Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
Der Stein in ihrer Hand war plötzlich schwer wie Blei, sodass sie sich umdrehte und ihn, froh, Aidan einen Augenblick lang den Rücken zukehren zu können, auf den Kaminsims legte.
    »Und befindest du dich jetzt auch in einer Notsituation?«
    »Nein. Nein, jetzt ist alles in Ordnung.«
    »Dann lass es uns noch einmal ausprobieren.« Er drehte sie zu sich herum und presste seine Lippen auf ihren vor Überraschung geöffneten Mund. Ihre schockierte Anspannung erregte ihn wie stets. »Und, findest du mich jetzt immer noch verständnisvoll und geduldig?«, murmelte er und biss leicht in ihren Hals.
    »Das kann ich nicht sagen. Ich kann nicht mehr denken.«
    »Sehr gut!« Falls es etwas Berauschenderes gab als eine in ihrer eigenen Leidenschaft gefangene Frau, dann hatte er es bisher nicht erlebt. »So gefällst du mir besonders.«
    »Ich dachte, du wärst wütend oder …«
    »Jetzt denkst du ja schon wieder.« Er küsste sie auf eine Schläfe. »Darf ich dich darum bitten, auf der Stelle damit aufzuhören!«
    »Na schön. Okay.«
    Ihr gehauchtes Einverständnis raubte ihm den Atem. »Mavourneen dheelish . Lass mich dich heute Abend haben!« Sein Mund kehrte auf ihr volles Lippenpaar zurück und rief einen wunderbaren Schwindel in ihr wach. »Lass es heute Abend sein. Ich kann nicht ständig nur von dir träumen.«
    »Du willst mich immer noch?« Ihr verwunderter, beglückter Ton war geradezu beschämend, verriet er doch einen völligen Mangel an Eitelkeit und Ich-Bezogenheit.
    »Ich will einfach alles von dir. Bitte schick mich heute Nacht nicht fort.«

    Sie war ihrem Herzen bis an diesen Ort gefolgt, hatte einen herrlichen Partner gefunden und würde ihrem Herzen wieder folgen. »Nein.« Sie vergrub ihre Finger in seinem dichten Haar und presste ihre Lippen mit all ihrer neu entdeckten Leidenschaft und Liebe auf seinen festen Mund. »O nein, ich schicke dich nicht fort!«
    Er hätte sie auf den Fußboden ziehen, an Ort und Stelle nehmen und sie beide vor dem Kaminfeuer glücklich machen mögen. Sie waren keine Kinder mehr und beide heiß. Aber er hatte sein Versprechen nicht vergessen, und so zog er sie an seine Brust. Angesichts der überraschten Freude, mit der sie ihn ansah, wusste er, er tat genau das Richtige.
    »Ich habe dir gesagt, beim ersten Mal würde ich dich langsam und vorsichtig lieben. Und ich bin jemand, der hält, was er verspricht.«
    Nie zuvor in ihrem Leben hatte ein Mann sie in seinen Armen getragen. Die Romantik dieser Geste war betörend, es war die Erfüllung einer goldenen, erotischen Fantasie. Ihr Herzschlag trommelte in ihren Ohren, als er sie die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer trug.
    Glücklicherweise war es dunkel, dachte sie. Im Dunkeln überwand sie sicher leichter ihre angeborene Scham. Als er sie auf der Bettkante absetzte, machte sie die Augen zu, riss sie jedoch sofort wieder auf, als er die Lampe auf ihrem Nachttisch anknipste.
    »Meine Schöne«, murmelte er und sah sie lächelnd an. »Bleib bitte einfach sitzen. Ich mache uns ein Feuer im Kamin.«
    Ein Feuer, dachte sie. Natürlich, ein Feuer wäre schön. Sie verschränkte ihre Hände und versuchte, Herr zu werden über ihre Aufregung und die plötzlich in ihr aufwallenden Bedürfnisse. Ein Feuer würde nicht nur wärmen, es schuf auch eine erotische und zugleich heimelige Atmosphäre. Er wollte Atmosphäre. Jemine, weshalb wusste sie einfach
nichts zu sagen? Weshalb besaß sie nicht irgendein wunderbares Negligé, irgendein zauberhaftes Wäschestück, das sie jetzt anziehen konnte, um ihn zu becircen?
    Sprachlos beobachtete sie, wie er sich, als die ersten Flammen zügelten, vor dem Kamin erhob und nacheinander sämtliche im Zimmer verteilten Kerzen anzündete.
    »Eigentlich wollte ich heute Abend bei dir vorbeikommen und dich zum Essen ausführen.«
    Dies war eine derart überraschende, beglückende Erklärung, dass sie ihn mit großen Augen anstarrte. »Ach ja?«
    »Aber das muss jetzt eben warten.« Er sah ihr in die Augen, entdeckte ihre unübersehbare Nervosität, freute sich darüber und knipste die Lampe wieder aus. Sofort lag das Zimmer in gedämpftem Licht und warmen Schatten.
    »Ich habe sowieso keinen großen Hunger.«
    Er lachte fröhlich auf. »Ich hoffe doch, das wird sich ändern.« Zu ihrem Entsetzen ging er vor ihr in die Hocke und löste die Bänder ihrer Schuhe. »Denn ich habe nämlich, bereits, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, einen Riesenappetit auf dich.«
    Sie schluckte vernehmlich, und als

Weitere Kostenlose Bücher