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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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ein Schmunzeln über ihr Gesicht glitt.
    Doch gleich darauf wurde Philine wieder ernst. »Aber weißt du, was ich glaube?«
    Eleni hob fragend die Augenbrauen.
    »Nehmen wir einmal an, Zeus ist tatsächlich dein Großvater – und dein Vater und meine Mutter gehören zu den Schatten. Dann wäre es doch naheliegend, dass die Schatten ebenfalls Götter sind. Und wir wären demnach Halbgötter. Du bist sogar eine Dreiviertelgöttin.«
    Eleni verschluckte sich an ihrer eigenen Spucke. Für einen Moment musste sie husten, ehe sie richtig darüber nachdenken konnte. Offenbar hatte sie diese ganze Sache mit Zeus als ihrem Großvater noch gar nicht so ganz begriffen – und wenn jetzt noch ein göttlicher Vater hinzukam ...
    »Halt, warte!« Sie röchelte die Worte hervor. »Findest du mich nicht ein bisschen zu menschlich für eine ...«, sie räusperte sich, »... Dreiviertelgöttin?«
    Philine sah sie ernst an. »Menschlich? Schon. Aber überleg mal, was alles unmenschlich an dir ist: Du sprichst die Sprache der Delfine, du sagst im Schlaf Dinge voraus und rettest Menschen das Leben, deine Hände können ein Erdbeben auslösen, und wenn du rennst oder schwimmst, bist du ganz sicher kein Mensch mehr.«
    Eleni schwirrte der Kopf.
    »Du hast dich immer gefragt, was du bist.« Philine klopfte ihr auf die Schulter. »Also bitte: Hier ist deine Antwort.«Eine seltsame Entschlossenheit spielte um ihre Mundwinkel. Sie stand auf, ging zu ihrem Rucksack und wühlte darin herum. »Und mit ein bisschen Glück werden wir es bald noch genauer wissen ... Ha, da ist es!« Sie zog ein Handy aus ihrer Tasche und warf es zu Eleni aufs Bett.
    Es war ein kleines, rotes Smartphone, dessen Display eifrig aufleuchtete. Philine ließ sich neben das Handy aufs Bett fallen. »Hat mir Babas letztes Jahr geschenkt – damit ich ihn jederzeit erreichen kann, wenn irgendwas ist.« Sie rollte mit den Augen. »Aber ich benutze es kaum.«
    »Was hast du damit vor?« Eleni hatte noch immer das Gefühl, nicht ganz mitzukommen. »Willst du Zeus anrufen und nach meinem Vater fragen?«
    Philine stieß ein leises Lachen aus. »So ’n Quatsch! Wir recherchieren im Internet! Dass ich da nicht eher drauf gekommen bin ...«
    Eleni legte den Kopf zur Seite und blickte ihre Freundin ungläubig an. »Im Internet? Ich kann dir sagen, warum du da nicht eher drauf gekommen bist – weil es total bescheuert ist. Oder willst du bei Wikipedia Nachtblut eingeben, bei Google nach Schattengestalten suchen oder nachsehen, ob Zeus sich schon bei Facebook angemeldet hat?«
    Philine hob eine Augenbraue. »Für eine Dreiviertelgöttin bist du ganz schön begriffsstutzig.« Sie fing an, auf ihrem Smartphone zu tippen. »Wir suchen natürlich nach dem, was uns einen echten Anhaltspunkt bietet.«
    »Und das wäre?« Eleni rückte langsam neben ihre Freundin und warf einen Blick auf ihr Handy. Philine hatte tatsächlich die Seite von Wikipedia aufgerufen. Das musste ein schlechter Scherz sein.
    »Na, wir suchen nach den Hesperiden, ist doch klar!« Philine tippte das Wort mühsam in ihre digitale Tastatur. »Sie kommen in der griechischen Mythologie vor. Babas hat mal von ihnen erzählt. Aber die Einzelheiten habe ich vergessen. Also schauen wir nach!« Sie tippte auf Enter und einen Moment später hatten sie die griechische Erklärung für die Hesperiden.
    Eleni starrte auf die Schriftzeichen und fühlte sich plötzlich verloren zwischen den Buchstaben. Griechisch zu sprechen war nie ein Problem gewesen – aber Griechisch gelesen hatte sie schon eine ganze Weile nicht mehr.
    Vielleicht war es doch keine schlechte Idee, sich schon mal auf die griechische Schule vorzubereiten.
    Philine fing an vorzulesen: »Die Hesperiden sind Nymphen aus der griechischen Mythologie. Ihre Zahl schwankt zwischen drei und sieben ... « Sie überflog ein Stück und las dann weiter: »Ihr Vater ist je nach Überlieferung entweder Erebos, Atlas oder Hesperos und ihre Mutter ist laut Hesiod die Nyx, die Göttin der Nacht.«
    Eleni wurde schwindelig. Die Göttin der Nacht ... »Das ist es!«
    Philine ließ das Handy sinken und starrte für einen Moment in die Luft. »Und Erebos ist der Gott der Finsternis, wenn mich nicht alles täuscht.«
    Elenis Gedanken rotierten umeinander. Sie versuchte, die Verwirrung aus ihrem Kopf zu schütteln und die Zusammenhänge zu begreifen: Also stammten diese Nixen von der Nyx ab, von der Göttin der Nacht? Wortverwandt war es jedenfalls. Und was hatte Arjana erzählt? Dass

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