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Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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was sie bereits als Fortschritt erachtete. Ebenso wie die Tatsache, dass ihre Handflächen nicht schwitzten, als sie im Dunkeln die schmale Straße hinunter Richtung Ardmore fuhr.
    Zufrieden mit sich parkte sie in Erwartung eines ruhigen, angenehmen Abends ein Stückchen unterhalb des Pubs,
strich sich über die Haare, ging die Straße hinauf, atmete tief durch, öffnete die Tür.
    Und um ein Haar hätte sie der ohrenbetäubende Lärm, der ihr entgegenschlug, niedergeworfen.
    Pfeifen, Fiedeln, laute Stimmen und dann das wilde Grölen der Menge, als sie in den Refrain von »Whiskey in the Jar« einfiel. Der Rhythmus war so schnell, dass sie die Klänge nur verschwommen wahrnahm, die sie packten, ins Innere des Pubs zerrten und dort vollkommen einhüllten.
    Dies war nicht die dunkle, ruhige Kneipe, die sie von vorgestern kannte. Sondern hier drängte sich eine solche Menschenmasse, dass man die niedrigen Tische und den von vollen und leeren Gläsern überbordenden kastanienbraunen Tresen nur noch mit Mühe sah.
    Die mit Arbeitshosen und derben Stiefeln bekleideten Musiker – wie konnten nur drei Menschen ein derartiges Getöse veranstalten – hockten auf einem winzigen Podest und zogen ihre Zuhörer, indem sie wie dämonische Engel auf ihre Instrumente einbliesen und -hackten, vollkommen in ihren Bann. Der ganze Raum roch nach Rauch, Bier und samstäglichen Schaumbädern.
    Einen Augenblick lang überlegte Jude, ob sie sich vielleicht in der Adresse geirrt hatte, doch dann entdeckte sie Darcy, die ihr prachtvolles dunkles Haar mit einem kecken roten Band im Nacken zusammengebunden hatte. Sie schob sich mit einem mit leeren Gläsern, Flaschen und überquellenden Aschenbechern gefüllten Tablett durch das Gedränge und flirtete gleichzeitig gut gelaunt mit einem jungen Mann, dessen Gesicht vor Freude und gleichzeitiger Verlegenheit ebenso rot war wie ihr Haarband und dessen leuchtende Augen verzweifelte Bewunderung ausdrückten.
    Als sie Jude erblickte, zwinkerte Darcy vergnügt, tätschelte dem liebeskranken Jüngling die Wange und schob sich weiter Richtung Bar. »Heute Abend ist ziemlich viel los.
Aidan hat gesagt, dass Sie kommen würden und mich gebeten, ihm zu melden, wenn Sie auftauchen.«
    »Oh … das ist nett von ihm, von Ihnen. Ich hätte nicht erwartet, dass heute… so viel los ist.«
    »Die Band ist sehr beliebt. Wenn sie irgendwo auftritt, hat sie immer jede Menge Zuhörer.«
    »Sie spielen wirklich wunderbar.«
    »Ja … ist ’ne gute Musik!« Darcy interessierte sich jedoch mehr für Judes Ohrringe als für den neuesten Song dieser Jungs, und sie fragte sich, wo und zu welchem Preis die Amerikanerin sie wohl gekauft hatte. »Hier, am besten hängen Sie sich einfach an mich dran, dann bringe ich Sie sicher zur Theke!«
    Was sie dann auch tat, indem sie sich wie ein Aal durch das Gedränge wand und erforderlichenfalls hier und da lachend oder mit einer ausgelassenen Bemerkung in Richtung des einen oder anderen Gastes die Ellenbogen einsetzte. Sie schob sich auf das hintere Ende der Bar zu und zwängte dort ihr Tablett durch ein Menschenknäuel an eine Stelle, wo es erst geleert und dann wieder gefüllt wurde.
    »Guten Abend, Mr. Riley«, begrüßte Darcy den uralten Mann, der auf dem allerletzten Hocker saß.
    »Guten Abend, junge Darcy!« Seine Stimme klang brüchig, doch seine anscheinend halb blinden Augen schienen zu lächeln, als er sein Glas mit dickflüssigem, dunklem Guinness an die schmalen Lippen hob. »Wenn du mich heiratest, mache ich dich zu meiner Königin, mein Schatz.«
    »Dann heiraten wir am besten sofort am nächsten Samstag, denn es steht mir zu, eine Königin zu sein.« Sie gab ihm einen Kuss auf seine runzelige Wange. »Will Riley, los, überlass der jungen Dame den Platz neben deinem Opa.«
    »Mit dem größten Vergnügen!« Der dürre junge Mann hüpfte von seinem Barhocker und sah Jude mit einem breiten Lächeln an. »Dann sind Sie sicher die Amerikanerin, von
der ganz Ardmore spricht. Setzen Sie sich doch hierher neben meinen Opa, und wir spendieren Ihnen ein Bier.«
    »Die Lady bevorzugt Wein!« Ihr Weinglas bereits in der Hand, erschien plötzlich Aidan.
    »Oh, danke!«
    »Tja, schreib es auf Will Rileys Deckel, Aidan, und dann trinken wir gemeinsam auf all unsere Verwandten jenseits des großen Ozeans.«
    »Mach ich, Will!« Wieder hüllte er Jude ganz in sein warmes, weiches Lächeln ein, ehe er sich mit einem »Sie bleiben ja wohl ein Weilchen hier?« wieder seiner

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