Insel der Versuchung
rhythmisch vor und zurück, versengte sie mi t seinen feurigen Wünschen, verbrannte ihren Willen zu Asche. Die Empfindungen waren so zügellos und heiß, dass Caro das Gefühl hatte, vor Sehnsucht zu sterben.
Sie sehnte sich nach Max, verzehrte sich nach ihm. Sie hatte von ihm geträumt, nach ihm verlangt... so lange.
Viel zu lange.
Es bedurfte einer herkulischen Anstrengung, aber schließlich hob sie ihre Hände und stemmte sie ihm gegen die Brust, während sie ihren Mund von seinem löste. „Bitte, hör auf!“
Max vernahm ihr heiseres Flüstern, konnte sich jedoch nicht zwingen zu tun, worum sie bat. Er neigte wieder den Kopf, suchte mit seinem Mund ihren ... und traf auf Luft.
Sie überrumpelte ihn.
Irgendwie wand sie ihr Bein um seines, und kurz darauf fand er sich verdutzt im Stroh auf dem Rücken wieder, mit Caro über ihm, ihren Unterarm warnend über seine Kehle gelegt.
Stoßweise atmend starrte er benommen in dem dämmerigen Licht zu ihr auf.
Sie lächelte zittrig. „Vielleicht hast du es noch nicht gemerkt, aber mein Knie befindet sich in einer strategisch gefährlichen Lage. Sollte ich das ausnutzen, wird das zweifellos außerordentlich schmerzlich... wenn auch nicht tödlich sein, anders, als wenn ich mit meinem Arm fester zudrücke.“
Plötzlich wurde ihm klar, dass sie ihn mit voller Absicht umgeworfen hatte.
„Ich habe dich gewarnt“, erklärte Caro mit unsicherer Stimme. „Ich verfüge über ein paar Fertigkeiten, die höchst ungewöhnlich für eine Frau sind. Dies ist eine davon, ich weiß mich zu verteidigen, wenn jemand über mich herfällt.“
„Ich bin ja wohl kaum über dich hergefallen“, keuchte er, und seine Stimme war immer noch heiser von Verlangen.
„Vielleicht nicht, aber mit einem Mal habe ich den Drang verspürt, meine Tugend zu verteidigen.“
Damit stieß sie sich von ihm ab, kam umständlich auf die Füße und verschwand durch die Stalltür auf den Hof.
Max lag einen Augenblick da, während er zu begreifen versuchte, was eben geschehen war. Er war beinahe über Caro hergefallen. Sobald er sie küsste, konnte er nur noch an eines denken: ihre langen schlanken Beine um seine Hüften zu legen und tief in sie einzudringen. In seinem fieberhaften Verlangen hätte er sie am liebsten hier im Stall genommen.
Hölle und Verdammnis. Er hatte keine Entschuldigung für seine fehlende Selbstbeherrschung. Es stimmte, sein Verlangen war von aufgestauter sexueller Frustration nach erzwungener wochenlanger Enthaltsamkeit angefacht worden. Wochen, in denen er ihr verlockend nahe gewesen war, sie aber nicht anfassen konnte.
Warmer Atem strich über seine Wange. Erschreckt zuckte er zusammen, fuhr herum und fluchte leise, als er eine graue Pferdenase dicht vor sich erblickte. Um alles noch schlimmer zu machen, begann die Stute, ihre Nase an ihm zu reiben - ob aus Mitleid oder Neugier, ließ sich nicht sagen.
Zwischen Lachen und Stöhnen hin und her gerissen, rollte Max sich herum, stand auf und verzog schmerzlich das Gesicht, als er seine erregte Männlichkeit bemerkte. Das war kaum das Ergebnis, auf das er gehofft hatte, als er dem überwältigenden Wunsch nachgegeben hatte, Caro zu küssen.
Er war entschlossen, nicht aufzugeben, aber vielleicht war jetzt ein taktischer Rückzug angebracht, um seine Strategie neu zu überdenken.
6. KAPITEL
Da Caro versprochen hatte, seine Aufnahme in die Gesellschaft zu arrangieren, war Max nicht sonderlich überrascht, als am nächsten Morgen eine stattliche Zahl von Besuchern in Thornes Villa vorsprach.
Gentlemen von überall auf der Insel, vornehmlich Briten und Spanier sowie ein paar Franzosen, erschienen, um seine Bekanntschaft zu machen, entweder allein oder in Gruppen zu zweit oder zu dritt. Seine Besucher sprachen zahllose Einladungen für die nächste Woche aus, zum Schießen, Reiten oder zur Fuchsjagd, zum Essen und vor allem, um ihre Familien kennen zu lernen.
Erst als Max auffiel, wie viele der Herren Töchter im heiratsfähigen Alter hatten, kam ihm der Verdacht, dass Caro eventuell nicht nur lautere Ziele verfolgte. Offensichtlich versuchte sie, seine Aufmerksamkeit von sich abzulenken, indem sie eine Kampagne begann, ihn zum Liebling der Frauen von Kyrene zu machen. Und deren stolze Väter zu bewegen, ihn kennen zu lernen, war der erste Schritt.
Als ihn Caro an diesem Nachmittag zu seiner Verabredung mit Sir Gawain Olwen kutschierte, sprach Max sie darauf an.
„Ich hätte nie vermutet, dass du zu solch hinterhältigen
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