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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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herab und landete schließlich leichtfüßig auf dem Boden. Sie befand sich in einer schmalen Gasse. Doch sie schaute sich nicht weiter um, sondern stellte sich unter den Baum, um Isabella aufzufangen, als diese den Ast losließ.
    Max folgte im nächsten Augenblick, und Caro stieß den unwillkürlich angehaltenen Atem aus.
    Doch sie verweilten nicht lange, Max deutete nach rechts in die Richtung, die sie einschlagen mussten. Er ging rasch und ohne zu zögern los, die beiden Frauen dicht auf den Fersen.
    Nachdem sie an dem vereinbarten Treffpunkt angekommen waren, hielt er eine Hand hoch, forderte sie mit der Geste auf zu warten, während er durch die Tür ins Innere schlüpfte. Mehrere angespannte Sekunden verstrichen, ehe Max wieder erschien und sie in den dunklen Stall holte.
    Caras Herz setzte aus, als plötzlich ein Schatten vor ihr auftauchte, und ihre Hand legte sich sogleich auf ihren Dolch. Aber es war nur Santos Verra, wie sie einen Moment später in dem schwachen Mondlicht sehen konnte, das durch ein Fenster fiel.
    Einen Finger an seine Lippen haltend, deutete der Spanier in eine Ecke in der Nähe, wo zwei Gestalten auf Strohlagern ruhten -Berber-Stallburschen, die offenbar tief und fest schliefen.
    Auf Caras fragend gehobene Augenbraue hin nickte Verra. Es war ihm gelungen, die beiden zu betäuben. Dann blitzten seine Zähne in dem Dämmerlicht weiß auf, er drehte sich zu Isabella um und nahm ihre zarten Hände in seine kräftigen.
    Mit einer Verbeugung küsste er ihr ritterlich die Finger. Die spanische Adelige nahm seine Freude mit einem huldvollen Lächeln zur Kenntnis und legte ihm dankbar die Hand auf die dunkle Wange.
    „Jetzt warten wir“, flüsterte Max kaum hörbar.
    Der Spanier zeigte ihnen eine Stallbox etwa in der Mitte des Ganges, wo sie sich verstecken würden, bis es Zeit zu gehen war. Für Cara war es keine große Überraschung, dass Safuls Ställe so großartig waren wie sein Haus. Berber, so hieß es, schätzten ihre Pferde überaus und verhätschelten sie oft mehr als ihre Kinder.
    Alle Tiere bis auf ein paar hatten sich hingelegt und schliefen. Die vier, die nicht betäubt worden waren, standen schon gesattelt
    für einen raschen Aufbruch bereit.
    Caro ließ sich auf einem bequemen Heuballen neben Isabella nieder und fasste sie an der Hand, aber das geschah ebenso ihretwegen wie zur Beruhigung ihrer Freundin. Über das Klopfen ihres Herzens hinweg konnte sie das leise Schnauben der Pferde und das Schnarchen der Stallknechte hören.
    Sie warteten mehr als eine Stunde, ehe Verra ihre Pferde brachte. Er hatte die Hufe der Tiere mit Stoff umwickelt, so dass, als sie aufsaßen und die Ställe verließen, das beinahe geräuschlos geschah und kein verdächtiger Laut Aufmerksamkeit auf ihre Flucht lenkte. Dennoch hatte Max, um auf alles vorbereitet zu sein, seinen Säbel gezückt.
    Beide, Verra und Caro, waren ebenfalls mit Säbeln bewaffnet, da eine Klinge in der Enge der Stadt nützlicher war und immer wieder eingesetzt werden konnte, anders als eine Pistole oder ein Gewehr, die nach jedem Schuss nachgeladen werden mussten. Eine Klinge war außerdem weniger tödlich als eine Kugel, und sie wollten die Berber nicht umbringen, es sei denn, ihnen blieb keine andere Wahl.
    Caro hielt den Atem an, während sie durch die dunklen, stillen Gassen ritten, aber es ertönten keine plötzlichen Rufe, die darauf hingewiesen hätten, dass sie entdeckt worden waren. Als Max etwa hundert Yards vor dem Stadttor anhielt, sah er keine Wachen auf den Mauern. Ryder hatte sie höchstwahrscheinlich wie geplant vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Und der gewaltige Holzbalken, der die schweren Tore hätte versperren sollen, war entfernt worden, so dass sie einen Spaltbreit offen standen.
    Caro segnete Ryder im Stillen für seine Tüchtigkeit und noch einmal kurz darauf, als die Explosion kam.
    Ihre Pferde scheuten bei dem Krach, und Isabella hatte Schwierigkeiten, ihr Pferd zu zügeln, das eindeutig in seinen Stall zurückfliehen wollte. Glücklicherweise bekam Caro das Zaumzeug des erschreckten Tieres zu fassen, als es an ihr vorbeistürmen wollte.
    „Bleibt dicht zusammen“, verlangte Max, als er auf das Tor zuritt.
    Ohne Widerrede trieb Caro ihr Pferd an und folgte Max, Isabella mit sich ziehend.
    Max hatte das Tor bereits geöffnet, als die Frauen es erreichten. Mit erhobenem Säbel ging er voran, aber niemand versuchte, sie aufzuhalten.
    Bei einem schnellen Blick hinter sich sah Caro Flammen den Himmel

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