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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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nach rückten die Bäume um sie herum weiter auseinander und der Boden unter ihren Füßen wurde sandiger. Ein paar Ziegen dösten im Schatten und liefen meckernd davon, als Eleni an ihnen vorbeirannte. Einen Moment später erreichte sie den Strand, den sie vom Meer aus gesehen hatte. Die Schlucht führte noch ein kleinesStück ins Meer hinein, links von ihr erhoben sich die Klippen, die zu der Felsnase hinaufführten, und rechts wurde der Höhenzug zum Meer hin niedriger und lief schließlich in einzelnen Felsen aus, die am Ende der kleinen Bucht aus dem Wasser ragten.
    »Wow!« Leándra holte sie ein und blieb neben ihr stehen. »Jetzt weiß ich, warum du unbedingt hierher wolltest.«
    Eleni sah zu dem Haus am Rand der Bucht, es war aus gelbem Sandstein und tarnte sich in der Farbe der Felswand, die hinter ihm aufragte. Auch dieses Haus musste schon uralt sein. Es stand etwas schief, als wäre es im Sand versunken – aber vielleicht hatte auch nur der Meereswind den Sand um sein Fundament herumgewirbelt und an die Hauswand herangetrieben.
    »Wohnt dort jemand?« Leándra flüsterte nur und Eleni konnte nachvollziehen, warum ihre Schwester auf einmal leise wurde. Dieser Strand erschien so klein und privat, dass sie sich wie Eindringlinge vorkamen.
    Eleni dachte an den leeren Parkplatz oberhalb der Schlucht und betrachtete die Wäsche, die noch auf der Leine hing. Plötzlich wusste sie, dass das Mädchen wiederkommen würde. »Ich glaube, sie sind nicht zu Hause. Lass uns schwimmen gehen.«
    Leándra zögerte noch, aber Eleni zog sich hastig aus, warf ihre kurze Hose und das T-Shirt in den Schatten eines Tamariskenbaumes und lief im Bikini durch den heißen Sand. »Na komm schon!« Sie drehte sich zu ihrer Schwester um und sprang auf der Stelle, um dem glühenden Sand zu entgehen.
    Leándra lachte und fing endlich an, sich auszuziehen.
    Eleni rannte voran, sprintete in die Wellen und genoss daskalte Gefühl, das den Brand an ihren Füßen löschte. Kurz darauf war Leándra neben ihr. Zusammen schwammen sie durch die ruhige Bucht, bis zu den Felsen, die rund und glatt geschliffen aus dem Wasser ragten. Eleni zog sich darauf und reichte ihrer Schwester die Hand. Nebeneinander legten sie sich in die Abendsonne. Die Wellen schlugen rhythmisch gegen die Felsen, das Wasser spritzte in einer dünnen Gischt über sie hinweg und manche Wellen waren hoch genug, um ihre Körper immer wieder abzukühlen.
    »Hier lässt es sich aushalten.« Leándra verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Meinst du, wir können uns morgen von der Ausgrabungsstätte freinehmen und den ganzen Tag hier liegen?«
    Eleni lachte. »Vielleicht. Aber bestimmt nicht, ohne dass die Jungen uns suchen und hier finden. Dann ist es aus mit der Ruhe. Die müssen bestimmt den ganzen Tag um die besten Felsenplätze rangeln.«
    Leándra blinzelte verträumt. »Och. Mit Vasili würde ich gerne mal rangeln. Und dein Kimon wird sich bestimmt für dich in den Kampf stürzen, damit du den besten Platz bekommst.«
    »Mein Kimon!« Eleni schnaubte. »Den hab ich dann den ganzen Tag neben mir liegen. Das sehe ich jetzt schon!«
    Leándra drehte den Kopf in Elenis Richtung. »Findest du ihn etwa nicht süß?«
    Eleni verzog das Gesicht. Sie wollte nicht über Kimon reden, vor allem nicht darüber, dass er womöglich etwas bemerkt hatte. Er hatte gesehen, wie sie die Hände auf den Boden gelegt hatte ... Sie wollte hier unauffällig bleiben, aber mit einem Verehrer, der ihr nicht von der Seite wich, war dasschwierig. »Süß ist er schon, aber auch ganz schön aufdringlich. Und jetzt Schluss mit dem Thema!«
    Leándra schloss die Augen und Eleni legte sich neben sie. Die Sonne blendete sie, bis sie den Arm über ihr Gesicht schob. Sie lauschte auf das Rauschen der Wellen, auf das regelmäßige Auf und Ab und das leise Plätschern, mit dem das Wasser von den Felsen herabtropfte, sobald sich die Wellen zurückzogen. Plötzlich schien es ihr, als läge noch ein Klang darin, ein leises, sehr schnelles Knacksen, unterbrochen von einem merkwürdigen Schnattern. Das Geräusch kam ihr vertraut vor und sie fragte sich, wo sie es schon einmal gehört hatte. Aber ihr fiel nicht ein, was es gewesen sein könnte. Schließlich spürte sie ein seltsames Kribbeln an ihrem Gaumen. Mit jedem Atemzug wurde es stärker, bis sie es wegräuspern wollte.
    Doch als sie den Mund öffnete, entstand ein anderes Geräusch, ein sehr schnelles Klicken, das sich gut anfühlte. Wenn sie die Form ihres

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