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Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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dass vielleicht ein anderer Wagen kommen könnte?«
    Brenna tätschelte Jude lachend die Schultern. »Es war keiner da, oder? Machen Sie sich keine Sorgen, ich bringe Sie schon unversehrt ans Ziel. Sie haben wirklich hübsche Schuhe an.« Wenn auch sicher wesentlich weniger bequem als ein Paar kräftige Boots. »Darcy wettet, dass Ihre Schuhe aus Italien kommen. Ist das wirklich wahr?«
    »Um…« Stirnrunzelnd blickte Jude auf ihre ordentlichen schwarzen Slipper. »Ja, das stimmt.«
    »Unsere gute Darcy hat echt einen Blick für solche Dinge. Schon als kleines Mädchen hatte sie eine Vorliebe für Modezeitschriften und so.«
    »Sie ist eine wunderschöne Frau.«
    »Oh, richtig! Die Gallaghers sind eine tolle, gut aussehende Familie.«
    »Seltsam, dass drei derart attraktive Menschen augenscheinlich allein durchs Leben gehen.« Noch während sie den Satz, wenn auch so beiläufig wie möglich, über die Lippen brachte, verfluchte sich Jude für ihre Neugier.
    »Darcy hatte noch nie Interesse an den Typen aus dem Ort. Mehr als ein harmloser Flirt ist mit keinem von ihnen für sie drin. Aidan …« – sie zuckte mit den Schultern – »scheint seit seiner Rückkehr mit dem Pub verheiratet zu sein, oder aber er ist in diesen Dingen sehr diskret. Und Shawn …«
    Stirnrunzeld lenkte Brenna ihren Pick-up in die Einfahrt ihres Hauses. »Wenn Sie mich fragen, ist er einfach blind.«

    Die Hündin sprang von der Ladefläche, rannte laut bellend über das Grundstück, und mit wieder fröhlicherer Miene sprang auch Brenna auf den Weg. »Wenn Sie in Waterford City oder Dublin einkaufen gehen wollen, ist Darcy genau die richtige Begleitung. Es gibt nichts, was sie lieber täte, als durch die Geschäfte zu wandern, zahllose Kleider und Schuhe anzuprobieren und mit Make-up und Puder herumzuspielen. Wenn jedoch Ihr Ofen spinnt oder Sie ein Loch im Dach des Cottages finden …« – sie zwinkerte, während sie vor Jude zur Haustür ging –, »dann wenden Sie sich besser an mich.«
    Vor dem Eingang wuchsen, dicht gedrängt zu einem weichen Teppich, Blumen in allen Farben und Formen der Natur, wanden sich zierlich an einem Spalier die Wand hinauf, wucherten unbekümmert in Töpfen aus schlichtem roten Ton.
    Sie schienen zu wachsen, wie sie wollten – doch zugleich wirkte der Eingang des Hauses eigenartig proper, ja geradezu gnadenlos aufgeräumt auf Jude. Die Stufen vor der Tür waren so blank geschrubbt wie ein OP-Tisch kurz vor einem großen Eingriff, und Jude fuhr entsetzt zusammen, als Brenna achtlos den Schmutz von ihren derben Stiefeln auf ihnen hinterließ.
    »Ma!« Brennas Stimme dröhnte durch den kleinen Flur die verwinkelte Treppe hinauf, als eine fette graue Katze aus einer Ecke schlich und sich um ihre Stiefel schlang. »Besuch ist da!«
    Im Haus roch es nach Frau, war das Erste, was Jude dachte. Nicht nur nach Blumen und frischer Möbelpolitur, sondern nach Parfüm, Lippenstift und Schampon – der süßlichen Mischung, die junge Frauen und Mädchen häufig überall verströmten.
    Sie kannte den Geruch aus ihrer Collegezeit und fragte sich, ob dies der Grund war, weshalb sich mit einem Mal ihr
Magen schmerzlich zusammenzog. Sie war so furchtbar linkisch gewesen, so vollkommen fehl am Platz zwischen all ihren auf eine beinahe dreiste Weise selbstbewussten Kommilitoninnen.
    »Mary Brenna O’Toole, ich werde es dich wissen lassen, wenn mein Gehör nachlässt, und dann kannst du anfangen zu brüllen!« Mollie kam den Flur herunter und zerrte an ihrer kurzen, pinkfarbenen Schürze.
    Sie war eine kräftige Person, nicht größer als ihre Tochter, aber deutlich fülliger. Ihr Haar schimmerte beinahe so wie das von Brenna, doch trug sie es weniger wild. Sie hatte ein rundes, freundliches Gesicht mit einem leichten Lächeln und sanften grünen Augen, die bereits einladend strahlten, ehe sie Jude die Hand reichte.
    »Dann hast du also endlich mal Miss Murray mitgebracht. Sie sehen genau so aus wie Ihre Oma, eine wirklich liebe Frau. Freut mich, Sie kennen zu lernen!«
    »Danke!« Die Hand, die Judes Finger umfasst hielt, war kräftig und schwielig von der lebenslangen Hausarbeit. »Ich hoffe, ich störe nicht.«
    »Nicht im Geringsten. Hier bei uns ist sowieso ständig etwas los. Kommen Sie doch ins Wohnzimmer. Ich mache uns dann erst mal einen Tee.«
    »Bitte meinetwegen keine Umstände!«
    »Auch ohne Ihr Erscheinen hätte ich mir einen Tee gekocht.« Mollie legte ihr begütigend die Hand auf die Schulter, so wie sie

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