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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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die Hobbits haben, wenn ich jetzt Milch kaufen gehe?«, fragt Elasti-Mama.
    »Na klar, geh ruhig. Wir erwarten dich hier auf der Piazza«, versichert der Onkel.
    Als Elasti-Mama zurückkommt, steckt der kleine Hobbit bis zur Windel im Eimer mit dem Kondenswasser der Klimaanlage des Obst- und Gemüseladens.
    Der große Hobbit ist nach einem Salto mortale von einem Bartischchen auf den Boden gestürzt und weint herzzerreißend.
    »Das haben sie alles von ganz allein gemacht!«, rechtfertigt sich der Verantwortungslose mit dem Nasenpiercing.
     
Sonntag, 26. August
    Er kann sich ja waschen
     
    Giovannino hat bei einem seiner häufigen Ausbrüche blinder Gewalttätigkeit auf seinem Fahrrad mit Höchstgeschwindigkeit den Hobbit umgefahren.
    »Giovannino, das macht man nicht!«, sagte die Mama der teuflischen Kreatur.
    Jetzt bringe ich dich um, Giovannino, dachte Towanda, als sie dem Hobbit zu Hilfe kam, der wimmernd am Boden lag.
    Giovannino verzog keine Miene.
    »Das geht doch nicht, Giovannino! Wenn du den Kleinen umwirfst, tust du ihm weh und er blutet!«, fügte die Mama um Überzeugung bemüht hinzu.
    »Na und? Wenn er blutet, kann er sich ja waschen«, war Giovanninos lapidare Antwort, ehe er davonstrampelte.
     
Montag, 27. August
    Unterschiede zwischen den Geschlechtern und große Lieben
     
    Adele und Davide sind Freunde von Elasti-Mama und Mister Wonder. Adele mit ihrem langen, rabenschwarzen Haar und ihren glühenden Blicken hat mediterranen Charme und trägt gern weite Zigeunerröcke. Sie gibt sich streitbar und doch verführerisch. Davide liebt Fußball, Tätowierungen und das Arbeitsrecht. Sein Lächeln ist männlich und sanft zugleich. Er ist einer der wenigen Menschen unter der Sonne, die stundenlang mit den Hobbits kämpfen und daran auch noch Spaß haben.
    Adele und Davide sind gerade aus dem Baskenland zurückgekehrt.
    »Dieser Fanatiker hat mich auf eine Pilgerreise durch Fußballstadien geschleppt, vom San Mamés in Bilbao bis zum Mendizorrotza in Vitoria-Gasteiz. Er wollte sogar, dass ich die Namen der baskischen Fußballmannschaften lerne und wie sie entstanden sind. Ein Albtraum«, sagt Adele und rauft dabei Davides Lockenkopf mit ihren feinen, nervösen Fingern.
    »Und was soll ich da sagen? Diese Verrückte hat mich in Bilbao in die Ausstellung Kiss kiss bang bang geschleppt - über die 45-jährige Geschichte des Feminismus! Ich war der einzige Mann in mehreren Kilometern Umkreis, abgesehen von denen, die auf den Kunstwerken zerstückelt wurden«, kontert Davide und setzt eine riesige, verspiegelte Sonnenbrille auf.
    Unglaublich, aber wahr. Adele und Davide lieben sich wahnsinnig.
     
Dienstag, 28. August
    Zwei Ungeheuer an unserem Tisch
     
    Gestern Abend luden die verrückte Tante und der Onkel mit dem Nasenpiercing einen Freund zum Abendessen zur Elasti-Familie nach Hause ein. Dieser gut aussehende Mann, ein bekannter Musiker, kam mit seiner blondgelockten Freundin. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an diesen Abend.
    »Elasti, du kümmerst dich ausschließlich um die Hobbits, für das Essen sorgen wir«, erklärten Onkel und Tante und heizten den Grill an.
    Der berühmte Musiker und seine blonde Freundin, beide schön wie die Sonne, kamen mit einer riesigen Torte. Der Onkel grillte mit nacktem Oberkörper Würste und Koteletts, die verrückte Tante stellte überall Duftkerzen auf, um eine anheimelnde Atmosphäre zu schaffen.
    Die Hobbits schließen gewöhnlich rasch Freundschaft und sind zeitweise reizend, manchmal auch amüsant. Während des gestrigen Abendessens fielen folgende Dinge vor:
    1. Der kleine Hobbit versuchte zu wiederholten Malen, zwischen die glühenden Grillkohlen zu springen, und brüllte wie am Spieß.
    2. Der große Hobbit stellte, kaum dass er am Tisch saß, die Frage: »Mama, was bedeutet denn ›vögeln‹?«
    3. Die erlauchten Gäste wurden getroffen von: einer Axt, mehreren Pfeilen, durchnässten Badehosen und einem Tamburin.
    4. Der kleine Kobold versenkte die Hände bis zu den Ellenbogen in der feinen Sahnetorte, die der Musiker und seine Freundin netterweise mitgebracht hatten.
    Am Ende dieser Vorstellung zog sich Elasti-Mama mit ihren beiden Ungeheuern hochgradig verlegen ins Schlafzimmer zurück.
    Der Abend konnte also ohne weitere Zwischenfälle seinen Lauf nehmen.
     
Dienstag, 29. August
    Satisfaktionen
     
    »Mama, Giovannino hat zu mir Kackimaasch gesagt. Was heißt Kackimaasch ?«, fragt der große Hobbit.
    Nur die unmittelbar bevorstehende Rückkehr

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