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Insel des Todes

Insel des Todes

Titel: Insel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hätte das kurze Stück
bestimmt keine Schwierigkeiten gemacht .« Ihre weißen
Zähne gruben sich einen Moment in die Unterlippe. »Ohne Haifisch.«
    »Sie selbst haben nicht
gesehen, wie Leila ins Wasser sprang ?«
    »Ich sagte Ihnen doch, daß sie
und Romney als letzte von Bord gegangen sind .«
    »Sie haben auch den Hai nicht
gesehen? Ihren Schrei nicht gehört? Gar nichts?«
    »Nein.« Sie schüttelte den
Kopf. »Ich hörte nur Jack, der uns etwas zurief .«
    »Woher wollen Sie dann wissen,
daß sie von einem Hai getötet worden ist? Woher wollen Sie wissen, ob sie
überhaupt die Jacht verlassen hat ?«
    Ihre Augen weiteten sich.
»Wollen Sie vielleicht andeuten, daß Jack Romney Leila getötet haben könnte ?«
    »Wenn die Ereignisse sich so
abgespielt haben, wie Sie eben erzählten, ist es möglich .«
    Betty lachte leise. »Und warum?
Für ihn war sie doch nur die reiche Amerikanerin, die seine Jacht gemietet
hatte, um mit ihren Freunden eine Kreuzfahrt zu machen .«
    »Vielleicht hat jemand anderer
ihn sich gekauft, um sie töten zu lassen .«
    Sie schüttelte sich vor Lachen.
»Warten Sie erst mal, bis Sie Jack Romney kennenlernen, Danny. Er soll ein
Mörder sein? Das ist wirklich zum Totlachen .«
    »Also werde ich mir meine
Vermutungen bis morgen sparen«, brummte ich. »Wieso sind Sie eigentlich alle
zusammen in Australien gewesen ?«
    »Das war Leilas Einfall«,
erwiderte sie unbefangen. »Sie war schon früher ein paarmal mit ihrem Vater
hier, und ihr gefiel es. In Kürze sollen die Proben zu Ambrose Normans neuem
Stück beginnen, und da gab es noch eine Menge Fragen zu entscheiden. Leila fand
diese Lösung ideal — wir konnten Urlaub machen und gleichzeitig alles Wichtige
ungestört erledigen .«
    »Leila widmete sich also weiter
den geschäftlichen Interessen ihres Vaters ?«
    »Ja.«
    »Ambrose Norman mußte natürlich dabeisein , weil es ja um sein Stück ging«, stellte
ich nachdenklich fest. »Champlin ist der Geschäftsführer und wurde deshalb
ebenfalls gebraucht. Warum wurde Felix Parker eingeladen ?«
    »Vor seinem Tod hatte Damon Gilbert
Felix Parker versprochen, er könnte sich an der neuen Produktion finanziell
beteiligen, um sich einen Gewinnanteil zu sichern. Leila hielt das Versprechen
ihres Vaters ein .«
    »Sie waren Damon Gilberts
Privatsekretärin. Warum sind Sie mit nach Australien gefahren ?«
    Betty lächelte mechanisch.
»Weil Leila mich mit dem restlichen Inventar übernommen hat .«
    »Der einzige, den sie nicht
brauchte, war der Anwalt ?«
    »Stimmt. Die Fragen, die es
noch zu erörtern galt, waren technischer und finanzieller Art — rechtliche
Probleme gab es nicht .«
    Ich winkte dem Kellner und
bestellte neue Drinks. Dann zündete ich uns beiden nochmals zwei Zigaretten an.
    »Mir ist gerade ein ganz neuer
Gedanke in bezug auf Ihren Freund Romney gekommen«,
meinte ich. »Vielleicht hat ihn jemand bestochen, damit er den Ablauf der
Ereignisse so schilderte, wie ich ihn jetzt von Ihnen gehört habe .«
    »Ihre Bemühungen sind
schätzenswert, Danny«, erwiderte sie kühl. »Aber der Gedanke ist lächerlich .«
    »Na ja, die Nacht ist noch
jung«, sagte ich. »Vielleicht kommt mir später ein besserer Einfall. Was für
ein Mensch war Damon Gilbert ?«
    Ihre langen schmalen Finger
spielten mit dem Armband, während sie nachdachte.
    »Die Frage ist schwer zu
beantworten. Im wesentlichen war er ein
Theaterproduzent. Ein ungeheuer kluger Mann, der es verstand, aus Kunst Geld
und aus Geld Kunst zu machen. Und ein sehr seltsamer Mensch.«
    »Inwiefern?«
    »Seine Beziehungen zu anderen
Menschen waren — «, sie suchte nach dem richtigen Wort, »—nun, sie waren nicht natürlich.
Damon mißtraute jedem; er war eifersüchtig und fraß die Menschen, die ihn
umgaben, mit Haut und Haar. Er mußte stets dominieren, und wenn er jemanden in
den Klauen hatte, ließ er ihn nicht mehr los .«
    »Wenn sich also jemand von ihm
lösen wollte, verhinderte er es ?«
    »Je mehr man sich wehrte, desto
härter wurde seine Umklammerung«, erklärte sie bitter. »Damon Gilbert mußte die
Menschen erdrücken, ihren Leib und ihre Seele wollte er besitzen — es war fast,
als brauche er das, um selbst überleben zu können .«
    »Ein Vampir !« stellte ich fest.
    Betty Adams lächelte verlegen.
»Klang es so? Ich hab’ mich wohl ein bißchen hinreißen lassen, aber Sie fragten
mich danach .«
    »Und Leila? War sie auch so ?«
    »Sie haben sie einmal gesehen«,
konterte sie. »Was war Ihr Eindruck

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