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Insel meiner Traeume

Titel: Insel meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Doch das sah harmlos aus, verglichen mit dem großen roten Fleck auf seinem Hemd, schräg unter dem Herzen.
    »Zum Glück haben sie mich nicht richtig erwischt«, stammelte er und grinste schwach.
    »Zum Teufel mit dir!« Ohne Zögern riss Joanna das Hemd entzwei. »Bist du zu Fuß gegangen? Keine Kutsche, kein Fahrer, kein Begleiter? Was denkst du dir bloß dabei?«
    »Dass ich mich im zivilisierten England befinde.«
    »Verdammter Narr!«
    Eine Messerklinge hatte sich zwischen zwei Rippen gebohrt und sein Herz um wenige Zentimeter verfehlt.
    Jetzt gab es nichts mehr außer der drängenden Sorge um sein Wohl. Joanna dachte nicht nach, zauderte nicht, tat einfach nur, was sie in der Kindheit von ihrer Mutter gelernt hatte, ohne es vollends zu begreifen.
    »Das brachte mir deine Großmutter bei«, hatte die Mutter an einem schönen Frühlingstag vor viel zu langer Zeit erklärt. »Und sie erfuhr das alles von ihrer Mutter.«
    Sie war nicht allein. So wie in Hawkforte fühlte sie sich auch in der Küche des Brightoner Hauses von hilfreichen Frauen umgeben - den Schwestern ihrer Seele, die ihr mit alter Weisheit Kraft spendeten.
    »Wie tüchtig du bist...«, sagte Alex. Einem schwächeren Mann hätte der Angriff die Besinnung geraubt - er war einfach nur verblüfft.
    »Wie viele Schurken haben Sie überfallen, Darcourt?«, fragte Royce.
    »Sechs, glaube ich.« Angewidert seufzte Alex. »Drei sind entkommen.«
    »Die anderen wird der Nachtwächter finden.«
    »Vermutlich.« Drei Leichen, für deren Tod es keine Erklärung gab, würden einiges Aufsehen erregen und sogar für hysterisches Gerede sorgen. Aber wer immer die Verbrecher gedungen hatte, würde verstehen, warum sie gestorben waren.
    »Joanna hat Recht, Sie sollten vorsichtiger sein, Darcourt.«
    »Das werde ich - von jetzt an.« Alex wandte sich zu Royce. »Offenbar ist die Situation ernster, als ich dachte.«
    »Ganz meine Meinung. Ein direkter Angriff auf Ihre Person zeugt von einer gewissen Verzweiflung.«
    »Oder von eiserner Entschlossenheit. Vergessen Sie nicht - im Pavillon haben wir miteinander gesprochen, und dabei wurden wir beobachtet.«
    »Moment mal!«, mischte sich Joanna ein. »Glaubt ihr beide, der Mordanschlag auf Alex hätte etwas mit Akora zu tun? Dafür gibt es keinen Beweis. Es können gewöhnliche Taschendiebe gewesen sein.«
    »Leider nicht«, erwiderte Alex, »ich habe sie erkannt.« Beide Hawkfortes starrten ihn verwundert an.
    »Tatsächlich?«, fragte Royce atemlos.
    Alex nickte. »Wenn sie auch wie Engländer gekleidet waren - sie kämpften wie Akoraner.« Mit einer knappen Geste wies er auf seine Brust. »Diese Wunde stammt von einer akoranischen Klinge.«
    »Aber - wer... ?«, flüsterte Joanna.
    »Wahrscheinlich die Mitglieder der niederträchtigen Bande, die mich gefangen nahm.« Royces Augen verengten sich. »Vertrauen Sie Ihrem Halbbruder, Darcourt?«
    »Mit meinem Leben.«
    »Dann steckt jemand anderer dahinter.«
    Zu Joannas Erleichterung nahm Royce endlich zur Kenntnis, dass seine Bewacher auf Deimatos nicht für den Vanax gearbeitet, sondern ihn verleumdet hatten. Wenigstens das war ein Fortschritt.
    »An finanziellen Mitteln mangelt es diesen Verschwörern nicht«, betonte Alex. »Sie besitzen Geld genug, um hierher zu reisen und Mordgesellen anzuheuern - und sie wollen ihre Mission mit aller Macht erfüllen.«
    »Also werden sie noch einmal auftauchen«, prophezeite Royce.
    Alex’ Miene verhärtete sich. »Und wenn es so weit ist...« Abrupt verstummte er, und beide Männer wechselten verständnisvolle Blicke.
    »Jetzt habt ihr lange genug geredet«, entschied Joanna. Zu Alex gewandt, fuhr sie fort: »Du musst dich hinlegen.« Weder seine männliche Überheblichkeit noch etwaige moralische Bedenken ihres Bruders würden sie umstimmen -der Prinz von Akora gehörte ins Bett. Und zwar sofort.
    »Nein, mir geht es gut...«, begann er. Aber zu ihrer Überraschung wurde sie von Royce unterstützt.
    »Da gebe ich ihr Recht. Wir sind alle müde, und Sie wurden auch noch verletzt, Darcourt. Inzwischen müsste der Tag angebrochen sein...« Royce drehte sich zum Küchenfenster um und sah seine Vermutung bestätigt. »Wenn Sie sich in diesem Zustand auf der Straße zeigen, werden Sie die Spekulationen noch anheizen. Vielleicht bringt man Sie sogar mit den drei Leichen in Verbindung, die der Nachtwächter finden wird - falls es noch nicht geschehen ist. Solche Schwierigkeiten können wir nun wirklich nicht gebrauchen.«
    Nur

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