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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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Hand und sie rannten, so schnell wie offenbar nur Halbgötter rennen konnten, oder andere nichtmenschliche Kreaturen. Sie flogen fast, sprangen über Hindernisse hinweg oder duckten sich unter ihnen hindurch, immer weiter den Berg hinauf, der sich dennoch endlos in die Höhe reckte.
    Irgendwann blieb Makaio stehen und horchte. Dieses Mal keuchte er nicht, er hielt die Luft an, als hätte er noch mehr als genug Reserven.
    Eleni hatte kaum noch Reserven. Das Blut in ihren Ohren rauschte und machte es unmöglich, irgendetwas anderes zu hören.
    »Wir können langsamer weitergehen«, verkündete Makaio nach einer Weile.
    »Ist er weg?« Eleni versuchte, irgendein Gezeter ausfindig zu machen. Aber da war nichts. Stattdessen fragte sie sich wieder, vor was sie eigentlich davonliefen.
    »Nein. Weg ist er vermutlich nicht, aber die Vögel rufen nicht mehr. Also hat er sich anscheinend irgendwo niedergelassen.Vielleicht beschnuppert er gerade unser Lager. Oder er schläft.«
    Eleni fröstelte. Die Vorstellung, dass ihr Verfolger jetzt dort war, wo sie eben noch geschlafen hatten, trieb ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Aber wenigstens schien es ein Tier zu sein, ein Raubtier. Oder würde Makaio über einen der Schattengötter sagen, dass er ihr Lager beschnupperte? »Warum verfolgt er uns überhaupt? Hier gibt es doch genug andere Tiere, die er fressen könnte.«
    Makaio sah noch immer so aus, als würde er in die Ferne horchen. »Weil wir in seinem Revier sind.«
    Eleni strich sich den Schweiß aus dem Nacken. »Ist das alles? Nur weil wir in seinem Revier sind? Andere ... Tiere ... sind doch auch hier.«
    Makaio nickte, drehte sich um und ging weiter. Für einen Moment glaubte Eleni, dass er ihr nicht antworten würde, aber dann fing er an zu erklären: »Wenn man an einem Ort wie diesem überleben will, dann muss man ein Revier besetzen, muss sich seinen Platz erkämpfen und versuchen, das stärkste Raubtier darin zu sein. Und wenn man das geschafft hat, sollte man sich an die Grenzen halten, die einen umgeben. In meinem Revier bin ich das stärkste Raubtier.« Die Worte blieben für einen Moment in der Luft stehen und erstickten dann in dem Farnkraut um sie herum. Makaio drehte sich kurz zu ihr um, dunkle Schatten krochen über sein Gesicht. »Aber dieses Revier hier gehört jemand anderem. Und dieses Tier, oder zumindest ein Mitglied des Rudels, hat jetzt unsere Witterung aufgenommen. Es kann riechen, dass wir ebenfalls Raubtiere sind, weil wir Fleisch essen.« Makaio blieb stehen, atmete tief ein und sah Eleni in die Augen. »Es verfolgt uns,weil es wissen will, wer wir sind. Und wenn es dann glaubt, es könnte gegen uns gewinnen, wird es seine Stellung im Revier verteidigen.«
    Eleni presste die Lippen aufeinander. Ihr fiel es schwer, seinem Blick standzuhalten. Makaio war selbst ein Raubtier. Mit allem, was er sagte und tat, wurde es deutlicher. Aber was wollte er von ihr? War sie auch in sein Revier eingedrungen? Sah er sie als Konkurrenz oder als Futter? Oder diente er doch einem höheren Ziel und wollte sie auf direktem Weg zu den Schatten bringen, die nach ihr suchten?
    Sie musste wieder daran denken, dass er mal ein Kind gewesen war. Ein kleiner Junge, der vor dem Fernseher saß und sich das Dschungelbuch anschaute. Irgendwo auf der Welt. Eleni konnte noch immer nicht sagen, von welchem Kontinent er stammte – aber es musste einer sein, auf dem außergewöhnlich schöne Menschen lebten.
    Was hatte ihn hierher gebracht? Und wie war er zu einem Nixenjungen geworden?
    Makaio ließ ihren Blick endlich los und ging wieder vor ihr her. Aber Eleni fühlte sich schrecklich, während sie ihm nachstolperte. Ihr wurde ganz schwindelig von dem, was in ihrem Inneren vor sich ging. Ganz gleich, wie gefährlich Makaio auch war, ganz gleich, ob er wütend wurde und sie anschrie – ein Teil von ihr mochte ihn trotz allem und das Kribbeln in ihrem Bauch wurde nur umso schlimmer.
    Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, sammelten sich die Tränen in ihren Augen und liefen über ihr Gesicht.
    Eleni musste unweigerlich an Philine denken. Ganz leicht könnte ihre Freundin das schreckliche Gefühl von ihrer Seele nehmen. Doch Philine war nicht hier und Elenis Gedankentauchten in eine schwarze Wolke, wenn sie daran dachte, was mit ihr geschehen war. Sie musste ihre Freundin wiederfinden! Jetzt gleich! Sie wollte Philine endlich in die Arme nehmen, wollte ihre sanfte Stimme hören und ihr helles Lachen, dessen Echo von den

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