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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Hieben verurteilt. Wurde das Todesurteil aufgehoben?«
            »Nein.«
            Matt stöhnte.
            »Beides geht nicht, niemals, das ist nicht möglich! Das kann nicht sein!«
            »Tut mir Leid, ist aber so. Die ersten hundert Hiebe waren für die Verletzung des Wachtmeisters, die zweiten und der Galgen für den Fluchtversuch. Ich habe nach dem Arzt geschickt. Er muss bald kommen.«
            Matt lachte plötzlich los, lachte aus tiefster Seele über die Absurdität seines Endes. Dann wurde er ohnmächtig.
            »Alles klar, Shanahan?«, fragte Sam Pollard, der gerade einen Eimer Putzwasser in die Gasse kippte. »Du bist weiß wie ein Gespenst.«
            »Nein, mir ist schlecht. Hab letzte Nacht die Reste der Rationen gegessen. Waren wohl nicht mehr gut.«
            »Dann bleib draußen. Ich will nicht, dass du mir in den Laden spuckst.«
            Sean nahm einen Wasserkrug aus einem Fass und trank etwas, bevor er sich auf den Boden hockte, um gegen die nächste Welle von Übelkeit anzukämpfen. Er holte den Brief aus der Tasche und las die letzten Zeilen.
             Mein kleiner Sean ist ein hübscher Junge, der sogar noch besser aussieht als sein Onkel. Glenna ist angeblich mit ihrem Sohn Tom nach Amerika ausgewandert, aber es heißt, sie hätte stattdessen eine Überfahrt nach Van Diemen’s Land gebucht. Schreib mir.
            Deine dich liebende Schwester Annie
     
     

   12. Kapitel

 
            Barnaby konnte es nicht ertragen, den Rest des Tages zu Hause zu verbringen, und machte sich zu Pferd ebenfalls auf den Weg in die Stadt, wobei er Shanahan im Wagen überholte. Er begab sich geradewegs in den Laden seines alten Freundes Sam Pollard, der hinter der Theke hervoreilte, um ihn zu begrüßen.
            »Barnaby, schön, dich zu sehen! Du siehst ziemlich müde aus. Setz dich ins Büro. Du bist sicher wieder geritten, das solltest du in deinem Alter lieber bleiben lassen.«
            Barnaby zwängte sich in einen alten Sessel, der seine Körperfülle kaum fasste. Sam war redselig, aber das kam ihm als Ladenbesitzer zugute. Er plauderte so herzlich mit den Kunden, dass sie kaum merkten, wenn er ihnen zusätzliche Ware aufschwatzte. Zudem galt er als ehrlich und sorgte dafür, dass bei Pollard’s nur die beste Ware angeboten wurde, was ihn zu einem idealen Geschäftspartner machte.
            »Es geht mir ganz gut«, sagte Barnaby zu Sam, der ein Glas Rum mit Himbeersirup brachte. »Nur ein bisschen erschöpft.«
            »Das bringt dich wieder auf die Beine. Du magst morgens doch was Süßes.«
            Barnaby nippte. »Und ob. Guter Rum. Weiß, oder?«
            »Mein bester«, grinste Sam. »Hast du Sorgen? Das Feuer in dem anderen Laden war nicht so schlimm, wie die Zeitung geschrieben hat. Geringer Schaden, und ich habe einen fähigen Möbeltischler gefunden, der uns die verbrannten Stücke repariert.«
            »Das ist gut. Nein, ich bin nur meine Gäste allmählich leid.«
            »Ach ja?«
            Barnaby sah Sam die Überraschung an; normalerweise pflegte er keine familiären Probleme mit ihm zu besprechen.
            »Ja, sie belegen das ganze Haus mit Beschlag. Ich wäre gern wieder allein und hätte meinen Frieden.«
            »Ich nehme an, du magst sie nicht einfach bitten, dein Haus zu verlassen.«
            »Doch, das schon, aber sie haben kein Geld. Sie leben lieber von meinem.«
            Sam lachte. »Der Rum tut dir gut.«
            »Hat wohl eher einen wunden Punkt getroffen.«
            »Kannst du deinen Sohn nicht irgendwie beschäftigen?«
            Barnaby überlegte und lächelte dann. »Mir fällt gerade ein, was mein Vorarbeiter mal über einen ehemaligen Arbeiter gesagt hat. Das Gleiche gilt für meinen Sohn. Shanahan sagte: ›Er ist so nutzlos wie ein Pflug im ersten Stock.‹«
            Als ein Angestellter den Kopf zur Tür hereinsteckte, um Sam zu fragen, ob er eine neue Kiste Tee anbrechen könne, brüllten die Männer gerade vor Lachen.
            »Ja, nur zu«, sagte Sam und wandte sich, nun wieder ernst, an Barnaby. »Dein Problem haben wir damit leider nicht gelöst. Ist es so schwer, mit ihnen zu leben?«
            »Unerfreulich. Ausgesprochen unerfreulich, um die Wahrheit zu sagen.«
            »Das tut mir so Leid, Barnaby,

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