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Insel meiner Traeume

Titel: Insel meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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persönlich um sie kümmern.
    Was würde sie im magischen Rubin sehen?
    Die Augen geschlossen, suchte Joanna entspannende Ruhe in ihrem Inneren und fand nur Angst. Da war nichts - nur der Rubin, der Felsblock, aus dem er ragte, die Wand dahinter und ihre eigenen Hände, die sie enttäuscht zu Fäusten ballte. Sie verdrängte die Bilder dieser belanglosen Erinnerungen, zwang sich, tief und rhythmisch zu atmen. Irgendwo musste sich der stille Frieden befinden, den sie anstrebte und so dringend brauchte. Doch er blieb außerhalb ihrer Reichweite. Je eifriger sie sich um ihn bemühte, desto weiter schien er sich zu entfernen.
    Sie hob die Lider und starrte den Rubin wieder an - so eindringlich, dass sie glaubte, er würde hinter ihrer Stirn brennen. Dann schloss sie die Augen wieder und erblickte die Form des Juwels in leuchtendem Grünblau. Gegenfarben - nicht vereinbar, wie ihre Sehnsucht und ihre Pflicht...
    In ihren Augen brannten Tränen, die sie ungeduldig wegwischte, energisch verdoppelte sie ihre Anstrengungen.
    Immer langsamer verstrich die Zeit, bis Joanna jedes Gefühl dafür verlor. Und bald existierte nichts mehr außer dem verzweifelten Kampf ihres Willens, mitten im schwindelerregenden Wirbel verfeindeter Kräfte, die sich scheinbar vereint hatten, um ihn zu schwächen. In ihren Schläfen begann ein Pochen, das sich im ganzen Kopf ausbreitete. Ihre Nacken- und Schultermuskeln verkrampften sich, ihr Rückgrat bebte. Aber sie missachtete die rasenden Schmerzen, die sie erfassten, und ließ nicht locker. Irgendwo da draußen musste Royce sein, sie wusste es. Und der Rubin war ihre größte, vielleicht einzige Hoffnung, den Bruder zu finden.
    Deshalb durfte sie nicht aufgeben. Trotz der kühlen Höhlenluft spürte sie Schweißperlen auf ihrer Haut, und ihr wurde übel. Sie klammerte sich an den Felsblock, rang nach Fassung. Über ihre Wangen liefen heiße Tränen.
    »Ich kann nicht...«
    Da wurde sie von stählernen Armen umfangen, ihr Rücken an eine harte Brust gepresst. Obwohl er nur ganz leise fluchte, hörte sie seine Stimme.
    So lange hatte er gewartet und sich zurückgehalten angesichts des Kampfs, den sie in ihrem Inneren ausfocht. Er musste ihr Talent nutzen, denn sie war sein bestes Werkzeug. Nur mit ihrer Hilfe würde er die Schurken aufstöbern, die Verrat an den Atreiden und Akoranern übten. Aber letzten Endes hatte er Joannas Qual nicht mehr ertragen. Mochte man es Schwäche oder Feigheit nennen - in diesem Moment ging es nur um sie. Wie heftig sie bebte... Noch länger konnte er sie ihrem Leid nicht ausliefern. Seine Emotionen besiegten jedes politische Kalkül.
    »Schon gut«, murmelte er und wünschte, es wäre so. »Du hast getan, was in deiner Macht stand...«
    »Nein! Lass mich los, ich muss...«
    »Was?« Er drehte sie in seinen Armen herum, sah den wilden Glanz ihrer Augen und fühlte, wie sie sich versteifte. Nicht einmal jetzt gab sie sich geschlagen. »Willst du dich völlig verausgaben und erkranken? Würde das deinem Bruder nützen?« Er atmete tief durch und wollte sich zur Ruhe zwingen, die ihm ebenso abhanden kam wie seine Selbstbeherrschung. »Es war ein Fehler, dich hierher zu bringen.«
    »Aber - Kassandra benutzt den Rubin.«
    »Du bist nicht Kassandra, und dein Talent lässt sich nicht mit ihrem vergleichen. Für dich gibt es vielleicht einen anderen Weg.«
    »Achte mich nicht geringer als deine Schwester!« In ihren Augen las er Angst und die flehende Bitte: Glaub an meine besondere Gabe!
    Alex schüttelte den Kopf und versuchte, klar zu denken, ohne Erfolg. Welch eine seltsame Verwirrung... Beim Himmel, wie sehr er Joanna begehrte... »Was heißt das? Geringer als Kassandra? Ihr seid zwei verschiedene Frauen. Deshalb werden wir andere Möglichkeiten finden.«
    »Dafür fehlt uns die Zeit...« Ihre Stimme brach, ihre letzten Kräfte schwanden. Schluchzend lehnte sie an seiner Brust. Beinahe fürchtete er, der krampfhafte Schauder, der ihren Körper schüttelte, würde sie zerreißen. Während des heftigen Gefühlssturms hielt er sie umfangen, flüsterte belanglose Worte und streichelte besänftigend ihr Haar.
    Schließlich versiegten die Tränen.
    Die Augen rot geweint, hob sie schnüffelnd den Kopf, und ihr eben noch angespannter Körper erschlaffte. Ihre Stimme klang heiser und belegt. Unsicher wich sie Alex’ Blick aus. »Von Royce abgesehen, habe ich keine Angehörigen. Und das ist wirklich sonderbar, wo es doch immer so viele Hawkfortes gab. Aber seit einiger Zeit

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