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Insel meiner Traeume

Titel: Insel meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Kanonenrohre in dieser Größe herzustellen. Und was die Geschütze in Ihrem Frachtraum betrifft, Sir - alles, was mit Akora zusammenhängt, interessiert die Engländer. Wäre es ans Licht der Öffentlichkeit gekommen, welch ungewöhnliche Waffen Sie erworben haben, würde man zweifellos darüber reden.«
    »Ich verstehe...« Diesen Eindruck erweckte er allerdings nicht. Doch er schien sich zu bemühen, den Sinn ihrer Worte zu ergründen.
    »Befassen sich die Akoranerinnen nicht mit dergleichen?«
    »Wohl kaum. Und damit schneiden Sie ein bedeutsames Thema an, Lady«, fügte er in strengem Ton hinzu. »Sie müssen Ihr Verhalten ändern.«
    »Weil ich eine Xenos bin?«
    Er nickte. »Stehen Sie auf.«
    »Warum?«
    »Die erste Lektion: Frauen müssen gehorchen. Tun Sie, was man Ihnen sagt.«
    Zögernd erhob sie sich. Wozu sie sich erniedrigte, missfiel ihr gründlich. Aber in ihrer Situation durfte sie sich keinen Widerstand leisten. Außerdem wäre es unklug, dem akoranischen Prinzen zu trotzen. Er nahm ihre unbefugte Anwesenheit gnädiger hin, als sie zu hoffen gewagt hatte. Nun musste sie zumindest den Anschein erwecken, sie würde sich seinen Wünschen fügen. Unglücklicherweise wurde ihr seine enorme Größe viel zu deutlich bewusst. Sie reichte ihm nur bis zu seinen breiten Schultern, und seine nackte Brust war greifbar nahe. Wenn sie ihre Hand hob, würde sie ihn berühren...
    Seine Finger glitten in den Ausschnitt ihrer Tunika. Ohne Vorwarnung zog er das Leinengewebe über ihren linken Arm nach unten und entblößte beinahe ihre Brüste.
    »Was tun Sie?«, rief sie empört und hielt den dünnen Stoff fest.
    Darcourt musterte sie verständnislos. »Warum regen Sie sich auf? Ich wollte nur sehen, ob Ihre Wunde gut verheilt.«
    »Ja, alles in Ordnung. Lassen Sie mich los.«
    Ohne die Forderung zu beachten, fragte er: »Ist der Verband unter der Dusche nicht nass geworden?«
    »Nein, natürlich nicht... Ich habe geduscht ? Nennt man das so? Wie eine Regendusche?«
    Er nickte und entfernte die Bandage. »Hat’s Ihnen gefallen?«
    »Oh ja, es war wundervoll. Vor ein paar Jahren sah ich eine ähnliche Vorrichtung in England. Sie war viel primitiver. Sind solche Duschen auf Akora allgemein üblich? Schon seit längerer Zeit?«
    Zu spät merkte sie, dass sie einfach drauflosschwatzte, dass er sie mit seiner Frage von der Untersuchung ihrer Wunde abgelenkt hatte. Behutsam tastete er die Haut rings um die Verletzung ab, und Joanna fand, er würde sehr sanft mit ihr umgehen und die Kraft in seinen Fingern zügeln.
    »In der Tat, die Infektion ist unter Kontrolle«, erklärte er.
    Wieder einmal wurde sie von ihrer Neugier besiegt und spähte über seine Hand hinweg, obwohl er versuchte, ihr die Sicht zu versperren.
    »Das müssen Sie nicht sehen.«
    Doch sie ließ sich nicht beirren und inspizierte die gerötete Schwellung. Ihr Arm schmerzte längst nicht mehr so stark wie am Vortag. Nach den Qualen, die sie im Lagerraum ausgestanden hatte, war sie überrascht, weil die Wunde nicht schlimmer aussah. »So furchtbar ist’s gar nicht.
    Sie haben hervorragende Arbeit geleistet, Sir, und die Wundränder wirklich gut vernäht. Sicher wird eine Narbe Zurückbleiben - aber nur eine kleine.«
    »Was ich bedauere«, seufzte er und legte ihr einen frischen Verband an.
    Danach fühlte sie sich etwas zittrig. Seltsamerweise widerstrebte es ihr, von Darcourt zurückzuweichen. Er ließ seine Hände sinken. Aber er stand immer noch dicht vor ihr - so nahe, dass sie die Wärme seines Körpers spürte. Sie versuchte, seine nackte Brust nicht anzustarren. Zu ihrem Leidwesen beunruhigte sie der Anblick seines kraftvollen Halses genauso - oder der seines markanten Kinns, das sich anzuspannen schien.
    »Das war wirklich keine gute Idee«, murmelte er, und sie schauten sich in die Augen.
    »Was?«, flüsterte sie, die Zehen gekrümmt, als würden sie sich an den Rand eines Abgrunds klammern. »Meine Reise nach London, wo ich Sie sprechen wollte? Meine unbefugte Ankunft an Bord Ihres Schiffs, bei der ich mich verletzt habe? Oder vielleicht war es eine schlechte Idee meines Bruders, nach Akora zu segeln? Das alles können wir ihm anlasten.«
    Alex bemühte sich, ein Lächeln zu bezwingen. Fasziniert beobachtete sie seinen Kampf, den er schließlich verlor, und sein Grinsen wirkte hinreißend. Ob er das wusste?
    Mit leiser Stimme erwiderte er: »Offenbar müssen wir Ihren Bruder finden und ihm klar machen, wie schrecklich er sich benommen

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