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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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er an ihrem heftig pochenden Puls verweilte. Immer wieder kehrte er zu ihren Lippen zurück, seine Zunge zeichnete die Konturen nach und spielte mit ihrer. Dafür belohnte ihn ein flehentliches Stöhnen, und Kassandra bäumte sich in seinen Armen auf. Als er seinen Schenkel zwischen ihre Beine schob, fühlte er ihre feuchte Hitze.
    Zitternd schmiegte sie sich an ihn, wollte ihn ganz und gar spüren, um das wilde Feuer in ihrem Innern zu löschen. Und die heißen Wellen, die sie durchströmten, genügten ihr nicht.
    Sie wusste Bescheid, denn die älteren Akoranerinnen pflegten freimütig über die Macht der Leidenschaft zu sprechen. Und so verstand sie, wie viel ein Mann und eine Frau einander schenken konnten. Zumindest hatte sie das geglaubt.
    Aber die Gefühle, die sie jetzt empfand, übertrafen alles, was sie sich vorgestellt hatte.
    Und er schien zu erkennen, was sie sich wünschte. Das verrieten seine betörenden Zärtlichkeiten.
    Atemlos umklammerte sie seine Schultern. » Oh Royce …«
    »Auf meine Weise«, mahnte er, »wir gehen auf meine Weise vor.«
    Damit meinte er offensichtlich, dass sie süße Qualen erdulden und sich aufreizenden, glühenden Liebkosungen unterwerfen musste, bis sie ihre Erregung unerträglich fand. Und bis dieser entschlossene, erstaunlich beherrschte Mann endlich entschied, nun wäre der ersehnte Augenblick gekommen.
    Wie stark er ist, registrierte Kassandra in jenem Teil ihres Gehirns, der immer noch einigermaßen funktionierte. Ihren benommenen Zustand musste er abgewartet haben, aus Rücksicht auf ihre Jungfräulichkeit – weil er hoffe, dann würde es nicht so wehtun …
    Aus ihrer Kehle rang sich ein Schrei, nicht von Schmerzen, sondern von reiner Freude hervorgerufen, schien am kleinen Tempel vorbei nach oben zu schweben, zum Höhlengewölbe empor, bis zum Himmel.
    Irgendwann stiegen sie eng umschlungen die Wendeltreppe hinauf. Kassandra beobachtete, wie Royce die Laterne an den Wandhaken hängte, und gewann den Eindruck, es wäre viel mehr Zeit verstrichen, als sie angenommen hatte. Durch die Ritzen der Tür, die aus der Höhlenwelt führte, drang kein Licht. Während der Stunden, die sie in der Tiefe der Erde verbracht hatten, war der frühe Abend in schwarze Nacht übergegangen.
    Atreus.
    Gemeinsam eilten sie in seine Suite. Phaedra und Andrew saßen immer noch bei ihm, ebenso Elena, die müde, aber erleichtert wirkte. »Vorhin hat der Vanax kurz die Augen geöffnet, Prinzessin«, erklärte sie. »Und das ist ein gutes Zeichen, auch wenn er nicht sprach.«
    »Der Vanax wird am Leben bleiben«, verkündete Brianna und trat aus den Schatten, bleich, aber mit einem zuversichtlichen Lächeln. »Davon bin ich fest überzeugt.«
    »Und die anderen Verwundeten?«, fragte Kassandra, von fast Schwindel erregender Hoffnung erfüllt.
    »Auch ihnen geht es besser«, erwiderte Elena.
    Überglücklich atmete Kassandra die süße akoranische Luft. »Wenn das alles überstanden ist, lassen wir die Arbeit einen Tag lang ruhen und danken dem Himmel. Nein, mehrere Tage. Wir werden feiern und singen, Blumen auf den Wiesen sammeln und ganz Ilius damit schmücken. Und wir werden Girlanden tragen und Wein trinken.«
    »Wenn alles vorbei ist«, betonte Royce, »wenn sich die Schuldigen vor Gericht verantworten müssen.«
    »Oh ja«, bestätigte sie und wandte sich vom Bett ihres Bruders zu dem Mann, der sie in ein unbekanntes Paradies entführt hatte. »Wenn der Gerechtigkeit Genüge getan ist. Wenn wieder Friede und Ordnung herrscht, wenn Akora keine Gefahr mehr droht.«
    »So soll es sein«, flüsterte Phaedra, stand auf und umarmte ihre Tochter.
    Da erinnerte sich Kassandra, wie es gewesen war, wenn Phaedra sie in der Kindheit getröstet hatte. Eine wundervolle Mutter, eine gute Freundin, die stets wusste, was sie sagen oder tun musste.
    Und die jetzt selber Trost brauchte.
    »So soll es sein«, bekräftigte Kassandra. In diesem Moment fühlte sie sich unermesslich älter als wenige Stunden zuvor. Von Royces Armen umfangen, war sie endgültig von der Kindheit getrennt worden, an die sie sich unbewusst immer noch geklammert hatte. Etwas wehmütig nahm sie Abschied von der frühen Jugend. Nun war es an der Zeit, nach vorn zu blicken.
    Auch Andrew erhob sich, ein liebevoller Ehemann und Vater. Mit sanfter Gewalt löste er Phaedras Arme von Kassandras Hals. »Ihr müsst euch ausruhen.«
    »Gewiss«, stimmte Royce zu. »Bitte, Elena, geben Sie uns Bescheid, wenn sich Atreus' Zustand ändert.«
    Die

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