Insel der Rebellen
irgendwas über Popeyes Verschwinden wissen, dann sollten Sie es mir lieber sagen, oder es wird Ihnen Leid tun!
Trooper Trut h »Na, na«, murmelte Trader mit schadenfrohem Grinsen. »Da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen.«
»Hast du was gesagt, Major?«, schrie seine Frau aus der Küche, um das Wasser zu übertönen, das in die billige Spüle floss.
»Nicht zu dir!«, donnerte Trader, während er eine weitere E-Mail verfasste.
Lieber Trooper Truth, ich habe gerüchtweise vernommen, wer die Besitzerin des Hundes war. Kann das Zufall sein? Sie müssen nämlich wissen, dass nicht jeder diese Frau mag, die ganz gewiss auf dem falschen Posten sitzt. Wir leben in einer Männerwelt, richtig? Ist ihre Adresse denn nicht geheim? Ich frage mich, wie die Hundediebe ihr Haus ausfindig gemacht haben. Im Übrigen bin ich sehr wohl der Meinung, dass Bürger ausreichend belohnt werden sollten, wenn sie der Polizei helfen.
Freundlichst A. Sp y Andy war stinksauer, als er seine Antwort an A. Spy tippte.
Sehr geehrter Mr. Spy, wir leben keineswegs in einer Männerwelt, und wenn Popeye das Opfer irgendeiner politischen Intrige ist, dann schlage ich vor, Sie sagen mir auf der Stelle, was Sie wissen. Ich warne Sie nicht noch einmal. Wo die Besitzerin wohnt, geht Sie gar nichts an. Wegen der Belohnung melde ich mich bei Ihnen.
Trooper Trut h Andy schickte die E-Mail ab und wartete auf Mr. Spy s Antwort. Aber die Flut von E-Mails, die sich in Andys Mailbox ergoss, kam von anderen Lesern. Mit wachsendem Ärger gelangte Andy zu der Erkenntnis, dass sich Mr. Spy ausgeloggt hatte und ihn zum Besten hielt.
Ständig musste er daran denken, wie er mit Popeye gespielt und sie ihm das Gesicht abgeleckt hatte. Fast meinte er noch ihr glänzendes, schwarzes Fell und ihr babyweiches, rosafarbenes Bäuchlein zu spüren. Und wie fröhlich ihre Krallen über den Holzfußboden kratzten, damals, als er noch häufig bei Hammer zu Besuch gewesen war.
Andy griff nach dem Fotoalbum, das auf dem Stapel mit seinen Büchern lag. Er würde diesen Hund finden, und wenn es das Letzte war, was er tat. Hammers Sicherheit machte ihm Sorgen. Ihre Adresse war in der Tat geheim, und sie lebte außerordentlich zurückgezogen. Nur die Polizei, ihre Arbeitskollegen und ein paar ihrer Nachbarn wussten, wo sie wohnte. Über Popeye hatte sie nie geredet und auch keine Pressefotos von dem Hund zugelassen. Wie hatte der Hundedieb also Popeye finden können, wenn es sich nicht, wie A. Spy angedeutet hatte, um einen Insider handelte?
»Sei ein braver Hund, Popeye - sei am Leben«, murmelte Andy, während er sein Lieblingsfoto von ihr heraussuchte - das mit dem Rotkäppchen-Wintermäntelchen. »Vergiss uns nicht, Superintendent Hammer und mich. Wir werden dich finden! Ich verspreche es dir! Und du wirst schon sehen, was ich mit dem Scheißkerl mache, der dich geklaut hat!«
Er scannte das Foto ein, und augenblicklich erschien das Bild von Popeye auf seinem Bildschirm. Er öffnete seine Website und tippte folgende Bildunterschrift: »Vermisst. Haben Sie Popeye gesehen? Ihnen winkt eine stattliche Belohnung!« Wenn die Leute so schäbig waren, dass ma n ihnen Geld anbieten musste, damit sie taten, was ihre Pflicht war, dann war Andy bereit, ihr Spiel mitzuspielen. Er verbesserte die Bildunterschrift, sodass dort jetzt stand: »Ihnen winkt eine STATTLICHE BELOHNUNG!« Wie nicht anders zu erwarten, trudelten gleich darauf die Falschmeldungen ein. Leser, die behaupteten, sie hätten Popeye auf dem Seitenstreifen der Stadtautobahn entlanglaufen, in einer dunklen Seitenstraße hocken oder auf dem Rücksitz eines verdächtigen Autos weinen sehen. Wenn der Preis stimme, schrieben andere, würden sie Trooper Truth verraten, wo Popeye sei und warum sie gestohlen worden war.
Außerdem gab es zahllose Mitleidsbekundungen. Hunderte von Lesern erzählten traurige Geschichten von Haustieren, die sie in der Kindheit oder später verloren hatten. Noch nie hatte Trooper Truth so viele Zuschriften erhalten. Den ganzen Tag saß Andy an seinem Esszimmertisch und versuchte, sie alle zu beantworten. Dabei hoffte er ständig, auf ein Schreiben zu stoßen, in dem es hieß: »He, ich hab den Hund geklaut, weil meine Kinder einen wollten und ich mir keinen leisten konnte. Wir treffen uns an einem verschwiegenen Ort. Bringen Sie die und die Summe mit, und Sie kriegen Popeye zurück.« Oder dass jemand schrieb: »Wissen Sie, ich bin da so reingeschliddert. Jemand, der Superintendent Hammer
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