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Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Kandidaten.«
    »Wohl eher aus seinem großen Maul!«
    Bei Judes schnippischem Ton blinzelte Brenna überrascht, und Mollie hob den Kopf. Ehe Brenna jedoch etwas erwidern konnte, bedachte ihre Mutter sie mit einem warnenden Blick und sagte: »Iss lieber dein Plätzchen, ehe du noch mehr ausplauderst.«
    »Aber Darcy hat gesagt…«
    »Vielleicht hat Darcy Aidan einfach nicht richtig verstanden.«
    »Doch, ich glaube schon.« Jude konnte ihre Wut nicht länger unterdrücken, also schob sie ihren Stuhl ein Stück zurück und sprang auf ihre Füße. »Woher nimmt der Kerl die Dreistigkeit, woher hat er eine solche Arroganz?«
    »Den meisten Männern sind diese Eigenschaften angeboren«, erklärte Brenna und fuhr, als ihre Mutter zischte, vor Verlegenheit zusammen.
    »Ich muss sagen, Jude, dass auch ich angesichts der Nähe
zwischen Ihnen und Aidan dachte, es käme bald zu einer Hochzeit.« Mollie sprach mit ruhiger Stimme. »Als Brenna gestern beim Abendbrot davon berichtete, war keiner von uns überrascht. Vielmehr haben wir uns alle sehr gefreut.«
    »Als Sie … beim Abendbrot?« Jude stemmte die Fäuste in die Hüften und starrte Brenna reglos an. »Du hast es deiner ganzen Familie mitgeteilt?«
    »Tja, ich hätte nicht gewusst, weshalb …«
    »Wem noch? Wie vielen Leuten hast du sonst noch dieses lächerliche Gerücht aufgetischt?«
    »Ich…« Brenna räusperte sich. Da sie selbst jähzornig war, erkannte sie die Zeichen der Gefahr. »… kann mich nicht genau erinnern. Nicht vielen. Einigen wenigen. Kaum jemandem. Weißt du, wir, das heißt, Darcy und ich, haben uns einfach so gefreut. Wir haben sowohl Aidan als auch dich furchtbar gerne, und da alle wissen, wie umständlich Aidan manchmal etwas einfädelt, haben wir gehofft, das Ceili würde die Sache vielleicht etwas beschleunigen.«
    »Das Ceili? «
    »Ja, Mittsommernacht und der Vollmond und pipapo! Du erinnerst dich doch, Ma?« Hilfe suchend wandte Brenna sich an ihre Mutter. »Du erinnerst dich doch sicher noch daran, wie du uns erzählt hast, Dad hätte dich, als er auf einem Ceili im Mondlicht mit dir tanzte, endlich gebeten, ihn zu heiraten. Auf einem Ceili im Cottage der alten Maude!«
    »Natürlich habe ich euch das erzählt!« Allmählich begann sie, alles zu verstehen, und lächelnd legte sie die Hand auf Brennas Schulter. »Ihr habt es gut gemeint, nicht wahr?«
    »Ja, wir – aua!« Brenna fuhr zusammen und hielt sich die Nase, die ihre Mutter soeben wenig sanft gezwirbelt hatte.
    »Das soll dich daran erinnern, deine Nase trotzdem nicht in die Angelegenheiten anderer zu stecken, egal, wie gut du es auch meinst.«

    »Es war nicht ihre Schuld.« Jude raufte sich die Haare. »Das geht allein auf Aidans Kappe. Was bildet er sich ein, seiner Schwester gegenüber zu behaupten, wir würden heiraten? Schließlich habe ich mehrere Male laut und deutlich Nein gesagt!«
    »Nein?« Brenna und Mollie starrten Jude entgeistert an.
    »Ich weiß, weshalb er mich gefragt hat – ich habe ihn durchschaut.« Sie wirbelte herum und stampfte durch den Raum. »Er braucht eine Frau, und ich stehe zufällig zur Verfügung – deshalb! Und er denkt, dass ich mich seinen Wünschen stillschweigend füge, weil ich nicht das geringste Rückgrat habe. Nun, Irrtum! Ich habe ein Rückgrat. Vielleicht habe ich es bisher nicht allzu oft benutzt, aber trotzdem ist es existent. Ich heirate weder ihn noch einen anderen. Nie wieder lasse ich mir vorschreiben, was ich tun, wo oder wie ich leben oder was ich sein soll. Nie, nie wieder!«
    Mollie betrachtete das zornrote Gesicht und die geballten Fäuste und nickte bedächtig. »Tja, nun, das ist natürlich gut. Aber warum atmen Sie jetzt nicht erst einmal tief durch, meine Liebe, setzen sich wieder an den Tisch, trinken Ihren Tee und erzählen uns als Ihren Freundinnen, was genau passiert ist?«
    »Einverstanden! Und dann«, fügte sie hinzu und pikste Brenna vor die Brust, »kannst du runter ins Dorf gehen und allen erzählen, was für ein hirnloser Narr Aidan Gallagher ist und dass Jude Murray ihn noch nicht mal dann nehmen würde, bekäme sie ihn auf einem silbernen Tablett serviert.«
    »Kein Problem!«, erklärte Brenna mit einem vorsichtigen Lächeln.
    »Gut.« Wie Mollie ihr geraten hatte, holte Jude tief Luft, setzte sich wieder an den Tisch und begann ihren Bericht.
     
    Es half wirklich eine Menge, sich vor Freunden Luft zu machen, dachte Jude verblüfft. Es nahm dem Zorn die Schärfe,
stärkte die Entschlossenheit, und

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