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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Augen voller Weisheit, das Lächeln sanft, nickte die Heilkundige. »Wie Ihr wünscht, Lord Hawk.«
    »Um mich musst du dich nicht sorgen, es geht mir gut«, beteuerte Kassandra, als er sie in den Flur hinausführte. Zu ihrer eigenen Verwunderung erkannte sie, dass sie sich ihm nicht widersetzte. Zumindest in diesem Augenblick.
    »Wann hast du zuletzt etwas gegessen?«, fragte er. Bevor sie zu Wort kam, betraten sie ihre Suite. Royce ergriff den Hammer, der neben einem kleinen Gong hing und schlug gegen das Metall.
    »Wann ich etwas gegessen habe? Keine Ahnung …«
    »Da siehst du's. Ah, Sida …«
    Wie aus dem Nichts tauchte die Dienerin auf und verneigte sich ehrerbietig. »Lord Hawk – Prinzessin …«
    »Würden Sie uns eine Mahlzeit bringen?«, bat er.
    »Wie autoritär du geworden bist«, bemerkte Kassandra, nachdem Sida hinausgegangen war.
    »Das war ich schon immer.« Mit seinem jungenhaften Grinsen erwärmte er ihr Herz. »Du hast es nur nicht bemerkt. Wo ist das Bad?«
    »Was?« Worauf wollte er hinaus?
    »Das Bad. Auf Akora gibt es unglaubliche Installationen. So etwas Ähnliches habe ich schon an Bord des Schiffs bewundert. Aber was mir hier geboten wird, übertrifft meine kühnsten Träume.«
    »Das freut mich…«
    »Ah, da ist das Bad.« Royce wanderte in einen Nebenraum und schaute sich anerkennend um. »Woraus sind die Rohre gemacht?«
    Kassandra folgte ihm. »Aus Kupfer. Vor langer Zeit bestanden sie aus Lehm. Aber sie werden schon seit Jahrhunderten aus Kupfer hergestellt.«
    »Das liebe ich so sehr an Akora.« Er beugte sich über die Wanne hinweg und drehte die Hähne auf. Aus den Schnäbeln silberner Schwäne floss Wasser. »Diese abwechslungsreiche Geschichte … Wenn wir in England die Vergangenheit erforschen, die mehrere Jahrhunderte zurückliegt, ist alles fragmentarisch. Zu vieles ging verloren. Hier nicht. Sämtliche Ereignisse sind genau dokumentiert.«
    »Nun, wir tun unser Bestes …«
    »Allerdings. Zieh dich aus.«
    »Wie, bitte?«
    »Das hast du doch gehört – zieh dich aus. Ist das ein Badeöl?«
    Langsam nickte sie und betrachtete die Flasche, die er hochhielt. »Geißblatt – glaube ich.«
    Royce schnitt eine Grimasse. »Gut, das werde ich ertra gen – zumindest auf deiner Haut.« Er knöpfte seine Knie
    hose auf, in die er erst vor kurzem geschlüpft war.
    »Also, ich denke wirklich nicht …«
    »Wunderbar! Lass das Denken. Zu einer Frau würden solche Aktivitäten gar nicht passen.«
    Als sie empört die Stirn runzelte, lachte er. »Es macht so viel Spaß, dich zu hänseln. Das merke ich immer wieder. Und jetzt steig in die Wanne.«
    Dagegen wollte sie protestieren. Doch er war bereits nackt, und das brachte sie aus dem Konzept. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, befand sie sich im gleichen Zustand und saß im warmen, duftenden Wasser.
    »Was für ein unmöglicher Mann du bist …«, murmelte sie träge. »Und so unbeschreiblich schön im Lampenschein … Zu verführerisch …« Selbstvergessen schaute sie ihn an, überwältigt von der Erinnerung an das Glück, was er ihr geschenkt hatte.
    »So bin ich nun einmal«, erwiderte er lächelnd.
    Fürsorglich seifte er ihr den Rücken ein. Da gab sie den Versuch auf, klar zu denken, und überließ sich seinen sanften Händen. Ihre Fügsamkeit schien ihm so gut zu gefallen, dass sie sich bemüßigt fühlte, die Gleichberechtigung wiederherzustellen. Energisch zog sie ihn ins Badewasser und wusch ihn ihrerseits – überall. Als sie damit fertig war, rang er nach Luft.
    «Warum kennst du dich so gut aus?«
    »Unschuld, nicht Ignoranz.« Triefnass stieg sie aus der Wanne. Ihre Knie knickten nicht ein, was sie überraschte. Dann reichte sie Royce ein Badetuch und nahm ein anderes für sich selbst vom Gestell. Sie spürte seinen Blick und begann, sich abzutrocknen – ganz langsam.
    »Oh, das ist niederträchtig«, stöhnte er.
    Sida servierte ihnen frisch gebackenes Brot, mit Honig gesüßt, hauchdünn geschnittene Schinkenscheiben, goldenen Käse, rubinroten Wein und kleine Birnen, deren Saft sie einander von den Lippen leckten.
    Bei der Mahlzeit saßen sie auf dem Bett vor dem großen, weit geöffneten Fenster. Grillen zirpten, in fernen Bäumen schrie eine Eule. Durch Wolkenschleier beobachteten sie den Mond, der langsam seine Bahn zog.
    Nachdem sie ihren Hunger gestillt hatten, befriedigten sie einen anderen Appetit, was viel länger dauerte. Inzwischen war der Mond untergegangen, und Kassandra flüsterte an Royces erhitzter

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