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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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belegt. »Heute bist du mir echt zu unheimlich.« Sie stand auf, warf einen Blick in das klare, tiefe Wasser und sprang hinein.
    Während Leándra zum Strand zurückschwamm, fühlte Eleni sich so allein wie nie zuvor.
    Was auch immer der dunkle Teil war, der in ihr lauerte, es musste ein finsterer Fluch sein.

K APITEL V IER
    E rst als Oma Greta Eleni in den Arm nahm, ging es ihr wieder besser. Der Geruch des Wildblumenparfüms, der wie immer an den bunten Kleidern ihrer Oma haftete, beruhigte sie und auch die schillernden Farben, in die sich ihre Oma hüllte, wirkten so fröhlich, dass Eleni tatsächlich ein Lächeln über ihre Lippen brachte.
    »Schön, wieder bei euch zu sein.« Oma Gretas Augen leuchteten wie zwei blaue Edelsteine. Sie hatte bunte Bänder und bunte Perlen in ihre langen grauen Haare geflochten. Um ihren Hals trug sie mindestens sechs verschiedene Ketten aus Lederbändern mit Holzschnitzereien und glitzernden Silberamuletten und an ihren Armen klimperten noch einmal genauso viele Armreifen. Oma Greta war trotz ihrer 65 Jahre nach wie vor ein Hippie. Sie sagte immer, dass man sich selbst treu bleiben musste, wenn man seine Lebenseinstellung erst einmal gefunden hatte, und offenbar war sie einer der wenigen Menschen, die sich seit fast 50 Jahren treu blieben.
    Manche Leute fanden es lächerlich, dass eine alte Frau mit langen bunten Kleidern und wildem Hippieschmuck durch die Gegend lief, andere bezeichneten sie als schrullig und speziell .Aber Eleni und Leándra liebten ihre Oma, die zu jedem Menschen herzlich und freundlich war und alle Sorgen verstehen konnte, von denen man ihr erzählte.
    Als Oma Greta ins Haus kam, schüttelte sie den Kopf und lachte. »Ihr habt mit dem Einziehen wohl gewartet, bis ich komme.« Sie sah sich im Wohnzimmer um, in dem sich noch immer die unausgepackten Umzugskisten stapelten. Die Spedition musste sie schon in der Zeit geliefert haben, in der ihre Mutter allein hier gewesen war und seitdem hatte Arjana offenbar nur das herausgeholt, was sie dringend brauchte.
    Bei allen Umzügen, an die Eleni sich erinnern konnte, hatten sie Möbel und Kleinkram immer in ihrer Berliner Wohnung gelassen. Aber jetzt hatte Oma Greta die Wohnung verkauft und alle Sachen, die sie nicht mitnehmen konnten, auf den Flohmarkt und zu Antiquitätenhändlern gebracht. Wenn sie irgendwann nach Deutschland zurückgingen, würden sie nicht mehr in ihrer alten Wohnung wohnen. Wahrscheinlich würden sie in eine andere Stadt ziehen oder zumindest in einen anderen Bezirk, damit Eleni nicht wieder mit denselben Kindern zusammentraf.
    Oma Gretas Bemerkung über die Umzugskisten brachte das ganze Desaster zurück in Elenis Gedanken und sie fühlte sich wieder hundeelend.
    »Was ist denn mit dir los?« Oma Greta sah es ihr sofort an. »Gefällt es dir hier nicht?«
    Eleni seufzte. »Doch. Es ist schön hier, die Leute sind nett, das Dorf ist toll und im Meer kann man super schwimmen. Es ist nur der Grund, warum wir weggezogen sind. Und seitdem wir hier sind, passieren mir so seltsame Dinge. Selbst Leándra sagt, ich wäre unheimlich.« Sie warf einen Blick zurWohnzimmertür und hoffte, dass Leándra nicht gerade zurückkehrte. Ihre große Schwester wollte ihrer Mutter dabei helfen, Oma Gretas Koffer in ihr Zimmer zu bringen.
    Ihre Oma betrachtete sie mit einem langen, nachdenklichen Blick. Eleni rechnete jeden Moment mit ihrer Antwort, damit, dass ihre Großmutter etwas wusste, und endlich einen wichtigen Hinweis darauf gab, was mit ihr los war. Aber ehe Oma Greta etwas sagen konnte, kam Arjana zurück ins Wohnzimmer.
    Sie hatte sich bereits umgezogen und ihre staubigen Arbeitsklamotten gegen ein türkisfarbenes Sommerkleid eingetauscht, das ihre gebräunte Haut noch dunkler erscheinen ließ. Sie erklärte, dass sie für acht Uhr einen Tisch in der Taverne am Strand reserviert hatte und dass das ganze Team dort sein würde.
    Eleni musste sich beeilen, um das Salzwasser aus ihren Haaren zu waschen, und zog sich schließlich ihr orangefarbenes Lieblingskleid über. Im Grunde hatte sie nichts gegen ein Abendessen in der Taverne, vielleicht würde das Team sie ein wenig ablenken. Auf der letzten Ausgrabung waren sie nach kurzer Zeit wie eine große Archäologenfamilie gewesen und ein paar der Leute kannte sie noch von damals. Basil konnte lustige Geschichten erzählen, wenn er erst ein paar Ouzo getrunken hatte und Marie und Pascal, ein deutsches Archäologenpaar, waren erst so spät am Nachmittag hier

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