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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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Ungeduld brennender Leidenschaft.
    Dank ihm entdeckst du wieder, dass es dich auch noch gibt. Und du hältst inne. Du gibst dich hin. Du gehst fremd, wenn auch nur einen Tag lang.
    Darum geht man fremd, wenn du mich fragst«, ratterte Elasti-Mama runter, ohne auch nur einmal Luft zu holen.
     
    »Bin ganz deiner Meinung. Denn schließlich ...«, stimmte die Schwiegermutter unerwartet bei.
    »Jetzt aber Schluss mit diesem Geschwätz«, fiel Mister Wonder ihr ins Wort und setzte sich kerzengerade hin.
    »Er hat recht. Es ist spät, ich bin müde. Gute Nacht«, beendete Mister Brown gähnend das Gespräch.
     
Montag, 9. April
    Dumme Spielchen, die die Leidenschaft ersticken
     
    Es ist Ostermontag, der große Hobbit ist von den Windpocken genesen, und die Elasti-Familie vergnügt sich auf der Strandpromenade von Bari.
    Wie so oft sind Mister Wonder, Elasti-Mama und die beiden Hobbits nicht, was sie zu sein scheinen.
    In Wirklichkeit ist die Strandpromenade der Wilde Westen und die vier Gestalten, die schreiend und um sich ballernd hintereinander herlaufen, sind die Comic-Helden Tex Willer, sein Sohn Kit, Tiger Jack und Kit Carson (Tiger Jack, der Indianer, ist der im Kinderwagen). In der Hitze des Gefechts prallen Elasti-Mama und Mister Wonder zusammen und stürzen beinahe. Mister Wonder nimmt Elasti-Mama in die Arme und küsst sie ganz unvermittelt leidenschaftlich. Elasti-Mama schließt hingebungsvoll die Augen. Die Hobbits und die Promenade sind vergessen.
    Abrupt lässt Mister Wonder von ihr ab. »Entschuldige. Ich krieg nicht aus dem Kopf, dass es Tex Willer und Kit Carson sind, die sich hier küssen. Und das ist der Todesstoß für jede leidenschaftliche Anwandlung«, rechtfertigt er sich.
     
    Elasti-Mama denkt, dass sie schnellstens mit diesem idiotischen Spiel aufhören müssen, bei dem sich die Männer zu stark mit ihren Rollen identifizieren.
     
Dienstag, 10. April
    Gefällt dir Armanda? Die da oben? Vielleicht heirate ich sie.
     
    Elasti-Mama schiebt den Kinderwagen die einzige ansteigende Straße hinauf, die es in Bari gibt. Im Wagen sitzt ein quengelnder kleiner Hobbit, hinten klammert sich ein unausstehlicher großer Hobbit fest.
    Plötzlich verstummt der große Kobold, hingerissen mustert er ein riesiges Plakat. Eine nur notdürftig bekleidete, verführerisch wirkende Venus blickt zu ihm hinunter. Sie wirbt für Dessous.
    »Mama, gefällt dir die Signorina da oben?«, fragt der Hobbit mit schmachtendem Blick.
    »Sie ist hübsch. Gefällt sie denn dir?«
    »Und wie«, seufzt er.
    »Was meinst du, wie sie heißt?«
    »Armanda«, erklärt er überzeugt.
    »Was gefällt dir denn an ihr?«
    »Alles. Sie gefällt mir so gut, dass ich sie vielleicht heirate.«
    »Meinst du nicht, dass diese Armanda ein bisschen zu groß für dich ist, mein Kleiner?«
    »Aber Mama! In einer Woche werde ich schon vier. Da bin ich doch genau der Richtige für sie, oder etwa nicht?«
     
    Elasti-Mama hat Menschen, die sich ihrer eigenen Grenzen nicht bewusst sind, immer schon neidvoll bewundert - aber irritierend ist es trotzdem.
     
Mittwoch, 11. April
    Windpocken für alle
     
    Driiing
    »Pronto?«
    »Hallo, Elasti. Hier Valentina Diolabenedica.«
    »Valentina, hallo! Schön, dich zu hören. Wie geht es dir?«
    »Ich habe Windpocken.«
    Der große Hobbit und sein Virus haben zugeschlagen.
    Elasti-Mama versinkt in Schuldgefühlen.
     
Donnerstag, 12. April
    Bari mit Hindernissen
     
    Heute Morgen beschloss die Elasti-Familie, Oma Memé, die Urgroßmutter der Hobbits, zu besuchen. Zu diesem Zweck nahmen Elasti-Mama, Mister Wonder und die Hobbits einen Bus und gingen anschließend zu Fuß durch die Via Sparano, die wichtigste Fußgängerzone von Bari.
    Im Bus trafen sie Mimmo, einen Freund der Familie, außerdem ihren Cousin Luciano sowie die Lehrerin, bei der Mister Wonder im Gymnasium Italienischunterricht hatte.
    Auf Höhe von Haus Nummer 2 der Via Sparano lief ihnen ihr alter Freund Giulio über den Weg, der Elasti-Mama einen Kaffee und den Hobbits einen Fruchtsaft spendierte.
    Bei Nummer 7 gesellte sich Cousine Teresa zu ihnen, die früher eine Barbesitzerin war und nun ein Spielzeuggeschäft führt.
    Antonella mit ihrer Tochter Simona aus Haus Nummer 14 luden sie für den nächsten Tag zum Mittagessen ein.
    Bei Nummer 23 unterhielt sich Mister Wonder ungefähr zehn Minuten lang mit dem Steuerberater von Mister Brown.
    Auf Höhe der 37 stießen sie auf Maria, die vor Kurzem Mutter geworden ist. Während der kleine Hobbit im

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