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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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veränderte sich, bis er sie verwundert ansah. »Was ist los?« Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. »Warum starrst du mich so an?«
    Eleni schüttelte hastig den Kopf. »Ach, es ist nichts.«
    Makaio grinste plötzlich so frech wie ein richtiger Menschenjunge. »Du siehst aber nicht aus, als wäre nichts.«
    Eleni fiel auf, dass sie ihn tatsächlich angestarrt hatte. Sie musste endlich damit aufhören. »Ich wollte mich nur bei dir bedanken«, stammelte sie. »Weil du mich gerettet hast. Und weil du mir hilfst, nach meiner Freundin zu suchen.«
    Makaios Lächeln verschwand. Stattdessen zogen dunkle Schatten über sein Gesicht.
    Eleni flüsterte: »Du hilfst mir doch, oder?«
    Makaio stieß einen langen Seufzer aus. Erst jetzt begriff sie es: Sie hatte ihn zwar darum gebeten – aber er hatte ihr mit keinem Wort versprochen, dass er ihr bei der Suche nach Philine helfen würde.
    Hilflose Wut formte sich in Elenis Bauch. Sie fauchte ihn an: »Du hast mich doch nicht gerettet, um mich jetzt im Stich zu lassen! Um Philine im Stich zu lassen! Die Hesperiden werden sie töten, wenn wir ihr nicht helfen!«
    Makaio schüttelte langsam den Kopf. »Die Hesperiden suchen nach dem Mädchen, das die Sprache der Delfine spricht und in dem sich das olympische Blut mit dem Nachtblut der Insel vereint.« Auf seinem Gesicht erschien ein wissendes Lächeln. »Laut der Prophezeiung sollst du dazu geboren sein, die Pläne der Nyx zu durchkreuzen. Also haben sie das falsche Mädchen mitgenommen.«
    Die Wut in Elenis Bauch explodierte förmlich. »Ich weiß, dass sie das falsche Mädchen mitgenommen haben!«, rief sie. »Das ist ja das Schlimme daran!«
    Makaios Ton blieb ganz ruhig. »Nein. Es ist gut. Wenn wir Glück haben, lassen sie deine Freundin wieder frei. Aber dich dürfen sie nicht in die Finger bekommen.«
    »Wenn wir Glück haben ...« Eleni äffte ihn nach. »Und was ist, wenn wir kein Glück haben? Ich bin schuld daran, dass meine Freundin in Gefahr ist! Also werde ich sie retten! Entweder mit dir oder ohne dich!«
    Makaios Blick änderte sich. Die Selbstsicherheit verschwand daraus, während er betreten nach unten sah. »Wenn das so ist, werde ich dir helfen«, flüsterte er.
    Ein heftiges Prickeln sträubte die Haare an Elenis Hinterkopf. Er wollte ihr also tatsächlich helfen? Aber etwas daran erschien ihr faul, schon von Anfang an. »Warum stellst du dich eigentlich auf meine Seite? Müsstest du nicht zu den Hesperiden halten?« Sie deutete auf seine Beine.
    Makaio sah wieder zu ihr auf. Etwas Gefährliches lauerte in seinem Blick. »Du meinst, ich wäre einer von ihnen?«
    Eleni kniff die Augen zusammen. »Ist das nicht naheliegend?«
    »Ja, ziemlich naheliegend.« Sein Tonfall wurde hart. »Aberich bin anders als sie.« Damit wandte er sich von ihr ab und sah sich auf dem Waldboden um.
    Eleni hielt den Atem an. Er wechselte sein Verhalten so rasend schnell, dass es wirklich nicht leicht war, aus ihm schlau zu werden. Hatte sie das jetzt richtig verstanden? Er würde ihr helfen, obwohl er es eigentlich nicht wollte?
    Makaio hob eine Kokosnuss auf, die vor ihm auf dem Boden lag. Es musste die Kokosnuss sein, die die Affen nach ihm geworfen hatten. »Hast du Hunger?« Er ließ seine Stimme gezwungen fröhlich klingen, deutete auf das Wurfgeschoss, das Eleni noch immer in ihren Händen hielt.
    Zum ersten Mal blickte sie darauf. Es war eine Mango! Eine weiche, reife, leckere Mango, die sie beinahe mit ihren Händen zerdrückte.
    Das Wasser lief ihr im Mund zusammen. »Ja, einen Bärenhunger.« Sie versuchte, Makaio einen versöhnlichen Blick zuzuwerfen.
    Tatsächlich lächelte er zurück. »Die Affen müssen große Angst vor uns gehabt haben«, erklärte er. »Sie haben ihr bestes Futter nach uns geworfen.« Er zog das Messer aus seinem Gürtelbund, kam zu Eleni und nahm ihr die Mango aus der Hand. Mit geschickten Handgriffen schnitt er die Frucht in zwei Hälften, teilte sie vorsichtig und trennte den Kern heraus. Schließlich gab er Eleni die größere Hälfte. Orangefarbener Saft tropfte über ihre Finger.
    »Versuch, die Mango so zu essen, dass die Schale heil bleibt. Wir brauchen sie noch.« Makaio lächelte ihr noch einmal zu und lutschte dann das saftig-triefende Mangofleisch vom Kern.
    Eleni drückte die Schale vorsichtig ein, bis das Fruchtfleischaufriss und sich nach oben wölbte. Als sie hineinbiss, lief der Saft über ihr Kinn, verklebte ihre Wangen und ihre Nase. Es war die süßeste Mango, die

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