Insel meiner Traeume
sonderbare Weise emporgetragen, in eine neue, geheimnisvolle Welt. Das konnte sie sich nicht erklären. Doch solche Gedanken waren unwichtig im verschleierten Mondlicht, am Ufer des lebendigen Teichs. »Schon jetzt kommt es mir so vor, als hätte ich mein Leben lang auf dich gewartet.«
Sein Atem stockte, und er starrte sie so eindringlich an, dass auch ihr die Luft wegblieb. »Unter diesen Umständen ist es unklug, so etwas zu sagen.«
»Oh, verzeih mir, ich beuge mich deiner überlegenen Weisheit.« In ihrer Kehle stieg Gelächter auf, ein leises Glucksen, voller Glück, voller Staunen über das Wunder, das ihr widerfuhr. Alex’ Tunika reichte bis zur Mitte seiner Oberschenkel. Kühn und mühelos schob sie den Saum ein wenig hoch. Wie viel sie wagte... Konnte sie tatsächlich zum Himmel emporfliegen? Seine Haut war heiß. Als sie ihn berührte, erschauerte er.
»Heilige Götter, willst du mich um den Verstand bringen?«
Mit beiden Händen umfasste sie sein Gesicht und hob ihm ihre Brüste entgegen. »Meinen habe ich bereits verlo-ren. Also wäre es nur höflich, wenn du meinem Beispiel folgen würdest.«
»Ich nehme an, du bist noch unschuldig.«
Überrascht unterbrach sie die faszinierende Erforschung seines Körpers, zumindest der zugänglichen Teile. »Hast du daran gezweifelt?«
»Offen gestanden, ich dachte, das Gegenteil wäre nützlich, weil du meine Geliebte spielen musst.«
Joannas Lächeln kehrte zurück. »Noch habe ich dich nicht Kreon genannt.«
»Irgendwie spielt das keine Rolle mehr.« Wie aus weiter Ferne hörte er sich sprechen. Joannas Haut war so zart, ihre Berührung so hinreißend. In seinen Ohren rauschte das Blut. Er streifte den Umhang von ihren Schultern, zerrte ihr Kleid hoch und entblößte ihre langen, schlanken Beine. Instinktiv spreizte sie die Schenkel. »Ich muss dich sehen«, stöhnte er, »und überall anfassen...«
»Das wünsche ich mir auch...« Sie setzte sich auf und ergriff herausfordernd seine Hände. Gemeinsam zogen sie das Kleid über ihren Kopf. Wie gesponnenes Gold fiel das Haar auf ihre Haut, die der Mond versilberte. Mit bebenden Fingern strich Alex die wirren Locken beiseite und genoss den Anblick, der sich ihm bot.
»Du bist wirklich traumhaft«, flüsterte er heiser.
Oft genug war er weiblicher Schönheit begegnet, in verschiedener Gestalt. Doch sie hatte ihn noch nie so unwiderstehlich umgarnt wie in diesem Moment. Mit allen Sinnen begehrte er Joanna, hier und jetzt, unter dem Mond, auf dem Lager aus duftendem Moos. Würde er jemals aufhören, nach ihr zu verlangen?
Sie erhob sich auf die Knie, voller Stolz, weil sie ihm gefiel - nur ein kleines bisschen verlegen, was er sehr liebenswert fand.
»Das solltest du wissen«, erklärte sie und triumphierte über ihre Scheu. »Ich bin nicht besonders geduldig...« Mit ihren schmalen, aber erstaunlich starken Händen zog sie ihm die Tunika aus. Ein paar Sekunden lang hing das Kleidungsstück an ihren Fingerspitzen, bevor sie es achtlos fallen ließ. »Oh Gott...« In ihren Augen las er unverhohlene Bewunderung, die das Feuer seiner Begierde noch schürte. »Du bist - grandios.«
Dankbar für den Schatten, der einigermaßen verbarg, welch grandiose Tatsache Joanna erregte, versicherte er: »Du hast nichts von mir zu befürchten.«
»Würde ich etwas anderes glauben, wäre ich nicht hier.« Sie strich über sein markantes Kinn, so zärtlich, dass ihn die Liebkosung mitten ins Herz traf.
Erleichtert seufzte er, bezaubert von ihren Reizen, ihrer Kühnheit, ihrer Ehrlichkeit. »Sehr gut«, erwiderte er grinsend, »denn du musst einen langen Weg gehen, bis du tatsächlich den Verstand verlieren wirst.«
Sie schaute ihn überrascht an, dann schnappte sie nach Luft, weil er ihren Rücken mit sanfter Gewalt ins Moos drückte.
»Um den Verstand zu verlieren...«, murmelte er. Sein Mund wanderte über ihren Hals und tiefer hinab. »Dazu gehört vielleicht mehr, als du ahnst.«
»Mehr...? Alex!« Atemlos bäumte sie sich auf, während er ihre Brüste umfasste und seine Zunge die erhärteten Knospen umkreiste. Erst saugte er an der einen, dann an der anderen.
»Viel, viel mehr«, verkündete er und demonstrierte wirkungsvoll, was er meinte. Mit behutsamen Fingerspitzen und einem Atemhauch da oder dort, mit seiner unermüdlich flackernden Zunge und der verzehrenden Hitze seines Körpers führte er sie schon bald zu einem Gipfel fiebriger
Erwartung, der alle klaren Gedanken verdrängte. Verblüffend schnell
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