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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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Beach beginnen, und zwar mit der Animation. Giovanna organisierte Nachmittagsseminare über die Beziehungen zwischen byzantinischer und apulischer Kunst des Mittelalters. Sie nahm die kleine Dorfkirche in Beschlag und komplimentierte Priester und Betschwestern hinaus, um dort ein Filmforum mit anschließender obligatorischer Diskussion zu veranstalten. Sie ersetzte das Frühstücks-Aerobic durch den »Sonnengruß« und die morgendlichen Dehnübungen am Strand durch einen Tai-Chi-Kurs.
    Am Abend gibt es statt des Social Dance eine szenische Aufführung der Vagina-Monologe von Eve Ensler und statt des Witz-Wettstreits lauscht man schweigend Mozart. Die Corrida, bei der die Feriengäste alles aufs Spiel setzten, ist als entwürdigend und konterrevolutionär gestrichen worden.
    Doch seinen Höhepunkt erreicht Giovannas leidenschaftlicher Unternehmungsgeist an Ferragosto.
    In dieser Nacht, Krönung des Sommers, wird man in Harmony Beach nicht bis zum Morgengrauen beschwipst unter den Sternen tanzen. In dieser Nacht, Krönung des Sommers, wird Giovanna den unglücklichen Feriengästen eine Vorlesung mit dem Titel »Theater und visuelle Kunst des Balkan«, halten.
    Giovanna und ihre alternative Animation werden diesen Sommer wohl kaum überleben.
     
Dienstag, 14. August
    Die verrückte Tante und das Dorf, das es nicht gibt
     
    Die verrückte Tante ist die jüngere Schwester von Mister Wonder. Sie hat blonde Haare, ist von engelsgleichem Aussehen und schwebt in höheren Sphären. Die verrückte Tante ist ein unruhiger Geist und von Beruf Anthropologin. Sie hat das Angebot erhalten, in Indien in einem Stammesdorf namens Paderu zu arbeiten.
    Paderu ist auf Landkarten nicht zu finden. Nach Paderu führt keine Straße. In Paderu wird eine Sprache namens Telugu gesprochen. Paderu sucht man auch im Internet vergeblich. Vielleicht existiert Paderu gar nicht.
    »In Paderu herrscht Malaria!«, sagt Towanda.
    »In Paderu gibt es kein Trinkwasser!«, sagt Mister Brown.
    »Gibt es Krankenhäuser in Paderu?«, will Mister Wonder wissen.
    »Was isst man in Paderu?«, fragt der gefräßige große Hobbit.
    »Paderu ist meine ganz große Chance«, erklärt die verrückte Tante, die in ein paar Monaten vielleicht in das Dorf, das es nicht gibt, aufbrechen wird, strahlend.
     
Mittwoch, 15. August
    Ich brauche es ihnen ja nicht zu sagen
     
    »Ich liebe Maddalena und will mich mit ihr verloben«, erzählt der große Hobbit auf dem Rückweg vom Strand Towanda und der verrückten Tante. »Aber ich muss mir noch überlegen, wie ich an sie rankomme.«
    »Ich könnte den Onkel fragen, den mit dem Nasenpiercing. Er ist ein ganz toller Typ, aber jetzt ist er weit weg. Ich könnte auch Legolas fragen, das ist ein ganz starker Elb aus Herr der Ringe, aber der existiert nicht«, überlegt der Kobold.
    »Warum fragst du nicht deinen Papa?«, wagt die verrückte Tante zu fragen.
    Er wirft ihr einen verstohlenen Blick zu. »Neiiiin! Der ist nicht der Richtige«, erklärt er und verfällt dann in nachdenkliches Schweigen. »Na schön. Ich werde den Opa fragen«, schließt er resigniert.
    »Entschuldige, mein Kleiner, aber hast du nicht schon mehrere andere Verlobte?«, fragt Towanda.
    »Na und?«, fragt er verständnislos zurück.
    »Werden sie nicht eifersüchtig sein, wenn du dich mit Maddalena verlobst?«, bohrt die Tante nach.
    »Ich brauche es ihnen ja nicht zu sagen.« Eingebildet richtet er sich zu seiner vollen Größe von 110 Zentimetern Schurkentum auf.
    »Verzeih die Frage«, entgegnet Towanda, »aber wenn du erfahren würdest, dass eines deiner Mädchen sich mit einem anderen verlobt hat, was würdest du dann tun?«
    »Ich würde zum Tier werden.«
    Seit der Hobbit seiner primitiven Denkart dergestalt Ausdruck verliehen hat, fragt die Oma Elasti-Mama in einem fort: »Wer bringt dem Kind bloß solche Sachen bei?«
    Mister Brown, der Opa, erteilt einem unaufmerksamen Hobbit Unterricht in Treu und Redlichkeit, während die verrückte Tante eindringlich nach einer Nichte verlangt.
     
Donnerstag, 16. August
    Brich mir nicht das Herz
     
    Nino fängt Tintenfische und schleudert sie auf die Felsen.
    »Nino knautscht Tintenfische. Darf ich Nacktmuscheln knautschen?«, fragt der große Hobbit beeindruckt.
    Nino hat eine Frau und zwei sehr hübsche, selbstbewusste und dickköpfige Töchter.
    »Nino, beeil dich! Nino, du hast vergessen einzukaufen! Nino, du bist eine Katastrophe! Nino, begleitest du mich? Nino, ich will Schauspielerin werden. Nino, ich

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