Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum
nach Mailand hindert Elasti-Mama daran, diesen Barbaren Giovannino von den Klippen zu schleudern.
Eine hübsche kleine Rede
»Mama, wir fahren bald. Morgen werde ich vor Maddalena eine hübsche kleine Rede halten. Eine Liebesrede«, sagt der große Hobbit mit Verschwörermiene.
»Na, ob das eine gute Idee ist? Maddalena ist zwölf Jahre alt, viel älter als du. Vielleicht hat sie schon einen Verlobten und es ist ihr peinlich, wenn du vor ihr eine Liebesrede hältst«, sagt Elasti-Mama, die verhindern möchte, dass der Hobbit in Harmony Beach zum Gespött der Mädchen wird.
»Mama, Maddalena war schon mal verheiratet, aber sie und ihr Mann haben immer gestritten. Jetzt haben sie sich getrennt und sie ist bereit für meine Rede.«
Donnerstag, 30. August
Erinnerungen
Morgen wird die Elasti-Familie Harmony Beach verlassen, sich von Towanda und Mister Brown, dem Onkel mit dem Nasenpiercing und der verrückten Tante verabschieden und nach Felicity Place zurückkehren.
Towanda, die Oma der Hobbits, ist eine sehr gefühlvolle Frau. Seit einigen Tagen läuft sie trübsinnig herum, bedenkt ihre Enkel mit tränenfeuchten Blicken und verflucht das unbarmherzige Schicksal, das sie wieder in die dunstigen Ebenen des Nordens verschlägt. Mister Brown, der sanftmütige, ausgeglichene Opa mit dem weißen Bart und den gütigen Augen ist nachdenklich und still. Der Onkel nutzt diese Stunden, um den empfänglichen Hobbits letzte Lektionen in Unangepasstheit zu erteilen und sie somit definitiv auf den Pfad der Verdammnis zu bringen. Die verrückte Tante hat sich vor Ort die Bewunderung der Kleinen erworben und genießt die letzten Stunden als Hobbit-Gottheit.
»Oh, was soll die Oma bloß ohne dich machen?«, seufzt Towanda, die sich jetzt schon vor Sehnsucht verzehrt.
»Oma! Sei nicht so lästig! Wir haben doch unsere Erinnerungen. Ich habe deine Erinnerungen und du hast meine Erinnerungen, oder nicht?«, bringt der große Hobbit sie zum Schweigen.
Freitag, 31. August
Unerhebliche Unterschiede
Die Ferien sind vorüber. Die Elasti-Familie ist nach Hause zurückgekehrt. Opa T wartet am Flughafen, um die Hobbits, Mister Wonder und Elasti-Mama in Empfang zu nehmen.
»Opa, ich habe eine neue Verlobte«, sagt der große Hobbit, nachdem er den Opa beiseitegezogen hat.
»Und wie heißt sie?«
»Sie heißt Maddalena. Sie ist blond, hat blaue Augen, trägt einen BH und ist zwölf Jahre alt«, vertraut er ihm stolz an.
»Zwölf Jahre alt? Na, das ist ja ein ganz schöner Altersunterschied zwischen dir und ihr«, ruft der Opa aus.
»Ich finde, Unterschiede stören nicht, wenn man sich liebt. Nimm doch mal dich als Beispiel. Du bist ein bisschen pummelig und hast Matilde geheiratet, die groß und dürr ist ...«
Elasti-Monster oder: mea culpa
»Elasti, willkommen daheim! Ich habe Fleischklopse und Salat vorbereitet, ich habe Milch und Kekse für euch gekauft, und im Kühlschrank steht eine Überraschung«, schnattert Oma T in ihrer Freude über die Rückkehr der Elasti-Familie.
»Danke«, knurrt die undankbare Tochter und öffnet den Kühlschrank.
Im untersten Fach steht ein riesiges Paket. Das riesige Paket ziert der Schriftzug einer feinen Konditorei.
»Du hast doch nicht etwa eine Torte gekauft?«, herrscht Elasti-die-Streitsüchtige die arme Oma K an.
»Ja, doch. Es ist die gelbe Torte, die du so gern magst. Ich habe dabei auch an die Kinder und Mister Wonder gedacht.«
»Wie kannst du bloß? Ich muss abnehmen, Mister Wonder isst keine Süßigkeiten und die Hobbits ... hm, den Hobbits schmeckt sie garantiert nicht.«
Die Verwandlung von Elasti-Mama in Elasti-Monster ist vollzogen. Oma K ist am Boden zerstört. »Ich habe sogar ›Willkommen daheim‹ auf die Torte schreiben lassen ...«
Zum Glück hat Elasti-Mama zum Abendessen die gelbe Torte probiert. Nachdem sie zwei Riesenstücke verschlungen hatte, beruhigte sie sich und entschuldigte bei Oma K.
Elasti-Exkurs 8
Ay Nicaragua, Nicaraguita
Ehe sie Mister Wonder kennenlernte, machte Elasti-Mama auf sehr bourgeoise Weise Urlaub. Oma K bot ihr im Sommer Segeln, Gletscherskifahren, Englischkurse in Kalifornien und Französischkurse an der Cote d'Azur.
Dann kam er.
»Wohin würdest du gerne in Urlaub fahren?«, fragte Elasti-die-Unvorsichtige im ersten Sommer ihrer Liebe.
»Nach Nicaragua.«
»Wie bitte?«
»Ich möchte in ein Arbeitslager in Nicaragua, um den sandinistischen Genossen unsere Solidarität zu erweisen.«
»Du willst im
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