädchen hängt den lieben langen Tag im Internet rum und chattet.
    Wenn Signora Lina das sagt, bekommt man jedoch einen ganz anderen Eindruck.
     
Sonntag, 15. April
    Gefahr auf dem Flug, Warnung vor dem Hobbit
     
    Elasti-Mama und Mister Wonder haben den Flug Bari-Milano mit dem getüpfelten, verkrusteten kleinen Kobold beherzt in Angriff genommen.
    1. Es hat sich keine Reise-Burka finden lassen, unter der man den der absichtlichen Seuchenverbreitung Verdächtigen samt seiner Windpocken hätte verstecken können.
    2. Die riesige Schirmmütze, die Elasti-Mama auf den von Pünktchen übersäten Kopf zu setzen versucht hat, wurde augenblicklich in höchstem Zorn zu Boden geschleudert.
    3. Der große Hobbit, der gehofft hatte, der Ausbruch des Virus würde dazu führen, dass der damit infizierte Bruder im Flughafen zurückbleiben müsste, war eine Zeitbombe, die beim Anblick des nächstbesten uniformierten menschlichen Wesens ohne Vorwarnung explodieren konnte.
    4. Elasti-Mama und Mister Wonder, die sich anstellten wie Räuber bei ihrem ersten Überfall, stand die Schuld ins Gesicht geschrieben.
     
    Die Bedingungen für eine Demaskierung des der absichtlichen Seuchenverbreitung Verdächtigen waren also nachgerade ideal. Trotzdem wurde er von niemandem auch nur eines Blickes gewürdigt, und keiner bemerkte, dass der gefährlichste Passagier auf dem Flug Bari-Milano, Startzeit 13.50 Uhr, ein Hobbit war.
     
Montag, 16. April
    Lieber kleiner Hobbit, wir sind jetzt groß
     
    Lieber kleiner Hobbit,
    du bist ein Jahr alt geworden, hast die Windpocken überlebt und weißt, wie ein Hund bellt. Du verzehrst Schnitzel, Nudelauflauf, Käsesoufflee und Panna Cotta. Jetzt hast du auch Milch mit Müsli und Keksen für dich entdeckt.
    Deine Mama hat ihr Versprechen gehalten. Ein ganzes Jahr Brust-Milch-Bett.
    Aber jetzt sind wir groß. Jetzt ist Schluss damit.
    Nur um das klarzustellen - wenn es nach mir ginge, würde ich dich mit achtzehn Jahren noch stillen, vielleicht sogar länger. Nur um das klarzustellen, schon allein der Gedanke, dass wir zwei verschiedene und nicht ein einziges Wesen sind, dass ich für dich nicht lebensnotwendig bin, dass wir nicht mehr gemeinsam vom Sog der Symbiose erfasst werden, ist eine niederschmetternde Erkenntnis für mich.
    Aber ehe meine Allmachtsfantasien sich in Höhen verlieren, von denen schwer wieder herunterzusteigen ist, ehe du lernst, mir die Bluse aufzuknöpfen und dich selbst zu bedienen, lass uns dem Brust-Milch-Bett würdig Adieu sagen und andere Spiele erfinden - und, bitte, vielleicht irgendeine andere Art von Abhängigkeit.
     
Dienstag, 17. April
    Beach Boys und Tulpen
     
    Es ist elf Uhr vormittags. Elasti-Mama hat heute Geburtstag. Sie schläft

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