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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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ihn geschissen?«
    »Regina!«, rügte ihre Mutter sie. »Wir reden beim Abendessen nicht über Körperfunktionen!«
    Trader wollte erläutern, dass von einer Schießerei die Rede sei, als Andy ihn unterbrach und bat, die Worte schießen, Schuss, schießend oder angeschossen zu vermeiden und sie stattdessen pantomimisch auszudrücken - durch einen ausgestreckten Finger, den er wie eine Pistole abfeuerte. Das klappte tatsächlich, woraufhin die First Family sich beruhigte und wieder dem Essen zuwandte, während Trader, von Andy übersetzt, behauptete, der Hispano sei ganz sicher derjenige, der die rassistischen Verbrechen verübe, und habe es jetzt auf die First Family abgesehen. Daher sei er selbst sofort in die Villa geeilt, um sich davon zu überzeugen, dass ihnen allen keine Gefahr drohe.
    »Är hät sät, er tät dä Crimm mit Hass verfolge«, brach es plötzlich aus Trader heraus. »Ond all Crimms wörn däm Tod verfalle.«
    »Glauben Sie nicht, dass er vielleicht Kriminelle meinte und nicht die Crimms?«, überlegte Regina heftig kauend. »Papa ist ein strenger Befürworter der Todesstrafe, dafür ist er bekannt.«
    »Liebling, dass würde nicht viel Sinn ergeben«, gab Mrs. Crimm zu bedenken. »Der Hispano ist ja ganz eindeutig selbst ein Krimineller, warum sollte er eine Reihe von rassistischen Verbrechen an Leuten begehen, die ihm ähneln?«
    »Dä Tüfel hol mei Seel, däs Monschter mänt euch!«
    Trader deutete finster und unheilverkündend auf jede einzelne der Crimm-Frauen. »Crimm. Nöd Kriminelle.«
    Faith war verängstigt. »Wir werden die Villa nie wieder verlassen können, Mama.«
    »Was ist, wenn er irgendwo da draußen ist?« Mit weit aufgerissenen Augen und zitternden Händen goss sich Constance das Weinglas wieder voll.
    »Ich habe noch nie gehört, dass jemand, der angeschossen wurde, Feuer fing.« Andy beharrte auf diesem Punkt. »Haben Sie wirklich Rauch und Flammen gesehen und beobachtet, wie seine Kleidung Feuer fing? Ich kann ja verstehen, dass Sie Angst hatten und nicht am Tatort bleiben wollten, dass Sie sich um die Crimms sorgten und vielleicht sogar einen kleinen Schlaganfall hatten, trotzdem will mir Ihre Geschichte nicht ganz einleuchten.«
    Herablassend erwiderte Trader, seit grauen Vorzeiten sei bekannt und längst auch wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen plötzlich in Flammen aufgehen und zu einem Häufchen Asche verbrennen können.
    »Äs heischt Spontane Selbstentzündung«, sagte er. »Du künscht äs i jäd Lexikon noschloge.«
    Andy brauchte es nicht nachzuschlagen. Er war wohl vertraut mit dem Phänomen der Spontanen Selbstentzündung, der Spontaneous Human Combustion (SHC), und den Geschichten von Menschen, die ohne ersichtlichen Grund plötzlich in Flammen standen.
    »Nun«, sagte er zu Trader, »wir werden ja sehen, was der Rechtsmediziner dazu sagt.«
    »Ihr glaubt doch nicht, dass dieser Verrückte hierher kommt und uns alle in Brand steckt, oder?«, fragte Constance besorgt.
    »Warum sollte er uns hassen?« Grace konnte es nicht begreifen. »Was haben wir ihm oder anderen Hispanos getan? Und außerdem gehören wir zu keiner Randgruppe, mal abgesehen davon, dass wir praktisch eine königliche Familie und damit Teil einer Minderheit sind.«
    »Kennen wir überhaupt Hispanos?«, fragte Faith ihre Familie. Während sie sich am Tisch umsah, erzitterte ihr Pferdegesicht im sanften Kerzenlicht. »In Papas Regierung ist kein einziger Hispano und war nie einer. Was hätten die für einen Grund, sauer auf uns zu sein?«
    »Genau das könnte der Grund sein«, erwiderte Andy.
    »Welcher denn?«, fragte Regina zwischen zwei Bissen.
    »Mir ist aufgefallen, dass die Regierung des Gouverneurs etwas mehr ethnische Vielfalt vertragen könnte«, drückte sich Andy sehr diplomatisch aus. »Wenn sich eine ganze Gruppe von Bürgern ausgeschlossen fühlt, kann sich viel Ärger aufstauen und in Gewalttätigkeit umschlagen.«
    »Aber Bedford spricht gar kein Spanisch«, erklärte Mrs. Crimm. »Er sieht keinen Grund dafür.«
    »Er sieht überhaupt vieles nicht, First Lady Crimm«, erwiderte Andy aufrichtig und hätte fast mit Verlaub hinzugefügt, doch verkniff er sich die Floskel, denn die Erinnerung an Chief Hammer verfolgte ihn schon den ganzen Tag. »Ich bin überzeugt, dass sich in seinem Leben vieles bessern würde, wenn er etwas gegen sein schwindendes Augenlicht unternehmen würde.«
    »Sein Augenlicht ist wie immer«, antwortete die First Lady.
    »Doch vor seinem geistigen Auge

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