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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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»Aber ihnen wird nichts passieren.«
    Kimon stieß die Luft aus, als hätte er seinen Atem für lange Zeit angehalten. »Ihr wusstet, dass so etwas passieren würde, oder?«
    Leándra starrte ihn an. »Wieso? ... Woher? ... Was weißt du davon?«
    »Weil ich sie kenne!« Kimon klang verzweifelt. »Weil ich Philine schon so lange kenne, und weil sie so besonders ist, ganz anders als alle anderen – und weil Eleni genauso wie Philine ist, und trotzdem ein kleines bisschen unterschiedlich. Ich kann nicht sagen, was es ist, aber es fühlt sich so ...« Seine staubige Jungenhand krallte sich in sein Schlafanzughemd,genau dorthin, wo sein Herz sein musste. »Es fühlt sich so schrecklich an«, wiederholte er leise. »Und trotzdem schön.« Seine Augen füllten sich mit Tränen, seine Lippen zitterten, ehe er sie tapfer zusammenpresste.
    Leándra konnte nicht aufhören, Kimon anzustarren. Wie er vor ihr saß, verzweifelt und verliebt, und nur noch zur Hälfte ein kleiner Junge.
    »Ach, Kimon!« Leándra konnte nicht anders: Sie zog ihn in ihre Arme. »Philine hat so verdammtes Glück mit dir! Dass sie so einen wie dich hat, der sie kennt und versteht.«
    Kimon zitterte und Leándras Herz wollte platzen, weil sich seine Nähe plötzlich so anfühlte wie die eines kleinen Bruders. Er war viel süßer und viel klüger als Vasili und sie konnte von Glück reden, dass er nicht vier Jahre älter war. Sonst hätte sie sich an dem klugen und hübschen und älteren Kimon tatsächlich ihr Herz gebrochen.
    Aber so wusste sie plötzlich, dass sich gebrochene Herzen viel schrecklicher anfühlen mussten, als alles, was sie je erlebt hatte.
    »Ach, Kimon«, flüsterte sie in sein Ohr, streichelte über seine nächtlich zerzausten Locken und legte ihre Arme um seinen schmalen Rücken. »Philine wird zurückkommen. Das verspreche ich dir!«
    Elenis Schläfen pochten, als sie aufwachte. Ihre Haut war feucht und in ihrem Mund brannte heftiger Durst. Dennoch wusste sie sofort, wo sie war. Schwaches Tageslicht drang durch das Dach aus Bananenblättern und über ihr zwitscherten die Vögel des Dschungels.
    Dann war die Nacht bereits vorbei? Und sie hatte so tiefgeschlafen, dass sie die Rückkehr der Schatten gar nicht bemerkt hatte.
    Eleni richtete sich auf und sah zu Makaio. Er lag auf seiner Seite des Unterschlupfes und schlief. Die Bananenblätter waren über seinem Rücken zur Seite gerutscht und auf seiner Haut schillerten feine Tautröpfchen.
    Elenis Blick heftete sich an seinen seltsamen Schuppenlederrock. Die Schuppen erinnerten sie an seinen Fischschwanz – aber viel wichtiger waren die Wasserbeutel, die er selbst im Schlaf nicht von seinem Gürtel gelöst hatte. Nur das Messer und der Fellbeutel lagen griffbereit neben seiner Hand.
    Eleni blickte auf den gelb-schwarzen Beutel, aus dem er gestern das Wasser in die Rinne getröpfelt hatte. Vielleicht hatte er in der Nacht daraus getrunken und ihn dann dort liegen lassen? Sie hoffte, dass noch etwas Wasser darin war – und wenn es nur ein paar Tropfen waren – sie wollte es haben, musste es trinken! Jetzt gleich, um das Pochen in ihren Schläfen zu besänftigen.
    Eleni griff nach dem Wasserbeutel und zog an dem Korkstöpsel.
    »Halt!« Makaios Stimme peitschte durch die morgendliche Stille, er packte sie am Handgelenk. »Was willst du damit?«
    Eleni räusperte sich, ihr Handgelenk schmerzte unter seinem Griff. »Ich wollte etwas trinken.«
    Makaio fuhr auf, entriss ihr den Beutel und starrte sie so wütend an, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Schwarze Funken stoben förmlich aus seinen Augen und seine dichten Augenbrauen bildeten dunkle Gewitterwolken. »Trink niemals ungefragt aus einer meiner Flaschen! Hast du das verstanden?«
    Eleni nickte hastig. Das Pochen in ihren Schläfen explodierte. Warum war er nur so wütend?
    Makaio knotete den Fellbeutel mit unwirschen Bewegungen an seinen Gürtel.
    »Ich dachte, es ist okay, wenn ich etwas von deinem Wasser nehme.« Elenis Stimme klang kleinlaut. »Ich weiß, wir müssen sparsam damit sein. Aber gestern hast du mir doch auch davon abgegeben.«
    Makaio schnaubte verächtlich. »Gestern habe ich dir aber aus einer anderen Flasche zu trinken gegeben!« Er fingerte an den Schnüren, mit denen er einen prallen Lederbeutel festgebunden hatte, löste ihn endlich und warf ihn Eleni zu. »Hier! Wenn du trinken willst, nimm das!«
    Eleni griff danach, riss den Stöpsel heraus und trank in gierigen langen Zügen, bis der Beutel leer

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