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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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das auch? Und was ist überhaupt Bebidäns?«, fragte heute Morgen der Hobbit.
    Elasti-Mama und Mister Wonder geraten ins Wanken.
    Es könnte sein, dass sie sich an irgendeinem dieser Abende, inkognito und mit Hobbits bewaffnet, bei diesem sommerlichen Trash-Ereignis einfinden werden.
     
Dienstag, 7. August
    Mater Dolorosa
     
    Mater Dolorosa schleppt sich müde über den Strand, weiß wie die Wand. Oft seufzt sie, manchmal stöhnt sie auch. Wenn sie nicht so gequält wirken würde, wäre sie sehr schön. Sie hat ein kleines Mädchen mit rosa Badeanzug und einen kleinen daumenlutschenden Jungen. Ihr Ehemann ist groß und spindeldürr und spielt pausenlos mit seinen Kindern.
    Mater Dolorosa hat sich am Strand an Elasti-Mama herangemacht.
    »Es ist furchtbar hart, nicht wahr?«, hat sie mit Blick auf das Meer geflüstert.
    »Wie bitte?«, entgegnete Elasti-Mama verständnislos.
    »Die Kinder, die Arbeit, der Haushalt, die Ferien, die Schwiegermutter, der Sand, der an den Füßen klebt. Es ist doch furchtbar, oder?«, führte sie in eintönigem Lamento näher aus.
    »Manchmal ja, in der Tat ...«, stotterte Elasti-Mama-die-Nachgiebige.
    Von diesem Augenblick an erklärte Mater Dolorosa Elasti-Mama zu ihrer Busenfreundin, ihrer Schwester im Unglück, mit ihr im Martyrium vereint.
    Vissani, der berühmte Meisterkoch, am Elasti-Tisch
     
    Seitdem sein Gaumen die verführerischen Horizonte der schottischen Küche kennengelernt hat, fühlt der große Hobbit sich als Gourmet der gehobenen Klasse. Seit er Schafsmagen, geräucherten Seehecht und Porridge probiert hat, schwingt er sich zum Richter über die Elasti-Küche auf und legt dabei die Arroganz eines anmaßenden Chefkochs an den Tag.
    »Hmmm ... Die sind kernig und gediegen, nicht ganz durch, aber zäh ... Wie soll ich sagen? Salzig!«, sprudelt er hervor, als es panierte Koteletts gibt.
    »Ah! Irgendwas fehlt ... Vielleicht ein Aroma, vielleicht ein Gewürz ... Irgendwie geschmacklos, ohne Seele«, erklärt er feierlich wie ein Sommelier, der einen Bordeaux degustiert, über die Fussili mit Thunfisch und Oliven.
    Wenn er so weitermacht, wird ihn Elasti-Mama in eine Schule in den Highlands schicken, wo er im Dauerregen Würste und fish and chips essen kann.
     
Mittwoch, 8. August
    Da kannst du doch nicht meckern
     
    Towanda, die Oma der Hobbits, hasst Nebenrollen. Wenn sie mit den Enkeln spielt, bestimmt immer sie, und Niederlagen erträgt sie nur schwer.
    Wenn sie die drei Musketiere spielen, ist Towanda D'Artagnan, wenn sie Indianer spielen, ist Towanda der Häuptling, wenn sie Ritter spielen, ist sie der König, manchmal auch der Kaiser.
    »Oma, ich hab mir ein Spiel ausgedacht«, sagte der große Hobbit heute beim morgendlichen Bad im Meer.
    »Ich höre.«
    »Ich wäre Batman, du wärst Superman. Das sind zwei Superhelden, alle beide ganz, ganz stark. Da kannst doch nicht mal du meckern.«
     
Donnerstag, 9. August
    Kulinarische Sünden und Zitrusfrüchte
     
    »Was meinst du, schmeckt dir das?«
    »Ist denn da Sahne drin?«
    »Nein, aber jede Menge Schokolade.«
    »Weiß nicht. Vielleicht ist das mit Sahne und Krokant besser.«
    »Ich hab's! Tartufo mit Schokolade und Orange. Was meinst du dazu?«
    »Klasse!«
    Nachdem sie ihre süße Sünde gewählt haben, gehen sie händchenhaltend und glücklich zur Kasse.
    Elena und Ivan.
    Elena ist wirklich schön, wenn auch ein klein wenig bieder. Ivan ist groß und muskulös, der Typ Mann, der beim Auto die Bremsscheiben auswechseln und im Wohnzimmer das Regal an die Wand dübeln kann. Vor zehn Jahren haben sie ein Kind bekommen. Da waren sie selbst noch Kinder. Ein Fehler, wie es schien, aber es war doch keiner.
    Elasti-Mama traf sie im Minimarkt von Harmony Beach. Sie beobachtete ihre komplizenhafte Vertrautheit und stellte sich vor, wie sie, auf dem Sofa aneinandergekuschelt, zusammen beide mit einem einzigen Löffel das Tartufo verspeisen. Elasti-Mama wurde von dem unbezähmbaren Verlangen erfasst, es ihnen gleichzutun, und beschloss, Mister Wonder eine lukullische Ausschweifung vorzuschlagen - nur sie beide, heimlich, in Sünde vereint.
    Aber Mister Wonder mag keine Schokolade, er mag kein Eis, er mag kein Cremegebäck, er mag keine Torte, er mag nicht einmal Salami, Pommes frites oder Chips. Mister Wonder ist ein trauriger Asket, doch Elasti-Mama gibt ihm eine Chance.
    »Liebster, wollen wir uns eine verrückte lukullische Ausschweifung leisten, nur du und ich, wie Elena und Ivan - sündigen wir gemeinsam?«, fragt

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