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Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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den Klippen, Jude Frances, haben Mondblumen gepflückt und dabei meinen Namen geflüstert?«
    »Vielleicht hätte ich es getan«, hörte sie sich antworten, »wenn ich wüsste, was Mondblumen sind.«

    Bei diesen Worten brach der alte Mr. Riley in derart heftiges Gelächter aus, dass sie fürchtete, er fiele kopfüber von seinem Hocker. Aidan servierte lächelnd frisches Bier und steckte die ihm gebotenen Münzen wortlos ein. Dann beugte er sich über den Tresen und sah, dass Jude ihre Augen vor Überraschung aufriss. »Wenn ich das nächste Mal bei Ihnen vorbeikomme, werde ich es Ihnen zeigen.«
    »Tja. Hmmm!« So viel zu einer schlagfertigen Antwort, dachte sie und trank eilig einen Schluck.
    Entweder der Wein oder aber die Intimität des Blickes, mit dem er sie bedachte, stieg ihr direkt in den Kopf, und sie kam zu dem Schluss, dass sie in Zukunft besser beiden Dingen mit größerer Vorsicht und größerem Respekt begegnete. Als Aidan ihr dieses Mal die Flasche zeigte, winkte sie denn auch ab und legte eine Hand auf das fast leere Glas.
    »Nein, danke. Ich glaube, ich gehe jetzt zum Wasser über.«
    »Das sprudelige Zeug?«
    »Sprudelig? Oh, ja, das wäre nett.«
    Er brachte ihr das Mineralwasser in einem kleinen Glas beinahe ohne Eis, sie hob es an die Lippen und beobachtete, wie er zwei weitere Gläser unter die Zapfhähne stellte und den methodischen Prozess des Guinness-Zapfens fortsetzte.
    »Es dauert furchtbar lange«, sagte sie mehr zu sich selbst – doch ohne in der Arbeit innezuhalten blickte er sie an.
    »Ja – damit nicht zu viel Schaum entsteht. Eines Tages, wenn Sie in der Stimmung sind, zapfe ich mal ein Glas für Sie, und dann werden Sie sehen, was Ihnen entgeht, indem Sie dieses französische Zeug schlürfen.«
    Darcy kehrte an die Bar zurück und stellte ihr Tablett ab. »Ein großes und ein kleines Smithwick, ein Guinness und zwei Gläser Jameson’s. Und wenn du damit fertig bist, Aidan  – Jack Brennan hat sein Limit deutlich überschritten.«
    »Ich kümmere mich darum. Wie spät ist es, Jude Frances?«

    »Wie spät?« Sie löste ihren Blick von seinen Händen – sie waren so schnell und ungemein geschickt – und sah auf ihre Uhr. »Himmel, schon nach elf. Ich hatte keine Ahnung.« Ihr einstündiger Besuch erstreckte sich inzwischen auf beinahe drei Stunden. »Schon längst wollte ich nach Hause.«
    Zu ihrer Enttäuschung nickte Aidan lediglich geistesabwesend und widmete sich den Bestellungen von seiner Schwester, während Jude, um zu bezahlen, nach ihrem Geldbeutel kramte.
    »Mein Enkel zahlt.« Mr. Riley legte ihr eine seiner dürren Hände auf die Schulter. »Er ist ein guter Junge. Stecken Sie Ihr Geld ruhig wieder ein, meine Liebe.«
    »Danke.« Sie bot ihm die Rechte und zu ihrem Entzücken hob der alte Herr sie elegant an seine Lippen. »Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen.« Sie glitt von ihrem Hocker und wandte sich lächelnd an den Enkel. »Sie beide!«
    Ohne Darcys Vorhut war der Weg zurück zur Tür ein wenig problematischer als die Ankunft an der Bar. Bis sie sie schließlich erreicht hatte, glühten ihre Wangen von der Hitze all der Leiber, und ihr Blut pulsierte im Rhythmus der Musik.
    Dies war einer der unterhaltsamsten Abende in ihrem Leben gewesen, dachte sie verblüfft.
    Dann trat sie hinaus in die kühle Nachtluft. Und entdeckte Aidan, der sich duckte, während ein baumdicker, muskulöser Arm wenige Millimeter über seinem Kopf ins Leere schwang.
    »Jack«, sagte er mit ruhiger Stimme, während ein Hüne mit karottenroten Haaren seine Fäuste wie zwei Hämmer schwang. »Du weißt selbst, dass du mich gar nicht schlagen willst.«
    »Ich werde es tun! Beim heiligen Patrick, dieses Mal breche ich dir deine vorwitzige Nase, Aidan Gallagher. Für wen hältst du dich eigentlich, dass du mir sagst, ich bekäme kein
verdammtes Bier mehr in deinem verdammten Pub – obwohl ich, verdammt noch mal, eins will?«
    »Jack, du bist sturzbesoffen und gehst jetzt am besten brav ins Bett.«
    »Wollen wir doch sehen, wer von uns beiden sich gleich hinlegt.«
    Wieder griff er an, und obgleich Aidan seinen Fäusten sicher problemlos ausgewichen wäre, schrie Jude vor Entsetzen auf. Was Aidan lange genug von seinem Gegner ablenkte, dass dieser tatsächlich einen Treffer landete.
    »Au, verdammt!« Aidan wackelte mit dem Kopf und atmete zischend aus, als sein Angreifer unter der Wucht der eigenen Attacke mit dem Gesicht nach unten komplett zu Boden ging.
    »Ist alles in

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