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Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unbedingt jeden Tag zum Angeln rausfahren.
    Für eine Anzahlung hatten sie schon genug. Sie ließ sich auf dem Sand nieder und blickte trotzig auf die mondbeschienene Wasseroberfläche. Sie hatte sich über die Immobilienpreise und alle Einzelheiten der Finanzierung informiert. Und sie wollte es unbedingt, dieses kleine süße Haus in der Peach Blossom Lane.
    Natürlich würde es in den ersten Jahren finanziell ziemlich eng werden, aber damit kämen sie schon klar. Sie hatte so sehr gehofft, ihn für diese Idee begeistern zu können.
    Außerdem ärgerte es sie grün und blau, daß Mary Alice und Jim in Kürze ein Haus in der hübschen Neubausiedlung beziehen würden. Mit einer Magnolie im Vorgarten und einem kleinen Patio hinter der Küche.
    Sie bereute, daß sie nicht bis zu ihrer Rückkehr gewartet hatte, um Tom weiter zu bearbeiten. Das wäre eindeutig klüger gewesen. Sie wußte, wie wichtig es bei Tom war, den richtigen Augenblick zu erwischen. Aber sie war so wütend gewesen  – sie hatte einfach nicht aufhören können.
    Sie hörte Schritte hinter sich. »Wenn du dich wieder mit mir versöhnen willst, bist du leider vergebens gekommen, Tom Peters. Ich bin immer noch stinksauer auf dich«.
    Die Tatsache, daß er nicht antwortete, machte sie noch wütender. »Geh am besten wieder zurück zu deinem Scheckbuch. Du interessierst dich ja doch nur für Geld.«
    Immer noch keine Antwort. Sie biß zornig die Zähne aufeinander und drehte sich um. »Hör mal gut zu, Tom – oh.« Die Röte schoß ihr ins Gesicht, als sie ein fremdes Gesicht sah.
»Entschuldigen Sie. Ich habe Sie für jemand anderen gehalten.«
    Er lächelte freundlich. »Macht nichts. Ich werde Sie auch für jemand anderen halten.«
    Noch bevor der Schrei ihren Mund verlassen konnte, schlug er zu.
    Es wird nicht perfekt sein, entschied er nach einem Blick auf die Frau, die zusammengekrümmt zu seinen Füßen lag. Diese Übungsstunde war nicht geplant gewesen, aber er hatte nicht schlafen können. Er hatte ständig an Jo denken müssen, und sein sexuelles Verlangen war ungewöhnlich stark gewesen.
    Und dann hatte er die hübsche Brünette mutterseelenallein am Strand sitzen sehen, wie ein Geschenk.
    Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, dachte er vor sich hin kichernd, als er sie auf seine Arme lud. Sie würden sich einen anderen Ort suchen. Für den Fall, daß dieser Tom tatsächlich auftauchte.
    Sie war ganz leicht, und ein bißchen Training konnte nicht schaden. Er pfiff lautlos vor sich hin, während er sie durch die Dünen trug und schließlich am Fuße eines Sandhügel im Mondschein niederlegte. Ein malerisches Fleckchen, dachte er.
    Und vor allem einsam.
    Mit seinem Gürtel schnürte er ihre Hände zusammen, und mit einem der Seidentücher, die er immer bei sich trug, knebelte er sie. Er zog sie zuerst aus und stellte erfreut fest, daß ihr Körper straff und durchtrainiert war. Während er aus seiner Jeans stieg, stöhnte sie leise auf.
    »Mach dir keine Sorgen, meine Süße, du bist sehr schön. Und sehr sexy. Das Mondlicht schmeichelt dir.«
    Er griff nach seiner Kamera, der Pentax-Spiegelreflex, die er gern für Porträts benutzte. Zufrieden stellte er fest, daß er einen hochempfindlichen Film eingelegt hatte. Diesmal wollte er alle Einzelheiten einfangen. Die Fotos sollten messerscharf sein. Er würde in der Dunkelkammer wohl noch ein wenig nachhelfen müssen, damit die Kontraste seinen Vorstellungen entsprachen.
    Leise pfeifend montierte er den Blitz auf und drückte dreimal ab, bevor ihre Lider zu zucken begannen.
    »Gut, gut, wach nur auf. Schön langsam. Damit ich ein paar Nahaufnahmen von diesem hübschen Gesicht machen kann. Die Augen sind dabei das beste. Wie immer.«
    Als sie die Lider aufschlug, wurde er hart. Ihr Blick war zunächst schmerzvoll und verwirrt. »Schön. Wunderschön. Ja, sieh mich an, Baby. Genau so.«
    Entzückt hielt er fest, wie sie allmählich begriff und sich dann Furcht in ihrem Blick widerspiegelte. Als sie sich zu bewegen begann, legte er die Kamera beiseite. Das Gezappel würde die Aufnahmen nur verderben. Immer noch lächelnd griff er nach dem Revolver, der auf seiner fein säuberlich zusammengefalteten Jeans lag, und zeigte ihn ihr.
    »Ich will, daß du jetzt schön stillhältst und tust, was ich dir sage. Zwing mich nicht, das Ding hier zu benutzen. Du verstehst mich doch, oder?«
    In ihren Augen sammelten sich Tränen. Aber sie nickte. Sie war zu Tode erschrocken, und obwohl sie versuchte,

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