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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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Felswänden herabperlte. Philine war das liebste und netteste Mädchen, das sie kannte, sie hatte es nicht verdient, dass so etwas mit ihr passierte.
    Und Eleni war schuld an ihrem Schicksal! Vor allem deshalb war es solch ein Fluch, in die Zukunft sehen zu können – weil man dadurch an allem die Schuld trug, was mit den Menschen um einen herum geschah.
    Unaufhörlich strömten die Tränen über ihr Gesicht. Makaio sollte ihr Weinen nicht hören. Aber sie konnte nichts dagegen tun.
    Schließlich blieb er stehen, drehte sich zu ihr herum und legte die Hand an ihre Wange.
    Am liebsten wollte sie seine Hand wegschlagen. Aber sein weicher Blick betäubte sie. »Es wäre gut, wenn du aufhören könntest zu weinen«, flüsterte er. »Damit er nicht riecht, wie verletzlich du bist.«
    Eleni erstarrte. Er? Natürlich, Makaio meinte das Raubtier, das sie verfolgte.
    Aber was sollte das? Warum streichelte er sie und sagte ihr, wie verletzlich sie war? Er war selbst ein Raubtier, das sie jagte – und jetzt spielte er mit ihr. Eleni blickte ihm in die Augen, in seine hübschen, traurigen Mandelaugen.
    »Idiot!«, flüsterte sie. »Scher dich zum Teufel!«
    Makaio ließ seine Hand sinken, aber sie blieb auf Elenis Schulter liegen. Auch sein Kopf senkte sich, bis seine schwarzen struppigen Mogli-Haare ihr Gesicht streiften. »Hass michruhig.« Seine Stimme klang tief, erstaunlich erwachsen, und gleichzeitig so traurig, dass Eleni unter dem Klang aufschniefte. »Ist wahrscheinlich besser für dich.« Damit ließ er sie los, wandte sich ab und ging wieder vor ihr her.
    Für den Rest des Weges schwiegen sie. Auch dann noch, als sie den Kamm des Berges erreichten. Selbst hier oben war er noch vom Dschungel überzogen und nicht einmal Sturm und Wetter schienen den Baumriesen etwas anhaben zu können. Sie wanderten eine Weile zwischen den Bäumen den Kamm entlang. Eleni wusste nicht, ob Makaio nach etwas Bestimmtem suchte oder ob er einfach nur ziellos weiterwanderte. In jedem Fall verdüsterte sich der Himmel über dem Dschungel und bald drang kaum noch Licht auf den Waldboden herunter.
    »Wir sollten uns irgendeinen Schutz suchen«, erklärte Makaio schließlich. Wie eine Antwort rollte grollender Donner aus der Ferne heran.
    Aber schon nach ein paar Schritten wurde es vor ihnen heller. Eleni glaubte zunächst, die Wolken würden den Himmel wieder freigeben – doch so war es nicht.
    Es wurde heller, weil sie eine freie Fläche erreicht hatten. Ein steiler Abgrund fiel zur einen Seite des Berges ab. Erst viel weiter unten wuchsen die nächsten Baumriesen, sodass sie oberhalb der Baumkronen in die Ferne blicken konnten.
    Dort unten öffnete sich ein tief gelegenes Tal: dichter, grüner Dschungel, so weit das Auge reichte. Schwarze Wolkenberge türmten sich darüber auf, umhüllten die Bergspitzen, die das riesige Tal am seitlichen Horizont umrahmten, und fielen weiter hinten in einem silbrigen Regenschleier bis auf den Grund der Ebene.
    Die dunklen Wolken drängten sich wie eine Horde riesigerTiere aneinander. Wütende Donner grollten durch das Tal und der Regenschleier schob sich rasend schnell näher und verschluckte die Ebene. Sie verschwand hinter einer grauen Wand. Tosender Wind erhob sich, wirbelte die Haare um Elenis Gesicht und riss sie beinahe von ihren Füßen.
    »Dort!« Makaio schrie gegen den Sturm an. Er zeigte auf eine Felsformation, die am Rand des Abgrundes aufragte. »Da ist ein Felsvorsprung!«
    Eleni erkannte, was er meinte: eine dunkle Öffnung, die von hier aus ganz schmal aussah, aber vermutlich so gelegen war, dass man von der Höhle aus über das Tal sehen konnte. Makaio fasste ihre Hand und sie rannten darauf zu. Ein weiterer Donner grollte, grelles Licht zuckte über den Himmel und der Regenschleier erreichte den Fuß des Berges.
    Nur noch wenige Schritte bis zum Felsvorsprung! Gerade noch rechtzeitig schlüpfte Makaio durch die Öffnung und zog Eleni hinter sich her, ehe der Regen auf die Felsen herabprasselte und jeglichen Blick nach draußen versperrte.
    Die Höhle war winzig. Eleni musste ihren letzten Schwung bremsen, um nicht in Makaios Arme zu stolpern. Sie trat einen schnellen Schritt vor ihm zurück und setzte sich am Rand der kleinen Höhle auf den Boden.
    Auch Makaio ließ sich ein Stück weit von ihr entfernt nieder. Zusammen starrten sie nach draußen, gegen den weißen Regenschleier, der nichts mehr von der Welt dahinter erkennen ließ. Dabei musste direkt vor ihnen der Abgrund liegen, der

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