Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
das spielte keine Rolle. Wusste sie inzwischen, wie man Wäsche wusch, oder wusste sie es nicht?
    Abgesehen von dem Pullover, der auf Puppengröße geschrumpft war, hatten all ihre Kleidungsstücke das Experiment wohlbehalten überstanden.
    Und konnte sie auch Unkraut kaum von Gänseblümchen unterscheiden, so war es höchste Zeit, dass sie es lernte, oder etwa nicht? Sie würde einfach alles stehen lassen, was auch nur halbwegs viel versprechend aussah.
    Die Luft war wunderbar mild, das Licht weich, die Wolken weiß!

    Als die gelbe Hündin den Weg heraufgeschossen kam und vor ihrem Gartentor tänzelte, gab sie ihrem Verlangen nach. Nur eine halbe Stunde, sagte sie sich streng, als sie losging, um das Gartentor zu öffnen.
    Jude kraulte und streichelte die Besucherin, bis diese ihr vor Freude die Füße zu lecken begann.
    »Caesar und Cleo lassen sich nie von mir streicheln«, murmelte sie in Gedanken an die snobistischen Katzen ihrer Mutter. »Dazu sind sie viel zu vornehm.« Sie lachte, als sich die Hündin auf den Rücken legte und ihr ihren nackten Bauch zeigte. »Du hingegen bist nicht im Geringsten vornehm. Aber genau das ist es, was mir so an dir gefällt.«
    Sie machte sich eine gedankliche Notiz, Hundekuchen auf ihre Einkaufsliste zu setzen, als plötzlich Brennas alter Pick-up die Straße heraufgerumpelt kam und in ihre Einfahrt bog.
    »Wie ich sehe, haben Sie Betty bereits kennen gelernt.«
    »Ist das ihr Name?« Als die Hündin ihre Schnauze in Judes Hand legte, hoffte diese, ihr Grinsen wäre nicht so dämlich, wie es sich anfühlte. »Sie ist ein wirklich nettes Tier.«
    »Oh, sie hat eine besondere Vorliebe für sympathische Frauen.« Brenna kreuzte ihre Arme im offenen Fenster ihres Wagens, legte ihr Kinn auf ihre Hände und sah Jude verwundert an. Weshalb, in aller Welt, war es ihr derart peinlich, dabei erwischt worden zu sein, wie sie die Hündin streichelte? »Dann mögen Sie also Hunde?«
    »Sieht ganz so aus.«
    »Wenn sie Ihnen lästig wird, schmeißen Sie sie einfach raus, dann läuft sie wieder heim. Unsere Betty merkt, wenn man sie mag, und das nutzt sie häufig schamlos aus.«
    »Sie ist eine reizende Gesellschafterin. Aber ich nehme an, ich halte sie von Ihrer Mutter fern?«
    »Ach, die hat im Augenblick andere Dinge im Kopf als die Frage, wo Betty steckt. Der Kühlschrank ist schon wieder kaputt. Ich bin gerade auf dem Weg zu ihr, um zu sehen,
ob ich ihn wieder in Gang bringe. Ich habe Sie diese Woche noch gar nicht im Pub gesehen.«
    »Oh! Nein, ich habe gearbeitet. In den letzten Tagen war ich überhaupt nicht vor der Tür.«
    »Aber heute wollen Sie los?« Sie nickte mit dem Kopf in Richtung von Judes Handtasche.
    »Ich habe daran gedacht, nach Waterford zu fahren und endlich die Gartenbücher aufzutreiben.«
    »Oh, deshalb brauchen Sie aber nicht so weit zu fahren, es sei denn, Sie wollen noch einen Stadtrundgang machen. Andernfalls kommen Sie doch einfach zu uns und unterhalten sich mit meiner Mutter, während ich den Kühlschrank repariere. Sie würde sich darüber freuen, und ich bliebe auf diese Weise von ihren zahllosen nervtötenden Fragen über die Wunder der Technik verschont.«
    »Sicher erwartet sie keinen Besuch, und ich möchte natürlich keineswegs …«
    »Unsere Tür steht immer offen.« Die Frau war wirklich interessant, dachte Brenna. Sie sagte kaum je mehr als ein paar Worte, wenn man sie nicht dazu drängte, und falls irgendjemand etwas aus ihr herausbekommen konnte, dann wäre es Mollie O’Toole.
    »Kommen Sie an Bord«, fügte sie auffordernd hinzu und pfiff bereits nach Betty.
    Fröhlich bellend sprang die Hündin auf die Ladefläche des Pick-ups.
    Jude suchte nach einer höflichen Entschuldigung, aber alles, was ihr einfiel, erschien ihr derart künstlich, dass sie schließlich mit einem schwachen Lächeln um den Wagen herum zur Beifahrerseite ging. »Und Sie sind sicher, dass ich nicht im Weg herumstehe?«
    »Kein bisschen!« Mit einem zufriedenen Lächeln wartete Brenna, bis Jude neben ihr Platz genommen hatte, ehe sie die Kiste rückwärts aus der Einfahrt auf die Straße jagte.

    »Himmel!«
    »Was ist?« Brenna trat so heftig auf die Bremse, dass Jude gezwungen war, sich mit den Händen am Armaturenbrett abzustützen, um nicht mit dem Kopf die Windschutzscheibe zu durchbohren. Zum Anschnallen hatte sie vor Brennas Abfahrt keine Gelegenheit gehabt.
    »Sie… ah!« Jude atmete mühsam ein und zerrte eilig den Gurt um ihren Bauch. »Haben Sie keine Angst,

Weitere Kostenlose Bücher