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Insel der blauen Delphine

Titel: Insel der blauen Delphine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott O Dell
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Fische. Sie hatten große Köpfe und lange Zähne und gehörten einer besonders schmackhaften Sorte an. Einen davon gab ich Rontu. Auf dem Rückweg zum Kanu fing ich auch ein paar rote Seeigel, die ich zum Färben verwenden wollte. Rontu trabte vor mir über das Riff. Plötzlich sah ich, wie er seinen Fisch fallen ließ, stehen blieb und über den Felsrand hinunter ins Wasser starrte. Das Wasser war an dieser Stelle ganz klar. In der Mitte schwamm ein Teufelsfisch: Es war der Fisch, auf den ich schon so lange gewartet hatte. Der Riesenteufelsfisch. Die Teufelsfische verirrten sich selten auf diese Seite des Riffs, denn hier war das Wasser seicht und sie lieben die Tiefe. Ich vermutete, dass der Riesenfisch für gewöhnlich in der Höhle blieb und nur hierherschwamm, wenn er woanders keine Nahrung fand. Rontu gab keinen Laut von sich. Ich befestigte den Speerkopf am Schaft und band mir die lange Schnur ums Handgelenk. Dann kroch ich auf allen vieren bis zum Rand des Riffs. Der Riese war noch da. Er schwamm dicht unter der Wasseroberfläche und ich konnte deutlich seine Augen sehen. Sie waren wie kleine Kieselsteine und sie quollen ihm beinahe aus dem Kopf. Sie hatten schwarze Ränder, goldene Augäpfel und in der Mitte einen schwarzen Punkt. Sie erinnerten mich an die Augen eines Geistes, den ich. eines Nachts gesehen hatte, als es regnete und der Blitz den Himmel spaltete. Gerade unter meinen Händen öffnete sich eine tiefe Spalte und zuunterst in der Spalte bewegte sich ein Fisch. Der Teufelsfisch befand sich etwa eine halbe Speerlänge vom Riff entfernt. Ich sah, wie einer seiner langen Arme wie eine Schlange vorschnellte und suchend durch die Felsspalte tastete. Der Arm bewegte sich am Fisch vorbei auf die Wand zu, berührte diese mit der Spitze und glitt wieder zurück. Im Augenblick, da er sich von hinten um den Fisch legte, erhob ich mich auf ein Knie und warf den Speer. Ich hatte nach dem Kopf des Riesen gezielt, denn er war groß, größer als meine beiden Fische zusammen genommen, und bot ein gutes Ziel für meinen Speer. Aber ich verfehlte ihn. Der Speer schwirrte ins Wasser und glitt seitlich ab. Sofort umgab sich der Teufelsfisch mit einer schwarzen Wolke. Das Einzige, was ich noch von ihm sah, war der lange Arm, der seine Beute umklammerte. Ich sprang auf die Füße, um den Speer an der Schnur hereinzuholen, da ich es ein zweites Mal versuchen wollte. Aber als ich an der Schnur zog, tauchte nur der Schaft an die Oberfläche; die gekrümmte Spitze steckte nicht mehr im Ring. Dann straffte sich mit einem Mal die Schnur und glitt mir mit einem Ruck aus der Hand. Ich hatte den Teufelsfisch also doch erwischt. Sofort ließ ich die losen Schlingen, die ich noch hielt, fallen, denn wenn die Schnur zu schnell abrollt, verbrennt sie einem die Hand oder sie verheddert sich. Der Teufelsfisch schwimmt nicht wie andere Meerestiere mit den Flossen. Er nimmt durch ein Loch vorn am Körper Wasser auf und stößt es hinten durch zwei Schlitze wieder aus. Wenn er langsam schwimmt, kann man diesen doppelten Wasserstrahl aus seinem Körper fluten sehen; bewegt er sich dagegen schnell, so sieht man nichts als einen glitzernden Streifen.  Die Schlingen hüpften und sirrten auf dem Felsen, während die Schnur abrollte. Plötzlich waren sie nicht mehr da. Das Schnurende an meinem Handgelenk spannte sich. Um den Ruck abzufangen, sprang ich über die Felsenspalte und lief ein Stück weit in der Richtung, wo ich den Riesenfisch vermutete. Die Schnur jetzt mit beiden Händen packend, stemmte ich die Füße gegen den glitschigen Felsen und lehnte mich zurück. Ich spürte das federnde Gewicht des Teufelsfisches am anderen Ende. Die Schnur war jetzt so gespannt, dass ich fürchtete, sie werde zerreißen; um sie etwas zu lockern, tat ich ein paar Schritte vorwärts. Ich würde mich vom Riesenfisch so lange und so weit wie möglich ziehen lassen, damit er rasch ermüdete. Er schwamm den Rand der Klippe entlang auf die Höhle zu. Bis zum Eingang war es noch ein gutes Stück Weges, doch wenn er ihn erreichte, würde er mir entwischen. Das Kanu lag unmittelbar vor mir auf dem Wasser. Saß ich erst einmal darin, dann konnte mich der Teufelsfisch ziehen, bis ihm der Atem ausging. Ich sah jedoch keine Möglichkeit, das Kanu loszubinden und gleichzeitig die Schnur festzuhalten. Rontu lief die ganze Zeit auf und ab oder sprang bellend an mir hoch, was meine Aufgabe nicht eben erleichterte. Schritt um Schritt ließ ich mich ziehen, bis der

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