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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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sind?«
    Philine lachte leise, ihre blauschwarzen Augen funkelten. »Auf jeden Fall. Dabei hätte ich nie gedacht, dass ich mal jemanden treffe, der so merkwürdig ist wie ich.«
    Eleni betrachtete den feinen Zuckersand, der auf Philines Wange klebe und sich über ihre Nase stäubte. Fast sah es aus, als hätte sie Sommersprossen. Aber ihre Haut war so hell, dass sich nicht einmal Sommersprossen darauf verirrten.
    Philines Blick wurde nachdenklich. Schließlich setzte sie sich auf und sah aufs Meer hinaus, dorthin, wo die Insel lag. »Nur wir beide können diese Insel sehen. Das ist so ziemlich das Merkwürdigste von allem.«
    Eleni richtete sich ebenfalls auf und spähte auf die blaue Gebirgskette, die sich am Horizont entlangzog. »Sie ist unser Geheimnis. Hat sie dir das auch in deine Gedanken geflüstert?«
    Philine nickte. »Ja. Sie will nicht, dass wir unseren Eltern von ihr erzählen.«
    Ein eisiges Frösteln lief über Elenis Rücken. Redeten sie ernsthaft darüber, dass diese Insel etwas wollte , dass sie einen eigenen Willen hatte, wie ein Mensch?
    Philine räusperte sich. »Weißt du, was Babas immer über Geheimnisse sagt? Wenn sie sich nicht gut anfühlen, dann sollten es keine Geheimnisse sein. Und wenn jemand, der stärker ist als wir, von uns verlangt, ein schlimmes Geheimnis zu bewahren, dann müssen wir es erst recht verraten.«
    Eleni wusste, was Philine meinte. Etwas Ähnliches hatten Oma Greta und ihre Mutter auch schon gesagt. »Meinst du wirklich, das gilt auch für Inseln?«
    Philine lachte plötzlich auf. Es war ihr klares, warmes Lachen, dessen Klang von den Klippen zurückhallte und auf sie herabregnete.
    Eleni musste grinsen. Auf einmal wurde sie sich klar darüber, dass ihr die Insel nicht mehr wie eine Bedrohung erschien.Ihre Gegenwart fühlte sich verboten an, das ja, sie strahlte sogar etwas Gefährliches aus. Aber Eleni verspürte keine Angst. Ganz im Gegenteil. Sie konnte in der Strömung schwimmen, sie konnte sich den Wellen widersetzen – und vielleicht konnte sie sich sogar an einer Insel messen, auf der unbekannte Gefahren lauerten.
    Das leichte Gefühl flatterte durch ihren Körper wie ein kleiner Vogel, der endlich aus seinem Käfig herauswollte. Eleni stand auf, kletterte vom Sandstrand auf die flachen Felsen und sprang über die Terrassen, bis sie auf der vordersten Spitze stand und auf das Meer hinausblickte.
    Philine trat mit lautlosen Schritten neben sie. Auch ihr Flüstern war kaum zu hören: »Wenn wir die Einzigen sind, die die Insel sehen können ... Meinst du, sie ist wegen uns hierher gekommen?«
    Eleni lachte nervös. »Meinst du, wir könnten auf der Insel herausfinden, woher wir unsere Fähigkeiten haben?«
    Philine schwieg einen Moment. Sie beobachtete die Insel so genau, als könnte sie etwas Interessantes darauf finden. »Babas sagt manchmal, dass ich wie meine Mutter bin.«
    Eleni hielt den Atem an. Mit Philines Mutter war irgendetwas geschehen. Eleni wollte nachfragen, doch sie fand nicht die richtigen Worte.
    Aber Philine sprach weiter: »Ich habe meine Mutter nie kennengelernt. Sie war nur sehr kurz mit meinem Vater zusammen. Unser Haus war früher ein Ferienhaus. Babas hat darin Urlaub gemacht und dann tauchte eines Nachts meine Mutter an dem Strand auf. Er hat erzählt, sie wäre nur nachts gekommen. Woher sie stammte, hat sie ihm nie verraten, aber er sagt immer, dass er sich bei ihr so wohlgefühlt hatwie bei niemandem sonst.« Philine ließ sich auf den Felsen nieder und streckte ihre Füße ins Wasser. »Aber dann ist sie verschwunden.«
    Ein feines Rinnsal Schweiß lief an Elenis Rücken hinab. Erst jetzt bemerkte sie, wie die Felswand hinter ihnen die Hitze reflektierte und die Sonne auf ihren Körper brennen ließ. Sie setzte sich neben ihre Freundin und tauchte ihre Beine in die kühlen Wellen.
    »Babas war sehr verliebt in meine Mutter. Auch als sie gegangen ist, wollte er unbedingt in ihrer Nähe bleiben. Er hat das Erbe von meiner Oma dafür ausgegeben, sich das Ferienhaus zu kaufen und ist hier eingezogen. Aber meine Mutter kam nur noch in einer einzigen Nacht zu ihm zurück, neun Monate nach ihrer gemeinsamen Zeit. In dieser Nacht hat sie ihm ein Baby gebracht und ihm gesagt, dass er sich gut um mich kümmern soll, weil ich sein ganzes Glück sei, und dann ist sie gegangen und nie mehr wiedergekommen.«
    Philines sanfte Stimme hallte in Elenis Ohren nach. Ihre Freundin saß mit gesenktem Kopf da und stieß einen leisen Seufzer aus. »Babas

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