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Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wüßte es.« Ihre Finger zitterten leicht, als er sie an sein Gesicht führte. »Aber ich bin mir nicht mehr sicher. Aber vielleicht ist dein Virus ansteckend. Spürst du ihn in der Herzgegend?«
    »Ja, wie tausend Nadeln.«
    »Und senkt und hebt sich dein Magen?«
    »Ja, in letzter Zeit dauernd. Was ist los mit uns, Doc?«
    »Ich bin nicht sicher, aber …« Als die Verandatür zuschlug, brach sie ab. Gleich darauf waren Stimmen und Poltern zu hören. Seufzend schmiegte sich Kirby an Brian, der sie wieder absetzte.
    »Klingt, als wären Lexy und Giff wieder da.« Er ließ Kirby nicht aus den Augen. »Und bestimmt sind noch ein paar von den anderen dabei. Wahrscheinlich haben sie alle einen Mordshunger.«
    »Dann helfe ich dir jetzt beim Suppekochen.«
    »Ich weiß es zu schätzen.« Grinsend lüftete er den Topfdeckel und ließ den Dampf entweichen. »Unsere Unterhaltung setzen wir bei Gelegenheit fort.«
    »Ja.« Sie öffnete den Geschirrschrank. »Bei Gelegenheit.«
     
    Von Nathans Veranda aus beobachtete Jo den Regen. Nervös zog sie an ihrer Zigarette. Sie hatten gleich nach ihrer Ankunft den Fernseher angeschaltet, um den Wetterbericht zu verfolgen, aber der Empfang war unterbrochen. Das Radio rauschte stark; Flutwarnungen und Durchsagen für die Küstenschifffahrt waren zu hören.
    Wenn das so weiterging, hätten sie bald keinen Strom mehr, dachte Jo. Und Seen und Flüsse würden sicher über die Ufer treten. Es bildeten sich schon die ersten großen Pfützen.
    »Noch keine Neuigkeiten.« Nathan trat auf die Veranda. »Ein Teil der Suchtrupps hat auf Sanctuary Zuflucht vor dem Unwetter gesucht.« Er legte ihr ein Handtuch um die Schultern. »Du zitterst ja. Warum kommst du nicht rein?«
    »Ich sehe gern zu.« Blitze stachen in den Himmel, und Jo konnte ihr Echo in ihrem Magen spüren. »Es ist die Hölle, unterwegs in so ein Unwetter zu geraten, aber von einem trockenen Plätzchen aus sind sie herrlich zu beobachten.« Als der Himmel heiß und weiß wurde, atmete sie tief durch. »Wo ist deine Kamera? Ich hab’ meine zu Hause gelassen.«
    »Im Schlafzimmer. Ich hole sie dir.«
    Ungeduldig drückte sie die Zigarette in einer zum Aschenbecher umfunktionierten Muschelhälfte aus. Zu viel Energie, dachte sie. In ihr pochte und hämmerte es. Als Nathan mit der Kamera auftauchte, riß sie sie ihm fast aus den Händen. »Was für einen Film hast du drin?«
    »Einen vierhunderter«, erwiderte er langsam und sah zu, wie sie den Apparat rasch überprüfte.
    »Gut. Der ist empfindlich genug.« Sie hob die Kamera und richtete sie auf die regengepeitschten Bäume und die schwingenden Flechten. »Komm schon, komm schon«, murmelte sie und drückte ab, als der nächste Blitz den Himmel zerriß. »Los, noch mal.« Als der Donner grollte, veränderte sie ihre Position. Ihr Finger juckte, als läge er am Abzug einer Schußwaffe.
    »Ich muß runter, damit ich diesen Baum von unten nach oben erwische.«
    »Nein.« Nathan bückte sich nach dem Handtuch, das von ihren Schultern gerutscht war. »Du wirst hierbleiben. Du könntest draußen jeden Augenblick von einem Blitz getroffen werden.«
    »Was wäre das Leben ohne Risiko?« Sie warf trotzig den Kopf zurück und funkelte ihn herausfordernd an. »Ich weiß ja schließlich auch nicht, wie es mit uns weitergeht. Wie sehr wirst du mich verletzen, Nathan, und wie lange werde ich brauchen, um darüber hinwegzukommen?«
    Bevor er antworten konnte, griff sie ihm ins Haar und zog seinen Mund vor ihren. »Es ist mir egal.« Sie grub ihre Zähne in seine Lippen.
    »Es darf dir nicht egal sein.« Ärgerlich umschloß er mit seinen Händen ihr Gesicht und zwang sie, ihm ins Gesicht zu sehen. »Du mußt endlich begreifen, daß ich dir nur weh tun werde, wenn mir keine andere Wahl bleibt.«
    »Ist mir egal«, wiederholte sie und zog seinen Mund abermals zu sich. »Ich will dich jetzt. Jetzt sofort. Ich will dich. Ich will nicht denken, ich will nur fühlen.«
    Als sie durch die Tür taumelten, hatte sich sein Verstand bereits verabschiedet. Während er ihr das T-Shirt vom Körper riß, stöhnte sie auf. »Schnell«, stieß sie hervor. »Schnell.«
    Sie ließen sich zu Boden sinken, und während sie aus ihren Kleidern und Schuhen schlüpften, landete die Kamera auf dem Teppich. Als er in sie eindrang, kämpfte sie noch mit ihrem T-Shirt. Sie versuchte, sich zu befreien, doch das Gefühl, hilflos ausgeliefert zu sein, steigerte ihr Verlangen nur noch. Als ihre Hände frei waren, grub sie die

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