Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
gelaunt. »Sie sind heute Morgen aber zeitig unterwegs.«
    »Wie es aussieht, immer noch nicht so zeitig wie Sie.«
    »Mit einem Haus voll plappermäuliger Töchter und einem Mann, der seinen Tee gern hat, noch ehe er die Augen öffnet, hat man einfach nicht die Möglichkeit, länger zu schlafen. Kommen Sie doch rein und trinken eine Tasse, während ich mein Brot backe.«
    »Ich bringe Ihre Teller zurück, zusammen mit ein paar von den Plätzchen, die ich gestern fabriziert habe. Ich glaube, sie sind besser geworden als die davor.«
    »Probieren wir sie doch einfach zu unserem Tee!«
    Sie hielt die Tür auf, und Jude trat in die Küche, wo Brenna mit diversen Werkzeugen unter der Spüle klapperte.
    »Jetzt müsste es funktionieren, Ma!«
    »Das will ich hoffen!« Mollie trat entschieden vor den Herd. »Ich sage Ihnen, Jude, hier ist es wie im Haus wohl jedes Handwerkers. Genau wie mein Mann rennt auch das Mädchen hier ständig durch die Gegend und repariert die Sachen aller Welt, während ich selbst mich Tag und Nacht mit kaputten Gegenständen abplage.«
    »Tja, weil du uns auch nichts zahlst«, knurrte Brenna und handelte sich damit einen leichten mütterlichen Fußtritt ein.
    »Ach, ich zahle nichts? Und wer hat soeben zum Frühstück einen ganzen Berg Eier und einen Turm voller Toasts mit Marmelade an meinem Tisch verspeist?«
    »Das habe ich nur getan, um den Mund voll zu haben und Maureen nicht verbieten zu müssen, ununterbrochen von ihren Hochzeitsvorbereitungen zu faseln. Diese Braut treibt uns alle in den Wahnsinn, Jude! Den ganzen Tag lang rennt sie entweder himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt durch die Gegend und entweder grinst sie wie ein Honigkuchenpferd oder aber sie bricht ohne jeden Grund urplötzlich in jämmerliche Tränen aus.«

    »Wenn man heiratet, ist man eben etwas aufgeregt.« Mollie servierte Tee und Plätzchen, bedeutete Jude mit einem Nicken sich zu setzen und tauchte ihre Hände wieder in den Teig, den sie bei Judes Erscheinen gerade zu kneten begonnen hatte. »Und wenn du erst einmal an die Reihe kommst, wirst du dich sicher noch viel schlimmer aufführen.«
    »Ha! Wenn ich daran denken würde zu heiraten, würde ich den Kerl vor den Altar zerren, mein Ja-Wort abliefern und damit wäre die Sache erledigt«, verkündete Brenna. »Alles andere ist doch nichts als blöder Firlefanz – Kleider und Blumen und die Überlegung für einen einzigen Tag, für ein Kleid, das man nie wieder trägt, für Blumen, die hinterher verwelken, und für Lieder, die man jederzeit schmettern könnte.«
    Sie tauchte unter der Spüle auf und fuchtelte mit ihrem Schraubenschlüssel durch die Luft. »Und was das alles kostet …«
    »Ah, Brenna, in Bezug auf solche Dinge bist du wirklich eine Närrin!« Mollie gab mehr Mehl auf ihren Teig und drehte den Klumpen dann herum. »Dieser eine Tag ist der Anfang eines Lebens, und er ist jede Minute der Vorbereitung und jeden Penny wert.« Trotzdem stieß sie einen leisen Seufzer aus. »Auch wenn es tatsächlich ein wenig ermüdend ist, ihre ständigen Krisen zu ertragen.«
    »Meine Rede!« Brenna legte den Schraubenschlüssel in ihren Werkzeugkasten, schob sich unter dem Spültisch hervor und griff nach einem Plätzchen. »Nimm zum Beispiel unsere Jude. Ruhig wie eh und je. Sie jammert nicht ein einziges Mal, ob sie nun weiße oder pinkfarbene Rosen für ihren Brautstrauß will.« Brenna biss in das Plätzchen und setze sich auf einen Stuhl. »Du bist wirklich ein beneidenswert vernunftbegabter Mensch!«
    »Danke. Ich gebe mir auch Mühe. Aber wovon, in aller Welt, sprichst du?«

    »Von dem Unterschied zwischen dir und dieser Nervensäge von Schwester. Ihr wollt beide in Kürze heiraten, aber stapfst du deshalb im Zimmer auf und ab, ringst die Hände und änderst alle zwei Minuten deine Meinung über den Geschmack der Hochzeitstorte? Nein, natürlich nicht.«
    »Nein«, antwortete Jude. »Das tue ich nicht, und zwar einfach deshalb, weil ich nicht in Kürze heiraten werde.«
    »Selbst wenn du und Aidan nur eine kleine Zeremonie im Auge habt – obgleich ich mich frage, wie ihr das bewerkstelligen wollt, da er doch im Umkreis von hundert Kilometern mindestens jeden zweiten Menschen kennt –, ist es wohl trotzdem eine Hochzeit.«
    Jude schluckte krampfhaft. »Wie kommst du auf die Idee, ich würde Aidan heiraten?«
    »Weiß ich von Darcy.« Brenna beugte sich über den Tisch und griff nach einem zweiten Keks. »Und sie hat es direkt aus dem Mund des

Weitere Kostenlose Bücher