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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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nur vage Spuren von Licht waren vom Sonnenuntergang übrig geblieben. Tracy hatte das Radio angestellt. Die lokale Oldie-Radiostation spielte Discohits aus den Siebzigern und Achtzigern.
    „Damals waren Sie noch nicht einmal geboren“, sagte Lee, als sie begann, zu „Jive Talkin“ von den Bee Gees zu summen.
    „Als ich klein war, habe ich die Freunde von meinen Eltern damit unterhalten, die Lieder und Tänze aus ‘Saturday Night Fever’ nachzumachen. Ich war die vermeintliche ‘Shirley Temple der Disco’ – nur dass ich nicht singen kann.“
    „Tja, ich habe damals in der Highschool einen Disco-Wettbewerb gewonnen.“
    Sie lachte leise. „Hatten Sie einen weißen Anzug wie John Travolta?“
    „Machen Sie sich über meinen weißen Anzug lustig?“
    „Machen Sie Scherze? Ich wette, Sie sahen heiß aus. Ich wette, alle Mädchen wollten mit Ihnen tanzen.“
    Er stand auf. „Kommen Sie her, und finden Sie es heraus.“
    Jetzt musste sie wirklich lachen. „Nein, echt?“
    „Sie dürfen auch mitsingen.“
    „Night Fever, night fever … “
    „Sie haben recht, Sie können nicht singen.“
    „Ich spiele allerdings ganz gut Tennis. Meine Mutter wollte daraus Nutzen ziehen – mit etwas mehr Erfolg.“
    Er streckte die Arme aus. „Lassen Sie mal sehen, ob Sie tanzen können.“
    Sie nahm die Einladung an, als hätten sie schon immer eng unter einer glitzernden Discokugel getanzt. Chris de Burgh sang „Lady in Red“, und Lee zog sie an sich.
    „Wir können uns die Drehungen für später aufheben.“
    Sie schmiegte sich an seine Brust. Sein Körper war durchtrainiert und schlank. Sie hatte nicht vergessen, wie sehr sie das Gefühl genoss, von einem Mann in den Armen gehalten zu werden. C J war kein großer Tänzer gewesen, und nach der Scheidung war die Aussicht auf Tanzpartner mit ihren finanziellen Perspektiven zusammengeschrumpft.
    „Ihnen würde Rot sicher sehr gut stehen“, sagte er.
    „Beim nächsten Mal werde ich etwas Rotes tragen.“
    „Sie sehen in allem umwerfend aus.“ Er legte seine Wange an ihr Haar, und sie bewegten sich langsam zur Musik.
    Vielleicht hätte sie nur ein Glas Wein trinken sollen. Sie fühlte sich etwas benommen im Kopf. Aber möglicherweise war es auch nur die Wirkung, die er auf sie hatte. Ihr gefiel das alles. Die Art, wie er sie festhielt. Sein Duft, ein leicht würziger und teurer Duft und definitiv nicht übertrieben. Und die feinen körperlichen Zeichen, dass er es genauso genoss wie sie.
    Schließlich endete das Lied, und der DJ, eine Frau mit einer sinnlichen Stimme, begann zu reden.
    Tracy wollte zurückweichen, doch Lee ließ sie nicht los.
    „Möchtest du auf den nächsten Song warten?“, fragte er.
    „Und was machen wir in der Zwischenzeit?“
    Als er sie küsste, waren seine Lippen warm und wirkten erfahren. Er schmeckte nach Brie und Shrimps und einem süßen Hauch von einem Sauvignon Blanc in niedriger Preislage. Sie schmiegte sich an ihn und erwiderte seinen Kuss. Und während der Kuss andauerte, vergaß sie alles, was sie hierhergebracht hatte.
    Sie war bereit für einen weiteren Kuss, überzeugt, dass sie mindestens noch einen Kuss brauchte. Aber als er sich ihr wieder näherte, spürte sie, wie sie sich zurückzog. Ehe sie überhaupt wusste, wie ihr geschah, hatte sie einen Schritt zurückgemacht. Er wirkte überrascht und nicht gerade erfreut.
    „In meinem Kopf dreht sich alles“, sagte sie. „Es war ein langer Tag, zu viel Wein.“
    „Das ist eine Erklärung.“ Das Stirnrunzeln verwandelte sich in ein Lächeln, verführerisch und sehr männlich. „Es könnte aber auch eine bessere geben.“
    „Das auch.“ Sie bemühte sich, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Sie war noch immer überrascht über ihre eigene Reaktion. „Ich mag dich, ich mag es, dich zu küssen. Aber ich bin heute Abend einfach noch nicht zu mehr bereit.“
    „Tja, was für ein Jammer.“
    „Das stimmt, nicht wahr?“
    „Ich verstehe das. Ich habe auch Zeit gebraucht, um über Karens Tod hinwegzukommen.“
    „Ich glaube, eine Scheidung …“ Sie neigte den Kopf, als ihr bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte.
    Auch ihm schien es klar zu werden. „Nicht, dass ich darüber hinweg wäre“, versicherte er. „Es ist einfach nur nicht mehr so unmittelbar. Um einen solchen Schlag zu verarbeiten, braucht man ewig, glaube ich.“
    „Das glaube ich auch.“ Ihrer Meinung nach war das eine ausreichende Erklärung. Er hatte bestimmt nicht so gleichgültig über den Tod

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