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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich.“
    „Das glaubt ihr jedenfalls.“
    „Das glauben wir. Lee und Karen fuhren mit dem Boot raus, und Karen kehrte nicht zurück.“
    „Wieso schöpfte Alice plötzlich Verdacht?“
    „Vor ein paar Wochen nahm die Freundin, die Karen geholfen hatte, Kontakt zu Alice auf. Sie erzählte ihr, dass Karen Angst vor Lee gehabt habe und dass sie geplant habe, ihn zu verlassen. Die Freundin fragte Alice, ob sie zur Polizei gehen und um eine genauere Ermittlung von Karens Todesumständen bitten solle.“
    „Aber sie hat es nicht getan?“
    „Was hätte die Polizei zu dem Zeitpunkt schon rausfinden können? Karen ist ertrunken, und ihre Leiche wurde erst nach einigen Tagen gefunden.“
    „Schade, dass die Wirklichkeit nicht eine lange Episode von CSI ist.“
    Sie verschlang ihre Finger mit seinen – natürlich nahm sie dazu ihre gesunde Hand und nicht die, die nach dem Abenteuer an Alices Fenster mit zwölf Stichen hatte genäht werden müssen. „Die Polizei wird noch viel mehr herausfinden müssen, ehe Lee für Karens Tod angeklagt werden kann. Wesentlich leichter wird da zu beweisen sein, dass er versucht hat, Alice umzubringen.“
    „Es kann auch nicht schaden, dass er ins Schlafzimmer gestürzt ist und dich gewürgt hat.“ Tracy hatte noch immer blaue Flecke am Hals, die bewiesen, was in jener Nacht geschehen war. Auf ihre Art waren sie so wertvoll wie das Diamantcollier, das C J ihr zu ihrem ersten Hochzeitstag geschenkt hatte.
    „Das ist ein guter Anfang“, stimmte sie zu.
    „Also kam Alice nach dem Besuch der Freundin zu dem Schluss, dass Lee Karen getötet haben musste?“
    „Sie hatte sowieso nie glauben können, dass Karen freiwillig bei einem Sturm hinausgefahren sein sollte – und das auch noch ohne Schwimmweste. Karen war eine Sicherheitsfanatikerin, wenn es ums Wasser ging. Hinzu kam noch, dass Alice ihre Geldangelegenheiten in die Hände von Lee gelegt hatte und dass seitdem das Geld verschwand, das sie für den Ruhestand zurückgelegt hatte. Also war sie Lee gegenüber ohnehin schon misstrauisch. Natürlich hatte sie Angst, sich an die Behörden zu wenden. Denn hätte sie sich geirrt und hätte es tatsächlich nur an der schwierigen wirtschaftlichen Situation gelegen, wie Lee behauptet hatte, wäre er sicherlich sehr wütend geworden, und sie hätte ihre Enkelin möglicherweise nie wiedergesehen.“
    „Er hatte sie vollkommen in der Hand, nicht wahr?“
    „Sie versuchte, das Beste in ihm zu sehen, doch ihre Sorge wuchs immer weiter. Dann schickte Karens Freundin die E-Mails, die Karen ihr geschrieben hatte und die im Grunde genommen alles bestätigten, was sie erzählt hatte. Die ausgedruckten E-Mails in der Hand zu halten war natürlich etwas anderes als die bloßen Erzählungen der Freundin. Aber Alice wusste noch immer nicht, was sie tun oder an wen sie sich wenden sollte.“
    „Und ab wann hatte Symington es auf sie abgesehen?“
    „Vermutlich fand Lee entweder den Stapel mit den E-Mails, oder Alice sagte oder tat etwas, das ihn misstrauisch machte. Er war noch nicht bereit, die Stadt zu verlassen, weil er noch nicht damit fertig war, ihre Kapitalanlagen auszuschöpfen. Man geht vermutlich nicht einfach zur Bank, löst sämtliche Konten auf, veräußert alle Fondsanteile und nimmt den nächsten Flieger nach Buenos Aires.“
    „Unsere so leicht angreifbaren Rentner. So etwas geschieht öfter, als man meinen sollte.“
    Die Kinder trugen wieder Eimer mit feuchtem Sand zur Burg. Tracy bemerkte, wie müde Olivia aussah. Also bemühte sie sich, ihre Erklärungen etwas abzukürzen.
    „Zu dem Zeitpunkt beschloss Lee vermutlich, dass Alice sterben sollte. Er dachte, dass ihr Vermögen nach ihrem Tod sowieso an Olivia vererbt werden würde und dass er somit ungehinderten Zugang zu dem Geld hätte. Hätte er stattdessen Alices Konten aufgelöst und ihre Fondsanteile veräußert, hätte er durch die schwache wirtschaftliche Lage sehr viel Geld verloren. Die Fonds einfach zu erhalten war die bessere Option. Und so schien ihm Alices Tod die beste Lösung zu sein. Es gab nur ein Problem: uns.“
    „Die Nachbarinnen.“
    „Genau. Als er in das Häuschen zog, muss Lee geglaubt haben, Alice von allem abschirmen zu können. Er muss geglaubt haben, niemand würde darauf achten, was in dem Haus vor sich ging. Um alles noch leichter zu machen, verbreitete er das Gerücht, dass Alice dement sei. Er hoffte, dass auf diese Weise niemand Alices Worten viel

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